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0102 - Die Horde aus dem Jenseits

0102 - Die Horde aus dem Jenseits

Titel: 0102 - Die Horde aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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in den Wald zu gehen. Besser war es, den Kampf davor auszutragen. Der Professor spannte die Muskeln, als Cole Quayle um das Fahrzeug herumkam. Der Waffenlauf war etwas gesenkt. Das war vielleicht die Chance, die Zamorra brauchte.
    Er handelte in Gedankenschnelle.
    Mit beiden Händen riß er sein Hemd auf. Die Knöpfe sprangen davon ab und hüpften ins Gras. Wie ein Blitzstrahl traf das von Zamorras Amulett reflektierte Licht das Gesicht des Konstablers. Quayle war für den Bruchteil einer Sekunde geblendet. Diesen Zeitvorteil wußte Zamorra geschickt zu nützen. Mit einem federnden Satz war er bei Quayle, der irritiert die Arme hochgerissen hatte, um seine Augen zu schützen.
    Ein rechter Hammer schleuderte Cole Quayle gegen den Rover.
    Mit der Handkante schlug Zamorra dem Gegner die Waffe aus den Fingern. Der Konstabler heulte wutentbrannt auf. Zamorra beförderte die Kanone mit einem schnellen Tritt unter den Wagen.
    Der Besessene stieß einen schaurigen Schrei aus. Durch seine schwammige Gesichtshaut schimmerte mit einemmal eine bleiche Totenfratze. Quintus verlieh dem Konstabler übermenschliche Kräfte. Der Mann schmetterte Zamorra seine eisenharten Fäuste gegen die Rippen. Zamorra wankte. Mit wendigen Bewegungen brachte er sich vor den meisten Hieben des entfesselten Gegners in Sicherheit. Ein Treffer riß ihn jedoch von den Beinen.
    Quintus brüllte triumphierend.
    Er wollte sich auf den Professor werfen, doch Zamorra rollte flink über den Boden und kam sofort wieder hoch. Ehe der Konstabler erneut angreifen konnte, nahm Zamorra seinen silbernen Talisman ab.
    Quayle fintierte.
    Zamorra schlug daneben.
    Kreischend sprang der Konstabler ihn an. Er packte ihn an der Kehle, riß ihn hoch, fegte ihm die Beine mit einem brutalen Tritt fort und schleuderte ihn zu Boden. Ein faustgroßer Stein bohrte sich schmerzhaft in Zamorras Rücken.
    Quayle versuchte, dem Professor das Genick zu brechen.
    Zamorra hatte das Gefühl, sämtliche Halssehnen müßten in der nächsten Sekunde zerreißen. Er holte atemlos aus. Das Amulett wischte über Quayles Schulter. Der Mann stieß ein schauriges Geheul aus. Er hechelte und geiferte wie ein Wolf.
    Zamorras zweiter Schlag traf Quayles Kopf. Wieder entrang sich der Kehle des Mannes ein grauenvoller Schrei. Zamorra kämpfte sich hoch. Er kam auf die Knie. Quayle warf sich kreischend auf ihn. Zamorra zuckte zur Seite, fing den Kopf des Gegners mit der linken Hand ab und preßte ihm mit der Rechten den schweren silbernen Talisman mitten auf die Stirn.
    Das verkraftete Quayle nicht mehr.
    Er brüllte auf, als hätte ihn eine glühende Lanze durchbohrt. Sein Körper zuckte wie unter heftigen Stromstößen. Er verdrehte die Augen, und seine Glieder verkrampften sich, während aus seinem weit aufgerissenen Mund eine gleißende Wolke schoß und sich schon im nächsten Augenblick total auflöste.
    Eine dröhnende Stimme schrie voll Haß und Wut: »Damit hast du noch nichts gewonnen, Zamorra. Unser Kampf geht weiter, und letztlich werde ich dich doch noch unterkriegen. Verlaß dich drauf!«
    Dann war es still.
    Cole Quayles Körper erschlaffte. Der Mann war ohnmächtig. Zamorra bemühte sich ganze fünf Minuten um ihn. Dann drang ein geplagter Seufzer aus der Kehle des Konstablers, und er schlug die Augen verwirrt auf.
    Erstaunt erhob er sich. Er wußte nicht, was er getan hatte. Zamorra sagte es ihm, und er war entsetzt. Sein Blick war verzweifelt, als er fragte: »Was werden Sie nun gegen mich unternehmen?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Nichts.«
    »Nichts?« Cole Quayle war verblüfft. »Aber… aber ich habe doch… ich wollte Sie doch…«
    »Das wollten nicht Sie, sondern Quintus«, sagte Zamorra.
    Quayle erinnerte sich an das, was in seinem Office geschehen war. Schaudernd berichtete er davon dem Para-Psychologen. Abschließend sagte er erschüttert: »Ich hielt diese Geschichten von Geistern und Dämonen immer für unrealistisch. Ich tat sie als Humbug ab. Doch nun weiß ich, daß man sie ernst nehmen muß.«
    »Leider müssen viele Menschen wie Sie gewissermaßen erst mit dem Holzhammer bekehrt werden«, sagte Zamorra ernst.
    Quayle wischte sich mit einer fahrigen Bewegung über die Augen. »Der arme Walter Sherman. Ob es für ihn noch eine Rettung gibt?«
    Zamorra hob die Schultern. »Das können wir nur hoffen.«
    ***
    Die Pendeluhr in der Diele schlug fünfmal. Die Schläge klangen nicht wie sonst, sondern seltsam dumpf und unheimlich. Geraldine Norris blickte von ihrer

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