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0104 - Portaguerra

0104 - Portaguerra

Titel: 0104 - Portaguerra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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also«, seufzte Roberto erleichtert, als die Kurven zu Ende waren und sie auf einem abschüssigen geraden Straßenstück direkt auf das Ortsschild MODANE zurollten. »Das wäre geschafft!«
    »Ich freue mich schon auf unser Zimmer, Roberto!« Adriana deutete nach vorne. »Da ist die Seilbahnstation. Sie haben sogar einen eigenen Parkplatz, wie praktisch.«
    »Und er ist so dunkel, wie praktisch!« Roberto ließ den Fiat an der Hinterwand der Station auslaufen und löschte die Lichter. Im nächsten Moment schlang er seine Arme um seine Frau, zog sie heftig an sich und küßte sie leidenschaftlich.
    Anfangs wehrte sich Adriana, doch schon nach wenigen Sekunden schmolz ihr Widerstand. Sie gab sich ganz seinem Kuß hin, erwiderte ihn hitzig, sank in seine Arme und fuhr mit den Fingern in seine gekrausten schwarzen Haare.
    Erst nach Minuten löste sie sich keuchend von ihm. »Hörst du wohl sofort damit auf, oder ich schreie um Hilfe«, drohte sie scherzhaft.
    »Schrei doch, Liebling«, sagte er leise lachend und zog sie wieder an sich.
    Diesmal wurde Adriana jedoch energisch. Sie drängte ihn weg.
    »Los, ins Hotel mit uns!« ordnete sie an und entschlüpfte ihm, als er noch einmal nach ihr greifen wollte.
    Roberto stieg ebenfalls aus, holte die beiden Koffer aus dem Wagen und schloß ihn gut ab. Danach sah er sich ratlos um.
    »Alles dunkel. Was machen wir jetzt?«
    »Sehen wir doch nach«, schlug Adriana vor. »Vielleicht ist noch jemand da.«
    Sie lief voran und traf am Eingang der Talstation mit George Renard zusammen. Dessen Augen weiteten sich, als er die rassige Italienerin vor sich sah.
    »Hallo«, sagte er einschmeichelnd. »Ich dachte schon, der Abend wäre gelaufen! Aber da bieten sich ja ganz neue Aussichten!«
    »Und ob sich die bieten, du Grünschnabel!« fauchte Roberto Maledusa, der hinter seiner Frau aus dem Schatten des Parkplatzes auftauchte. Er sagte es auf Italienisch, aber so wie er Georges französische Bemerkung verstanden hatte, so begriff auch der junge Franzose, was der breitschultrige, sehnige Kerl hinter dem hübschen Mädchen sagte.
    »Oh, pardon!« George Renard wurde gleich um einige Nummern kleiner. »Tut mir leid, Monsieur, Madame!«
    »Schon gut!« Adriana deutete auf die Eingangstür der Station.
    »Sagen Sie nicht, daß die Bahn nicht mehr fährt!«
    »Vor fünf Minuten ist die letzte Gondel angekommen.« George Renard zuckte die Schultern. »Wollten Sie ins Berghotel? Das klappt erst morgen früh. Wenn Sie für die Nacht ein Zimmer suchen, ich habe eines…«
    »Nicht unverschämt werden!« drohte Roberto eifersüchtig.
    »So war das nicht gemeint, Monsieur«, verteidigte sich George.
    Er hatte schon längst eingesehen, daß er bei diesem Mädchen nicht landen konnte. »Meine Tante besitzt ein Hotel. Da drüben, sehen Sie? Wenn Sie ein Zimmer mieten möchten, gehen sie einfach hinüber. Sauber und preiswert.«
    Er hatte es plötzlich sehr eilig, weil Robertos funkelnde Augen nichts Gutes verhießen. Roberto starrte wütend hinter dem Angestellten der Seilbahn her.
    »Schon gut, Roberto, er hat es nicht böse gemeint«, beschwichtigte ihn Adriana. »Siehst du, jetzt haben wir den Salat! Und alles nur, weil du dich nicht zügeln kannst!« Sie war wirklich ärgerlich.
    »Dann dürftest du nicht so hübsch sein, wie du bist«, antwortete er und schmolz damit ihren Ärger weg. »Bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als da drüben in dieses Hotel zu gehen. Aber eines sage ich dir gleich! Wenn sich dieser Schmalspurgigolo nur in deiner Nähe zeigt, poliere ich ihm seine Larve, daß er sich vierzehn Tage nicht im Spiegel betrachten kann, ohne einen Schreikrampf zu bekommen.«
    »Was hast du denn?« Adrianas Mundwinkel zogen sich amüsiert nach oben. Der Schalk saß ihr im Nacken. »Der Junge sieht doch phantastisch aus.« Sie verdrehte schwärmerisch die Augen. »Mein Traummann! In modernen Ehen hält man viel von Abwechslung, Liebling! Komm, gehen wir in das Hotel…«
    Sie brach mit einem erstickten Schrei ab, weil Roberto sie an sich riß. Seine Augen funkelten dicht vor ihrem Gesicht. »Ich werde dich lehren!« zischte er grinsend und wollte sie wieder küssen, als sich neben ihnen jemand räusperte.
    Sie wandten sich erschrocken um, da sie nicht auf ihre Umgebung geachtet hatten. Der Mann trug Kleider wie ein Bergsteiger, derbe Schuhe, eine graue Hose und einen dunkelbraunen Anorak, dessen Kapuze er weit in das Gesicht gezogen hatte.
    »Verzeihung, wollten Sie nicht mit der Seilbahn

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