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0101 - Der Weltraum-Tramp

Titel: 0101 - Der Weltraum-Tramp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Licht. In einer Sekunde erreichten sie die Sonne, wenn sie nicht vorher auswichen.
    Graybound hatte sich inzwischen zu einem Entschluß durchgerungen.
    „Ansehen können wir uns dann die Sache ja wenigstens. Wenn sie nichts taugt, verschwinden wir rechtzeitig."
    Rex nickte. Das war ein Kompromiß, mit dem sich etwas anfangen ließ. Wenn Menschen in Not waren, wußte der alte Rotbart schon, was er zu tun hatte.
    Nach einer halben Stunde hatten sie festgestellt, daß die Sonne vier Planeten besaß. Der innere kam nicht in Betracht, aber die drei anderen konnten Schiffbrüchigen durchaus als Notinsel dienen. „Smith!!!"
    Der Funker hätte vor Schreck fast seine Geräte aus der Wand gerissen, so hastig sprang er auf, als ihn die brüllende Stimme seines Kapitäns erreichte. „Sir?" stotterte er. „Peilmeldung! Von wo kommen die Funkzeichen?" Smith raffte sich auf. „Sir... die Zeichen sind verstummt. Aber ich konnte eine genaue Peilung vornehmen. Bin gerade dabei, sie auszuwerten ..."
    „Her damit!"
    Smith verschwand in seiner Kabine und kehrte mit einem Zettel zurück.
    „Es ist erst die Vorrechung, Sir ... hoffentlich werden Sie klug daraus."
    „Stimmt die Richtung?"
    „Die Richtung steht fest, was allerdings die Entfernung angeht ..."
    „Die spielt nun keine Rolle mehr", klärte Graybound ihn auf.
    „Verschwinden Sie wieder und bleiben Sie auf Empfang. Wenn Sie den kleinsten Muckser hören, sagen Sie mir Bescheid. Kapiert?"
    „In Ordnung, Sir", murmelte Smith und machte sich an seine Arbeit. Im Grunde genommen empfand er für Graybound grenzenlose Hochachtung. Er nahm ihm auch die Anschnauzerei nicht weiter übel, denn er wurde gut dafür bezahlt. Seit er wegen eines geringfügigen Vergehens die staatliche Raumflotte verlassen hatte, konnte er froh sein, einen Job bei der „Startramp" gefunden zu haben. Die nahm es mit der Vergangenheit ihrer Leute nicht so genau. Man mußte nur etwas können.
    Graybound gab Rex den Zettel mit den Zahlen.
    „Die Richtung dürfte klar ersichtlich sein, he ...?"
    Der Erste Offizier verglich die Angaben mit den Ziffern auf dem Bildschirm des Navigationsgehirns. Er nickte.
    „Der zweite Planet, klarer Fall. Wenn die Funkzeichen irgendwoher kommen, dann nur vom zweiten Planeten. Sehen wir nach?"
    „Natürlich sehen wir nach! Hatten wir denn etwas anderes vor?"
    Rex grinste und schüttelte den Kopf.
    Es entstand eine Gesprächspause. In die Stille hinein krächzte Torero: „Ich will hier raus!" Graybound drehte sich nicht einmal um.
    „Schnabel halten! Wir sind beschäftigt!"
    Die Antwort erfolgte prompt und treffend: „Faulpelze! Heuchler! Gesindel!" Graybound betrachtete sinnend seine klobigen Fäuste.
    „Ich weiß, ihr Lieben, ihr möchtet diesem unverschämten Vogel jetzt gern den dreckigen Hals umdrehen. Ich kann euch verstehen; ich würde es am liebsten auch tun. Aber er kann nichts für seine Dummheit. Seine Eltern lebten in der Nähe von Hiroshima, müßt ihr wissen. Das Mistvieh wurde auch dort geboren. Es handelt sich um einen mutierten Papagei. Das hat seinen Verstand verwirrt. Er dünkt sich besser als die anderen Papageien. Er meint, er wäre ein Mutant, dabei ist er nichts als ein dummer, geschwätziger Vogel.
    Nicht wahr, jetzt habt Ihr Geduld mit ihm. So wie ich ..."
    Rex ließ sich nicht in seiner Arbeit stören. Er war es gewohnt, daß Graybound mit sich selbst - oder wie in diesem Fall mit seinen Händen sprach. Da auch Torero endlich den Schnabel hielt und den Beleidigten spielte, war er mit seinen Berechnungen schnell fertig.
    „Klar, der zweite Planet. Wir werden in wenigen Minuten in die Atmosphäre vorstoßen. Wenn unsere Instrumente noch funktionieren, würde ich sagen, sie ist in Ordnung und atembar."
    In Graybounds Augen kam ein verdächtiges Funkeln. „Ist das System registriert?" Rex schüttelte den Kopf. „Nein, im Katalog ist es nicht verzeichnet. Warum?"
    „Vielleicht haben wir Glück und entdecken wertvolle Erze oder Rohmaterialien. Dann sind wir wenigstens nicht umsonst hierhergeflogen."
    Rex sah wieder auf seine Instrumente.
    „Bisher habe ich keine exakten Meßwerte erhalten. Die Oberfläche ist optisch genau so schwer zu identifizieren, als wäre sie nicht vorhanden. Kontinente zeichnen sich nicht ab. Konturlos.
    Scheint eine einzige Landmasse zu sein."
    „Gut!" freute sich Graybound. „Dann können wir wenigstens nicht ersaufen, wenn wir eine Bruchlandung machen."
    „Wie kommst du auf die blödsinnige Idee?"
    „War nur

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