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0102 - Die Horde aus dem Jenseits

0102 - Die Horde aus dem Jenseits

Titel: 0102 - Die Horde aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Stirn. »Blackout!« schrie er. »Ist das denn die Möglichkeit? Ich kann mich nicht mehr daran erinnern.«
    »Was ist das nächste, was Sie wieder genau wissen?« erkundigte sich Nicole.
    »Daß ich meinen Platz am Fenster verließ und zu Bett ging.«
    Nicole drang nicht mehr weiter in den alten Mann. Sie glaubte zu wissen, was in der vergangenen Nacht vorgefallen war. Sie kannte natürlich nicht die Details, aber sie war davon überzeugt, daß Jerome Robertson mit angesehen hatte, wie Walter Sherman auf irgendeine rätselhafte Weise verschwand. Ganz gewiß hatte Quintus dabei seine Hand im Spiel gehabt, und es war dem Dämon ein leichtes gewesen, hinterher die Erinnerung in Robertsons Gehirn auszulöschen. Deshalb gab es diese Lücke in Robertsons Kopf, über die er sich so maßlos ärgerte.
    Auf dem Dorfplatz war es also passiert.
    ***
    Als Professor Zamorra die Tür seines silbergrauen Rovers aufschließen wollte, vernahm er hinter sich ein kurzes Geräusch. Der Parapsychologe wandte sich blitzschnell um und sah sich einem behäbigen uniformierten Polizeibeamten gegenüber, der in seiner rosigen Faust eine Pistole hielt. Das Funkeln in den wasserhellen Augen des Konstablers ließ keinen Zweifel darüber, daß er den Finger am Abzug krümmen würde, wenn Zamorra auch nur einmal zuviel mit der Wimper zuckte.
    »Pfoten hoch!« schnarrte Cole Quayle.
    Zamorra versuchte es mit Güte. »Hören Sie, wenn Sie mich für einen gemeingefährlichen Verbrecher halten, sind Sie gehörig auf dem Holzweg, guter Mann.«
    »Ich bin nicht Ihr guter Mann. Mein Name ist Quayle. Cole Quayle, verstanden? Und nun heben Sie gefälligst Ihre Hände, sonst können Sie was erleben!«
    Zamorras Hände wanderten langsam nach oben. »Darf ich erfahren, was Sie mir vorzuwerfen haben?«
    »Ich lasse mich mit Ihnen auf keine Diskussion ein!« blaffte Quayle.
    »Immerhin habe ich ein Recht zu erfahren, weshalb Sie mich mit der Waffe bedrohen!« sagte Zamorra ernst.
    »Das werden Sie noch früh genug erfahren. Los, steigen Sie ein. Aber keine Tricks. Mit Brüdern wie Ihnen werde ich allemal noch fertig. Glauben Sie ja nicht, es würde mir etwas ausmachen, Sie abzuknallen. Es würde mir nicht schwerfallen zu beweisen, daß ich in Notwehr gehandelt habe. Das nur zu Ihrer Information. Und nun rein in die Blechschleuder!«
    Zamorra witterte instinktiv, daß mit dem Konstabler irgend etwas nicht stimmte. Er befragte seinen silbernen Talisman, indem er sich einen kurzen Augenblick auf ihn konzentrierte. Kein Zweifel, Quayle war vom Bösen besessen. Er handelte nicht aus eigenem Antrieb. Jemand gab ihm Befehle, die er auszuführen gezwungen war.
    Es wäre lebensgefährlich gewesen, sich dem, was Cole Quayle sagte, zu widersetzen. Zamorra war gespannt, welches Spiel der besessene Konstabler mit ihm zu spielen gedachte, und er hoffte auf eine Chance, die es ihm ermöglichte, Quayle gefahrlos zu überrumpeln.
    Wortlos stieg er ein.
    Quayle setzte sich neben ihn. Nach wie vor bedrohte er den Professor mit der Waffe.
    »Und was nun?« erkundigte sich Zamorra frostig.
    »Fahren Sie los.«
    »Wohin?«
    »Immer geradeaus.«
    »Das heißt, wir verlassen Tunstall.«
    Quayle grinste gemein. »Erraten, Professor.«
    Zamorra zündete die Maschine. Er ließ den Rover langsam anrollen. Quayle rückte näher an ihn heran und drückte ihm den Waffenlauf in die Seite. »Am besten ist es, Sie fahren so wie die alten Opas. Eher zu langsam als zu schnell. Sollten Sie auf die Idee kommen, etwas zu scharf abzubremsen, in der Hoffnung, daß es mich nach vorn schmeißt, so lassen Sie sich gesagt sein, daß ich dennoch genug Zeit haben werde, blitzschnell abzudrücken.«
    »Ich werde so fahren, wie Sie es von mir verlangen«, erwiderte Zamorra.
    Quayle grinste. »Das finde ich sehr vernünftig von Ihnen, Professor.«
    »Sie handeln in Quintus’ Auftrag, nicht wahr?«
    »Vielleicht.«
    »Wohin sollen Sie mich bringen?«
    »In den Wald.«
    »Was erwartet mich dort?« fragte Zamorra mit starrer Miene.
    Quayle lachte. »Haben Sie noch irgendwelche Illusionen?«
    Sie ließen Tunstall hinter sich. Zamorra verließ die Landstraße, als Quayle es von ihm verlangte. Er steuerte den finsteren Wald auf einem unbefestigten Feldweg an. Als sie die ersten Jungbäume erreicht hatten, befahl der Konstabler dem Professor anzuhalten.
    »So. Und jetzt raus aus der Karre!« knurrte Quayle, sobald der Rover stand.
    Zamorra glitt aus dem Fahrzeug. Er wollte das Risiko nicht auf sich nehmen, mit Quayle

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