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0101 - Der Weltraum-Tramp

Titel: 0101 - Der Weltraum-Tramp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unseren Urlaub hier verbringen. Beeil dich etwas!" Zu Rex gewandt, fuhr er fort: „Rekonstruiere unseren Sprung so genau, daß wir bei einer entsprechenden Transition genau dort rauskommen, wo wir den Kreuzer trafen. Dann finden wir uns besser zurecht."
    „Schon gemacht, Boß", grinste Rex.
    Er sah in Richtung der Funkkabine. „Der Kerl hat wirklich eine Menge Zeit. Soll ich ihm mal Beine machen?"
    „Ich hab's!" rief in diesem Augenblick Henry Smith und kam in die Zentrale gestolpert. Er strahlte über das ganze Gesicht.
    „Entfernung etwa drei Lichtjahre. Richtung exakt fünf Grad backbord zum bisherigen Eigenkurs."
    Graybound lief knallrot an. „Etwa?" brüllte er so laut, daß Torero in seinem Käfig erschrocken den Kopf einzog. „Was soll das heißen - etwa? Ich will die Entfernung so genau wissen, daß wir eine Transition vornehmen können. Hast du das kapiert, du Imitation von einem Funker?"
    Smith wedelte aufgeregt mit einem Zettel. Er nutzte die Pause aus, um schnell zu rufen: „Entfernung genau bestimmt, Sir. Ich sagte nur etwa, weil es etwas weniger als drei Lichtjahre sind. Ich habe die Daten hier."
    Er reichte Graybound den Zettel. Der Rotbart nahm ihn, warf einen Blick darauf, schmunzelte und nickte Smith zu.
    „So ist's recht, mein Söhnchen. Das hast du gut gemacht." Er sah ihn zehn Sekunden lang an, dann schrie er wütend: „Verschwinde!"
    Smith huschte in seine Funkbude zurück.
    Rex nahm den Zettel aus Graybounds Hand und studierte ihn.
    „Also zweikommasiebenundachtzig LJ. Die Funkimpulse müssen stark gewesen sein, daher fingen wir sie auch auf."
    „Wenn es ein lumpiger Kreuzer der Flotte ist, verschwinden wir sofort wieder. Ich habe keinen Grund, denen zu helfen."
    Das meinte Graybound natürlich nicht ernst. Er würde jedem helfen, selbst seinem ärgsten Feind, wenn der in Not geriet. Bei ihm stimmte das alte Sprichwort noch, daß eine rauhe Schale oft einen guten Kern berge. „Wir können ja nachsehen", schlug Rex vor.
    Graybound betrachtete ihn verwundert.
    „Dachtest du etwas anderes?" erkundigte er sich. „Und ob wir nachsehen - und wenn aus Neugierde."
    Es dauerte fast zwanzig Minuten, bis das Navigationsgehirn die notwendigen Daten errechnet hatte. Dann setzte Graybound die LIZARD auf den richtigen Kurs und ließ die Transition anlaufen.
    Über Interkom unterrichtete er die Mannschaft über die Lage und befahl, daß die gut getarnten Geschütze für alle Fälle besetzt werden sollten. Er hatte nicht die Absicht, sich überrumpeln zu lassen. Wenn dieser Hilferuf eine Falle war, dann sollten sich die Urheber noch über die erstaunlichen Fähigkeiten der alten LIZARD wundern. Transition.
    Kaum erschienen auf dem Bildschirm die neuen Sternbilder und seitlich eine sehr nahe, gelbe Sonne, ertönte Smiths Stimme aus dem Funkraum: „Wieder Notsignale, Sir! Normalfunk! Quelle ... zwanzig Lichtminuten!"
    Graybound runzelte die Stirn. Wie es schien, hatte er sich geirrt.
    Die Notsignale kamen aus dem gelben Sonnensystem, vielleicht sogar von einem Planeten dieses Systems. Nicht von einem Schiff, das hilflos im Raum trieb. Vielleicht handelte es sich gar um Gestrandete, die aufgenommen zu werden wünschten.
    Der Gedanke, sein Schiff mit fremden Menschen vollzuladen und auf seine Geschäfte verzichten zu müssen, war Graybound alles andere als angenehm. Er begann leise in sich hineinzufluchen. In erster Linie verfluchte er seinen Funker, obwohl der doch nichts als seine Pflicht getan hatte. Dann verfluchte er sich selbst, weil er ein so weiches Herz besaß.
    „Da sitzen welche fest", bemerkte Rex lakonisch. Graybound kam eine Idee. „Vielleicht haben noch andere den Hilferuf gehört und sind auf dem Weg hierher. Warten wir noch ein wenig. Wäre doch großartig, wenn wir uns den Ärger ersparen könnten. Wenn wir antriebslos um das System kreisen, entdeckt uns niemand.
    Nun, was meinst du?"
    Rex Knatterbull, ebenfalls weitaus besser als sein Ruf, hatte Bedenken.
    „Es kann aber auch sein, daß sie sich in großer Gefahr befinden.
    Jede Verzögerung könnte ihr Tod sein. Ich weiß nicht recht, ob wir das verantworten können..."
    „Pah, Verantwortung! Ich trage die Verantwortung für meine Leute, die Gesellschaft, mein Schiff und unsere Ladung. Wenn ich denen da helfe, dann geschieht das nur freiwillig. Hm..."
    Er versank in Nachdenken. Rex nutzte die Pause, die LIZARD auf richtigen Kurs zu setzen. Sie flogen jetzt direkt auf die nahe Sonne zu. Die Geschwindigkeit betrug nur noch 0,3

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