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0104 - Nur ein Greenhorn

Titel: 0104 - Nur ein Greenhorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kann diesen Planeten nicht verlassen, also werden wir ihn früher oder später erwischen.” „Sollte es sich wirklich um einen Agenten der Solaren Abwehr handeln, werden Sie Schwierigkeiten mit ihm haben”, gab Shaugnessy zu bedenken, „Wenn es sich jedoch nur um einen Betrüger handelt, werden Sie seinen Mut bewundern müssen.” Valmonze machte eine ablehnende Bewegung. Das einzige Gefühl, das Valmonze für den geflohenen Terraner empfand, was der Haß des Getäuschten. In diesem Zustand war der Patriarch gefährlich. Sein Zorn würde den jungen Mann treffen - hart und ohne Erbarmen.
    Der Vizepräsident der International-Fruit-Company, John Edgar Pincer, bot in diesem Augenblick einen bemitleidenswerten Eindruck. Hätte Valmonze Gelegenheit gehabt, ihn so zu sehen, hätte er seine Bedenken, bei Pincer könnte es sich um einen Agenten handeln, schnell aufgegeben. Von dem Medium, in dem er sich befand, wurde behauptet, es hätte keine Balken. Pincer, der in schwindelerregender Höhe über den Wald durch die Luft getragen wurde, saß zwar auf einem fünfundzwanzig Zentimeter breiten Brett, an dessen beiden Seiten Stricke zu Schnitz und Lupatz führten, die mit ausgebreiteten Flughäuten dahinsegelten.
    Pincer, dessen Magen den Anforderungen eines normalen Aufzuges nicht gewachsen war, durchlebte die schlimmste Stunde seines Lebens. Sein Magen war zusammengeschrumpft. Die Blutleere in seinem Gehirn trübte seinen Blick. Das war vielleicht gut so, denn für Pincer hätte sich die Aussicht nach unten verheerend auswirken können. Etwa zwanzig Meter vor ihm wurde Cora von Kankantz und Tonitutz transportiert. Pincer beglückwünschte sich im stillen dazu, daß er seine Frau hatte vorausfliegen lassen. So ersparte er ihr seinen erbärmlichen Anblick und sich verlegene Erklärungen. Die Schwingen der Eingeborenen besaßen eine beträchtliche Spannweite. Wenn sie sich bewegten, verursachten sie einen Luftzug, der Pincer jedes Mal erschreckt zusammenfahren ließ. Seine Hände hatten sich um die beiden Seile verkrampft. Er wagte nicht, auch nur die geringste Bewegung zu machen. Das dünne Brett schaukelte und schwankte, Pincers Zustand erlaubte ihm keine genaue Schätzung der Geschwindigkeit, mit der sie sich fortbewegten. Obwohl er mit jedem Meter größeren Abstand von den Springern gewann, fühlte sich Pincer nicht glücklich. Er hätte seinen luftigen Platz jederzeit mit einem Stuhl in Valmonzes Raumschiff eingetauscht.
    Doch dann sagte er sich, daß diese Gedanken egoistisch waren.
    Er durfte nicht an sich denken. Seine tapfere Frau mußte gleich ihm alle Gefahren durchstehen. Wenn er jetzt schwach wurde, vergab er die Gelegenheit, Perry Rhodan zu informieren. So litt er weiter, eine verkrümmte Gestalt, auf einem schmalen Stück Holz.
    Er hätte nicht zu sagen vermocht, wie lange der seltsame Flug dauerte. Gerade, als er glaubte, sich nicht länger auf seinem Platz halten zu können, ließen sich Schnitz und Lupatz nach unten gleiten. Diese Landung war noch schlimmer als alles andere.
    Kalter Schweiß brach Pincer aus. Schatten erschienen vor seinen Augen, bunte Kreise, von deren Existenz er als Farbenblinder bisher nichts geahnt hatte. Pincer schnappte nach Luft. Plötzlich gab es einen harten Ruck, und er rollte über festen Boden. „Flug vorüber”, hörte er Schnitz gleichmütig sagen. „Ohneflügler können aufstehen.” Pincer hatte jedoch eine späte Reaktion seiner Nerven auszuhalten. Zitternd gelang es ihm, auf den Knien ein Stück zu krabbeln. Sein erster Versuch, sich zu erheben, mißlang jämmerlich. Schließlich richtete er sich auf, mit wackeligen Beinen und brummendem Schädel. Sein Blick klärte sich, und er sah sich auf einer Wiese inmitten des Waldes stehen. Hundert Meter von ihnen entfernt war Cora gelandet. Sie näherte sich mit Kakantz und Tonitutz. Pincer gab sich Mühe, seinen desolaten Zustand zu verbergen. Mit langen Schritten stelzte er seiner Frau entgegen.
    „War dieser Flug nicht herrlich, Johnny?” rief ihm Cora zu. „Er hat mich richtig erfrischt.” Pincer wurde rot bis unter die Haarwurzeln.
    Seine männliche Haltung löste sich auf, und er wurde wieder zu dem täppischen, ungelenken John Edgar Pincer, der er schon immer gewesen war. Er sagte: „Ja, das stimmt, Liebling.” Sein schwaches Lächeln schwand dahin, als sie ihn umarmte. „Wir sind hier nicht zu einem Picknick”, sagte er ernst. „Erinnerst du dich, daß Valmonze von mehreren Kontrollstationen sprach, als ich

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