0105 - Die Geisterflotte
..."
„Neuer Befehl von Terrania. Rhodan befiehlt den Einsatz eines Linear-Schiffes. Tut mir leid, aber Sie haben zur Zeit die einzige ausgebildete Mannschaft. Alle anderen Schiffe mit dem neuen Antrieb stehen an der Grenze des Solaren Imperiums und dürfen nicht abgezogen werden. Hier Ihre Order: Sie starten in genau dreißig Minuten und nehmen direkten Kurs auf Arkon. Sie melden sich dort bei Rhodan der Sie erwartet. Dann erfahren Sie alles Weitere. Noch Fragen?" Bellefjord blieb die Luft weg. „Und die Flotte, die das Sonnensystem einschloß? Was ist damit?"
„Die Schiffe der Arkoniden kennen den Linear-Antrieb nicht, sondern transistieren. Eine Verfolgung ist somit ausgeschlossen.
Sie gehen nach dem Start sofort auf Höchstbeschleunigung und überschreiten schon kurz darauf die Lichtgeschwindigkeit. Damit werden Sie unsichtbar und sind nicht mehr zu orten. Versuchen Sie. Arkon in wenigen Stunden zu erreichen. Ist alles klar?"
„Alles klar - soweit ich das beurteilen kann", meinte Bellefjord.
Der Mond-Kommandant drückte ihm die Hand, wünschte ihm viel Glück und fuhr mit seinem Jeep davon.
Dreißig Minuten später startete die RALPH TORSTEN und raste mit nie gesehener Beschleunigung in den Raum hinein, durchbrach die Ketten der arkonidischen Wachschiffe und verschwand im Gewimmel der Sterne.
„Was meldet Bully?" fragte Atlan zwei Stunden nach seiner entscheidenden Unterhaltung mit Perry Rhodan. Sie waren wieder in der Kommandozentrale der DRUSUS und hatten gerade die verschlüsselten Berichte von der Erde empfangen.
Rhodan nahm den Zettel mit dem Klartext und las laut vor: „Noch immer kein Kontakt mit den Arkoniden. Wir verhalten uns abwartend. Das Schiff ihres Kommandanten landete, sonst geschah nichts. - Soeben ist die RALPH TORSTEN mit Kommandant Major Bellefjord gestartet und hat Sperre erfolgreich durchbrochen. - Bevölkerung bewahrt die Ruhe. Wie lange noch Bull."
„Nicht schlecht", kommentierte John Marschall und dehnte die beiden Worte. „Möchte wissen, wer zuerst die Nerven verliert."
Rhodan ignorierte die Bemerkung. Er sah Atlan an.
„Wenn Bellefjord eintrifft, begebe ich mich sofort an Bord des Schweren Kreuzers. Ich werde selbst steuern. Im übrigen ist mir da ein 'Gedanke gekommen. Ich habe mir eben den Bericht noch einmal durchgelesen den wir vom Positronengehirn Venus erhielten. Und zwar war mir bei der Beschreibung des zwei Kilometer tiefen Kraters etwas aufgefallen. Sein Aussehen erinnert an einen Krater vulkanischen Ursprungs - hohe Seitenwälle, Zentrum stark verjüngt und eingefallen - und noch weitere Kennzeichen. Der Krater kann also niemals von einer abgeworfenen Bombe stammen."
Atlan sah Rhodan abwartend an. Auch die anderen in der Zentrale Anwesenden schienen mit der Bemerkung nicht viel anfangen zu können. Rhodan fuhr fort: „Das brachte mich auf die Vermutung, daß die Fremden - damals vor fünfzehntausend Jahren - die Bombe in der Tiefe entzündeten, also neben oder gar in dem Zeitumformer. Mit anderen Worten: ich werde Gucky mitnehmen müssen. Er kennt den Standort des Akonenschiffes am besten von uns."
„Ahnt er schon etwas von seinem Glück?"
Rhodan lächelte. „Jetzt in diesem Augenblick weiß er es sogar.
Er wird gleich erscheinen, wenn ich mich nicht irre" Rhodan irrte sich nicht. Gucky materialisierte dicht neben ihm und sagte vorwurfsvoll: „Ich muß gestehen, du hattest deine Gedanken sehr gut abgeschirmt. Hätte ich jetzt eben nicht - rein zufällig natürlich - der Unterhaltung gelauscht..."
„Ah... zufällig?"
Rhodan klopfte dem Mausbiber freundschaftlich auf die Schulter. „Also - du machst es? Nichts einzuwenden? Es ist eine gefährliche Aufgabe - und es wird nicht leicht sein die TORSTEN so lange auf einem Fleck zu halten, bis du die Bombe plaziert und gezündet hast. Dann mußt du ja auch noch zurückspringen."
Gucky grinste, und diesmal tat er es gründlich.
„Und damit wäre auch das letzte Rätsel gelöst", piepste er triumphierend. „Jetzt wissen wir auch, warum das Schiff zweimal Arkon III umkreisen muß, ehe es davonfliegt. Es muß kreisen, weil man es sonst beschießt. Klarer Fall, nicht wahr?"
Rhodan nickte überrascht. „So einfach also ist das, wenn man es weiß? Na, damit hätte die Geschichte ja den Plan bereits festgelegt. Hoffentlich ändert sich nun nichts mehr. Aber wie sollte das sein, wenn bereits alles geschehen ist?"
„Ich würde da nicht so sicher sein", warf Renner ein. „Was wissen wir schon von der
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