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0104 - Nur ein Greenhorn

Titel: 0104 - Nur ein Greenhorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Pincer hierher bringen.” Wenn der Patriarch jemals ein tückisches Lächeln auf seinem Gesicht gezeigt hatte, dann in diesem Augenblick. Amat- Palong würde sein Gesicht verlieren, wenn er sein Versprechen nicht hielt. „Wollen Sie etwa auch zur großen Mulde fliegen?” fragte er den Ara. „Nein”, erwiderte Amat-Palong knapp. Es war offensichtlich, daß er sein Ziel für sich behalten wollte. „Sie können einen Gleiter haben”, sagte Valmonze. „Trotzdem wird Razmon zu der Mulde fliegen.” Amat-Palong nickte gelassen und verließ ohne Hast den Raum. Mit einer Kopfbewegung schickte Valmonze die drei Springer ebenfalls davon, die zusammen mit Razmon die Suche nach Pincer wieder aufnehmen sollten. „Shaugnessy ist soeben gelandet”, tönte eine Stimme aus der knackenden Sprechanlage. „Wie lauten Ihre Befehle, Patriarch?” „Ich befinde mich im Hauptbüro”, rief Valmonze. „Bringt den Terraner zu mir.” Eine knappe Viertelstunde später betrat Clifton Shaugnessy den Raum. Er war ein kleiner, breitschultriger Mann, in dessen rundem Gesicht eine schmale, hakenförmige Nase abstoßend auffiel. Der Schmuggler trug eine kurze Jacke, die mit Stickereien verziert war.
    Beim Sprechen blieben seine Lippen stets über den Zähnen, was seiner Stimme einen hohlen Klang verlieh. Im Gürtel seiner Hose steckte eine ältere Thermowaffe. „Perry Rhodan hatte eine Quarantäne über Terra verhängt”, sagte er zur Begrüßung. „Deshalb konnte ich nicht zum verabredeten Zeitpunkt eintreffen.
    Ich habe weder Mohnsamen noch die übliche Ware bei mir. Aplied hält es für zu gefährlich, jetzt schon wieder das Geschäft aufzunehmen. Die Kontrollschiffe führen scharfe Inspektionen durch. Ohne Erlaubnisschein darf kein Frachter starten. Über Terrania selbst liegt noch Start - und Landeverbot. Grund dafür war eine eigenartige Krankheit. Gerüchte besagen, daß Rhodan selbst davon befallen war. Er soll sich bei einem Versuch infiziert haben.
    Um diesen Versuch ranken sich überhaupt eigenartige Vermutungen, die zu denken geben. Es heißt, Rhodan habe erfolgreich ein neues Triebwerk ausprobiert und sei dabei auf eine fremde Rasse gestoßen, die um vieles mächtiger sein soll, als Arkon, Terra und die Springer zusammen.” „Sie bringen Gerüchte”, sagte Valmonze böse. „Wir warten auf Ware, und Aplied schickt Sie mit Gerüchten, die unwahrscheinlich klingen und keinen Wert für uns besitzen.” Shaugnessy wurde nicht nervös. Er sah wie ein Mann aus, der sich über nichts Gedanken macht - schon gar nicht über die Probleme eines Galaktischen Händlers. „Kennen Sie einen Mann, der sich Pincer nennt und für Aplied arbeitet?” fragte Valmonze. „Pincer?” wiederholte Shaugnessy. Er zupfte an dem Reißverschluß seiner Jacke, als würde ihm das beim Nachdenken helfen. „Nein”, sagte er dann, „diesen Namen habe ich nie gehört.” „Er ist hier aufgetaucht und hat sich als Ihr Vertreter ausgegeben. Er hatte Mohnsamen dabei, der sich später jedoch als Fälschung herausstellte”, berichtete Valmonze. Shaugnessy nickte anerkennend. „Toller Bursche”, sagte er mit einer für Valmonze unverständlichen Objektivität. „Wo ist er jetzt?” „Geflohen. Aber wir werden ihn bald eingefangen haben. Können Sie sich vorstellen, wer dieser Mann sein kann? Er hat eine Frau bei sich.” „Vielleicht ist er ein Agent Rhodans”, sagte Shaugnessy, den seine eigene Vermutung in keiner Weise aufzuregen schien. „Früher oder später werden sie uns auf die Spur kommen.” Valmonze verzichtete darauf, dem Schmuggler zu erklären, warum Rhodan auf keinen Fall jetzt schon die Hintermänner der Rauschgiftbande aufspüren durfte. Es war sinnlos, dem kleinen Banditen von galaktischer Politik zu erzählen.
    Shaugnessy transportierte Opium für Aplied und Valmonze. Er belieferte überdies sechs weitere Patriarchen. Außer ihm gab es noch acht Verbindungsmänner zu Aplied, die je sieben Springersippen „betreuten”. Das ergab genau 63 Händler, die Rauschgift entgegennahmen, um die wirtschaftliche Lage der Erde grundlegend zu verändern. Shaugnessy wußte vielleicht noch nicht einmal, daß die Händler nur an dem Gift interessiert waren, weil sie sich davon eine Schwächung Terras versprachen. Vom kaufmännischen Standpunkt aus verdienten sie an den Opiaten nicht mehr als an anderen Gütern. Großverdiener war Vincent Aplied in Kapstadt. „Wer auch immer dieser Pincer ist”, sagte Valmonze, „wir müssen ihn finden. Er

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