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0101 - Der Weltraum-Tramp

Titel: 0101 - Der Weltraum-Tramp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schicht dick genug ist. Wer weiß, wie tief unter uns die feste Kruste des Planeten liegt."
    Die ersten Wissenschaftler betraten die Oberfläche der unheimlichen Welt, als die Jet bereits soweit eingesunken war, daß die graue Masse dicht unter der Schwelle der Außenluke stand.
    Offiziere und Mannschaften folgten ihnen. Rhodan verließ als letzter die Flugscheibe. Er mußte eine regelrechte Stufe emporsteigen, und die zähe, graue Masse begann bereits, langsam in das Innere des Schiffes zu fließen.
    In der Space-Jet selbst flossen alle noch vorhandenen Energien in das einzig noch arbeitende Funkgerät und speisten den Sender.
    Ein Notimpuls wurde ausgestrahlt. Niemand konnte wissen, ob er die rätselhafte Schlammasse durchdringen würde, aber man mußte zumindest versuchen, Hilfe herbeizuholen.
    Sie standen in einiger Entfernung und sahen zu, wie ihr Schiff versank.
    Der Boden unter ihren Füßen war nicht sicher, das wußten sie.
    Aber er trug sie. Noch.
    Als der kuppelartige Aufbau der Space-Jet völlig verschwunden war, schaltete Rhodan den kleinen Empfänger ein und stellte die Wellenlänge auf die des Notsenders. Es war nichts zu hören. Die graue Masse verschluckte die Wellen. Niemand würde den Notruf noch auffangen können - wenn es nicht bereits geschehen war.
    Rhodan schaltete ab. Er blickte ratlos auf die Stelle, an der sein Schiff versunken war. Dann gab er sich einen Ruck.
    „Wir werden ein Stück gehen. Vielleicht finden wir festen Boden, wo wir unser Lager aufschlagen können."
    Sie marschierten los. Die Sonne war tiefer gesunken und warf lange Schatten, die sich kaum von dem dunklen Boden abhoben.
    Rhodan ging mit Oberst Claudrin voran. Einen Angriff befürchteten sie nicht. Diese Welt schien in der Tat völlig unbewohnt zu sein.
    Keine Spur von Leben. Und doch eine atembare Atmosphäre.
    Gerade über sie zerbrach sich Rhodan am meisten den Kopf.
    Wie konnte dieser Planet eine so gute Atmosphäre besitzen, ohne Leben hervorgebracht zu haben? Es gab nichts, was sie erneuern könnte.
    Jemand aus der am Schluß marschierenden Gruppe stieß einen gellenden Schrei aus.
    Rhodan blieb stehen. Er blickte sich um.
    Und dann sah er etwas, das niemals Wirklichkeit sein konnte, einen Alptraum, eine zu Materie gewordenen Wahnvorstellung.
    Aus der Dämmerung heraus folgten ihnen eine Gruppe menschenähnlich geformter Wesen, die zwar Arme und Beine, aber kein Gesicht besaßen. Sie waren grau und schienen aus dem ebenso grauen Boden herausgewachsen zu sein. Aber sie bewegten sich und kamen langsam auf sie zu ...
    Es war ein blinder Hyperflug. Als die LIZARD rematerialisierte und die Sterne sichtbar wurden, hatten die Konstellationen sich verschoben. Captain Samuel Graybound erkannte keine einzige von ihnen und begann sofort ausgiebig zu fluchen.
    „Dieser verdammte Schnüffler! Seinetwegen haben wir schon wieder den Kurs ändern müssen. Sind wir dazu auf der Welt, eine Zickzack-Linie durch das Universum zu ziehen?"
    Leutnant Rex Knatterbull winkte beruhigend ab.
    „Nun reg dich nur nicht auf, Sam. Wir werden gleich wissen, wo wir uns befinden, und dann rechnen wir eben die neuen Sprungdaten aus. Hauptsache ist schließlich, die Kerle haben uns nicht erwischt. Ich hätte gern das dumme Gesicht von dem Major gesehen."
    Graybound begann dröhnend zu lachen. Bei der Vorstellung, dem Offizier ein Schnippchen geschlagen zu haben, verflüchtigte sich sein Ärger über Zeitverlust und Umweg.
    „Die Uniformierten haben es nicht anders verdient", behauptete er großspurig. „Menschenjäger! Das Universum gehört allen! Jeder kann handeln, womit und mit wem er will. Das nenne ich wahre Demokratie! Jawohl!"
    „Es lebe die Demokratie! Jeder darf sterben!" krächzte Torero flügelschlagend.
    Graybound warf ihm einen schnellen Blick zu.
    „Das hat er noch nie gesagt", klärte er Rex auf. „Von wem hat er das nur?"
    Rex suchte nach einer passenden Antwort, aber er kam nicht mehr dazu, sie seinem Captain mitzuteilen. Aus dem Funkraum kam der schmächtige Henry Smith gestürzt und wedelte aufgeregt mit beiden Armen.
    „Funkzeichen! Der Hyperfunk-Empfänger schlug an." Graybound wurde rot. „Was ...? Schon wieder? Das ist doch nicht gut möglich, daß wir schon wieder genau vor der Schnauze eines Patrouillenschiffes gelandet sind! Und ich dachte immer, das Universum wäre groß genug ..."
    „Es handelte sich um einen kurzen Not-Impuls, Sir. Er dauerte nur wenige Sekunden, und es war reiner Zufall, daß ich ihn

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