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0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

Titel: 0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Mann!«
    Ich kannte den Weg. Cols Morgan saß hinter dem Schreibtisch, hinter dem früher Lucky Hilton gethront hatte und hinter dem er auch gestorben war.
    Morgan trug ausnahmsweise keinen Smoking, sondern einen grauen Straßenanzug. Neben ihm stand der farblose Ray Dexter, der unauffälligste der Gorillas.
    »Mr. Cotton!« rief Morgan und schlug die Hände zusammen wie eine alte Tante beim Anblick einer Maus. »Um Himmels willen, wie sehen Sie aus!«
    »Erschrecken Sie nicht, Cols«, antwortete ich. »Nach Roons, Stuzzis und Stannows Bericht mußten Sie eigentlich damit rechnen, mich etwas verändert wiederzusehen.«
    »Ich verstehe nicht, wovon Sie reden, Mr. Cotton. Fangen Sie bitte nicht wieder mit Ihren grundlosen Verdächtigungen an!«
    »Wie wäre es, wenn Sie Dexter ein wenig an die frische Luft schickten?«
    Er zögerte. Ich setzte hinzu: »Sie brauchen keine Angst zu haben, daß ich Ihnen die Gesichtsmassage zurückzahle, die Ihre Freunde mir angedeihen ließen.«
    Eine Handbewegung brachte Ray Dexter in Trab. Ich ließ mich stöhnend in einem Sessel nieder.
    »Verdammt, die Burschen haben sich nicht nur auf mein Gesicht beschränkt. Mir tun alle Knochen weh.«
    »vielleicht würden Sie sich in einem Bett wohler fühlen als in meinem Büro«, sagte Morgan freundlich.
    Ich reagierte auf seine Spitze mit einem Kopfnicken.
    »Ohne Zweifel, aber ich habe keine Zeit dazu. Sie, Cols, sind der einzige, der mir einige Widersprüche erklären kann. Auf der einen Seite überprüfen Sie, ob ich wirklich mit einem hübschen Mädchen im ›Trilly-Club‹ mehr Geld verjubele, als ich verdiene. Ted Roon bekommt sogar den Auftrag, das Girl auszuhorchen und muß sich mit mir auf eine Schlägerei einlassen, weil ich es nicht leiden kann, wenn ein fremder Kerl mein Mädchen grob anfaßt. — Auf der anderen Seite aber schreiben Sie meinem Chef einen Brief und erzählen ihm, daß ich Ihnen dunkle Angebote gemacht habe. — Was soll der Unsinn, Morgan? Wenn mein Chef mich ablöst, dann kann ich Ihnen beim Verkauf des Kokains nicht mehr nützlich sein, und dann ist es uninteressant für Sie, ob ich im ›Trilly- Club‹ verkehre oder nicht.«
    »Sie haben falsche Vorstellungen von meinen Absichten. Wo Sie Ihr Geld ausgeben, ist mir gleichgültig. Und als Bürger fühlte ich mich verpflichtet, Ihren Chef…«
    »Ich weiß«, unterbrach ich ihn. »Sie haben ’ne Menge über Ihre Bürgergefühle geschrieben. Aber warum schrieben Sie nicht, daß ich mir Geld von Ihnen pumpte?«
    »Oh, eine Bagatelle. Ich vergaß es.«
    »Diese Bagatelle hätte mir ernsthafte Schwierigkeiten machen können. Soviel müßten Sie eigentlich von den Beamtenrechten wissen.«
    »Mein Brief machte Ihnen also keine Schwierigkeiten?« fragte er, und jetzt war ein lauernder Unterton in , seiner Stimme.
    »Nein«, lachte ich. »Meinem Chef habe ich erzählt, daß es nur ein Trick gewesen sei, um mit Ihnen ins Geschäft zu kommen. Er hat es geglaubt.«
    »Also doch ein Trick?«
    »Morgan, ich kann nicht nach zwei Seiten ehrlich sein, wenn Sie mich bei meinen Vorgesetzten anschwärzen.«
    »Und nach welcher Seite spielen Sie ehrlich, G-man?«
    »Nach der Seite, die am besten bezahlt.«
    Er schwieg einen Augenblick lang, dann sagte er energisch:
    »Es ist dummes Zeug, was wir miteinander reden. Ich habe kein Geschäft mit Ihnen zu machen, und ich habe auch Ted Roon nicht beauftragt, Ihnen nachzuspüren.«
    »Wie Sie meinen, Morgan, aber Sie werden ohne mich nicht zurechtkommen. Keinen Dollar erhalten Sie für Ihren Schnee, ohne daß ein paar Cents davon in meiner Hand bleiben.«
    Ich stand auf.
    »Mr. G-man«, sagte Morgan leise. »Sie schulden mir noch fünfzig Dollar.«
    »Vorläufig betrachte ich sie noch als Anzahlung«, sagte ich.
    »Wenn Sie absolut in ein Rauschgiftgeschäft einsteigen wollen, warum haben Sie dann Terrence Retting, der das Zeug als erster in der Hand hielt, so unerbittlich gejagt?«
    »Auch die Frage kann ich Ihnen beantworten. Weil ich nicht wußte, welches Zeug Retting besaß. Hätte ich es gewußt, so hätte ich versucht, auch mit ihm einig zu werden, und vielleicht wäre es gar nicht so schwer gewesen, wie es mit Ihnen zu sein scheint.«
    Ich stemmte die Hände auf den Schreibtisch und beugte mich vor.
    »Merken Sie sich, Morgan, und geben Sie Ihr Wissen an den Mann weiter, der vielleicht noch mehr zu sagen hat als Sie. Solange ich kein vernünftiges Angebot von euch erhalten habe, solange werde ich der eifrigste G-man sein, den die

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