0105 - Die Geisterflotte
Geschichte Arkons war es ein Schiff, das die Bombe auf Arkon III warf."
„Also wird auch ein Schiff die Lösung sein", gab Atlan zurück und bekam plötzlich ganz enge Augen. Prüfend betrachtete er Rhodan, als wolle er feststellen, ob dieser ihm auch zuhöre. „Ein Schiff! Sag einmal, Perry hast du eigentlich wirklich ein so schlechtes Gedächtnis - oder tust du nur so?"
Rhodan war ehrlich erstaunt. „Wie meinst du das?"
Atlan lächelte plötzlich. „Hast du die Akonen in ihrem Blauen System entdeckt oder nicht ist das Blaue System nicht auch von einem Schutzschirm umgeben, das recht merkwürdige Eigenschaften aufweist? Wäre es nicht denkbar, daß die Natur jenes Schutzfeldes mit dem um Arkon III identisch ist?"
Rhodan nickte langsam. „Es wäre denkbar, wenn ich auch nicht glaube, daß sich das Blaue System in einem Zeitfeld aufhält. Wozu das? Nein, aber ich nehme an, um Arkon III liegen zwei Felder! Ein Energiefeld von der Art, wie er das blaue Universum umgibt - und das Zeitfeld, welches allein vielleicht durchsichtig und durchdringlich ist. Unser Problem also ist, das Energiefeld zu durchdringen..."
„... und genau das hast du schon einmal geschafft!"
Rhodan sah Atlan verblüfft an. Natürlich, das hatte er schon einmal geschafft - aber, war es nicht ein Zufall gewesen? Der Sturz durch die Sonne, der gasförmige Mittelpunkt, die Polarität des Blauen Systems ... Der Linear-Antrieb...! Das also meinte Atlan!
Plötzlich begriff Rhodan, worauf sein Freund anspielte, und er schalt sich einen Narren, nicht von allein darauf gekommen zu sein.
Der Linear-Antrieb! Mit seiner Hilfe hatte er damals die Grenze zum Blauen System überschritten. Er mußte die Sperre neutralisieren und passierbar machen.
In der gleichen Sekunde begriff Rhodan auch, warum die Akonen im Menschen ihren ärgsten Feind sahen. Rhodan war es gelungen, in das sorgfältig isolierte Blaue System einzudringen.
Jemand zuvor hatte das jemals getan. Die Menschen konnten es.
Sie mußten vernichtet werden. Eine ganz klare, eiskalte und logische Folgerung.
Und sie enthielt die Antwort auf alle Fragen.
„Ich glaube, das ist es", sagte Rhodan befriedigt. „Ein Schiff mit dem Linear-Antrieb kann auf Arkon III landen - oder zumindest die Sperre durchbrechen um seine Bomben zu werfen."
Atlan nickte.. Wir wollen uns an die geschichtlichen Ereignisse halten", gab er zu bedenken. „Es wurde nur eine Bombe geworfen, und sie riß einen Krater bis zu einer Tiefe von zweitausend Meter - ohne eine Kettenreaktion auszulösen. Also keine Arkonbombe!
Eine gewöhnliche Atombombe. Und zweimal muß das Schiff den Planeten umkreisen, ehe die Detonation erfolgt."
„Warum?"
„Ich weiß es nicht, aber du wirst sehen, daß der Kommandant des betreffenden Schiffes nicht anders handeln kann, will er seinen Auftrag durchführen. Wer wird es übrigens sein?"
Rhodan atmete innerlich erleichtert auf, denn nun wußte er, daß er nichts Unmögliches plante. Über das Wie hatte er sich bisher den Kopf zerbrechen müssen, nun kam es nur noch darauf an schnell genug zu handeln.
„Komm mit!" forderte er Atlan auf. „Ich möchte ein Gespräch mit Terrania führen."
Die Verbindung war schnell hergestellt. Und dann erhielt Bully sehr knappe und eindeutige Befehle. Die Aktion Zeitgeschichte lief an.
Weder Major Heinrich Bellefjord noch sein Erster Offizier Captain Benno Raldini ahnten etwas davon. Sie hatten genug damit zu tun gehabt sich die Funktionen des neuen Linear-Antriebes erklären zu lassen. Mit Hilfe der arkonidischen Hypno-Schulung lernten sie innerhalb eines einzigen Tages ihr neues Schiff kennen - den Schweren Kreuzer RALPH TORSTEN.
Die zweihundert Meter dicke Kugel stand mit ihren Teleskopstützen auf dem harten Mondgestein und wartete auf das Kommando zum ersten Start. Der neue Antrieb war erst kürzlich eingebaut und von den Technikern erprobt worden. Es war alles klar. Niemand wußte, wohin der erste große Flug gehen sollte.
Da kam die Ankunft der Arkoniden dazwischen.
Der Mond-Kommandant befahl höchste Alarmbereitschaft, und die Mannschaften aller auf dem Mond befindlichen Schiffe gingen an Bord. Auch Bellefjord und seine Leute. Aber niemand von ihnen rechnete damit, in dieser Situation starten zu müssen. Um so größer war die Überraschung, als wenige Stunden später der Mond-Kommandant mit seinem Kabinenjeep vorgefahren kam und sich zu Bellefjord in die Zentrale bringen ließ.
„Sind Sie klar zum Start, Major?"
„Aber ich denke
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