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0105 - Keine Spur von Mister High

0105 - Keine Spur von Mister High

Titel: 0105 - Keine Spur von Mister High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keine Spur von Mister High
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gar nicht. Die große Höhle, in der er sich aufhält, ist mindestens vierzehnhundert Yards weit vom Eingang hier entfernt. Sie klettern hinein und kriechen immer geradeaus. Rechts und links zweigen unaufhörlich Gänge ab, lassen Sie sich davon nicht beirren. Immer geradeaus. Nach vierhundert Yards etwa weitet sich der Gang, und Sie werden aufrecht gehen können. Gleich hinter der Stelle, von der an man aufrecht gehen kann, führt eine ganz enge Spalte nach links abwärts. Die müssen Sie nehmen. Dann kommen Sie direkt in die große Höhle, wo sich Lordiek aufhält.«
    »Wer sagt, dass er sich wirklich dort aufhalten wird?«
    »Die Tatsache, dass ich ein Bett dorthin gebracht habe.«
    Phil sah den Alten noch einmal prüfend an. Es war das verwitterte Gesicht eines Mannes, dem das Leben nichts geschenkt hat. Armut, Hunger, Elend, Leid - dieses Gesicht hatte alles aufgezeichnet.
    »Okay«, sagte Phil. Er zog seine Pistole aus dem Schulterhalfter, nahm sie zwischen die Zähne und verschwand im Höhleneingang.
    Pechschwarze, undurchdringliche Finsternis empfing ihn.
    ***
    Jack Stone traf mich im Flur des Districtgebäudes.
    »Hallo, Jerry!«, rief er mir zu. »Sie übernehmen die Fahndung nach dem Chef! Arbeiten Sie ganz so, wie Sie es für richtig halten. Ich muss sehen, dass ich den alltäglichen Betrieb aufrechterhalte. Sie erreichen mich in meinem Office. Okay?«
    Ich war einen Augenblick lang verdutzt, denn ich hatte angenommen, eine so wichtige Sache wie die Suche nach unserem Chef würde von Stone selbst, oder vielleicht zentral von Washington aus geleitet werden. Aber ich erholte mich schnell von meiner Überraschung.
    »Okay, Jack. Ich rufe Sie an und sage Ihnen, was und wie viel Leute ich brauche.«
    »Geht in Ordnung, Jerry.«
    Ich eilte in mein Office. Der Hut flog an den Garderobenhaken neben der Tür. Mit einem Griff hatte ich den Telefonhörer zwischen Schulter und Ohr eingeklemmt und mit der anderen Hand schon die Nummer unserer Zentrale gewählt.
    »Blitzgespräch nach Washington«, sagte ich. »Hauptquartier des FBI. Sofort in meine Leitung.«
    »Okay, Cotton.«
    Ich wartete. Es dauerte genau zweiunddreißig Sekunden.
    »FBI, New York«, meldete ich mich. »Special Agent Jerry Cotton. Mit wem spreche ich?«
    »Anna Carston, Telefonistin. Mit wem darf ich Sie verbinden, Agent Cotton?«
    Ich zuckte die Achseln und brummte: »Das weiß ich selbst nicht. Ich muss von einem Kidnapping Meldung machen.«
    »Dann verbinde ich Sie mit Assistant Director Joe Robert Coulins. Augenblick!«
    Ich wartete. Es dauerte nicht ganz eine Minute, dann hörte ich eine Bassstimme: »Hallo, Cotton! Was kann ich für Sie tun?«
    »Hallo, Coulins! Bei uns ist eine schöne Schweinerei passiert! Unser Chef ist gekidnappt worden!«
    »High?«
    »Ja.«
    »Hören Sie, Cotton, ich bin ganz und gar nicht für alberne Witze aufgelegt!«
    »Ich auch nicht, Coulins«, sagte ich trocken. »Kennzeichen des Kidnapperwagens ist PE 14-1538, schwarzer Cadillac.«
    »Donnerwetter, mir bleibt die Luft weg. Dass ein FBI-Districtchef gekidnappt wurde, ist noch nie vorgekommen. Moment. Sagen Sie mir noch einmal das Kennzeichen durch!«
    »PE 14-1538. Schwarzer Cadillac.«
    »Ich lasse nach Wagen und Eigentümer im Blitzverfahren fahnden. Was kann ich sonst für Sie tun? Brauchen Sie Leute? Besondere technische Ausrüstung?«
    »Im Augenblick noch nicht. Ich gebe Ihnen Bescheid, wenn es soweit ist.«
    »Okay, Cotton. Wir rufen Sie per Blitzgespräch oder Fernschreiber, sobald wir etwas über den Wagen wissen.«
    »Danke.«
    Ich legte den Hörer auf. Ich nahm mir einen Zettel und notierte mir ein paar Punkte. Dann griff ich wieder zum Telefon und rief Jack Stone an.
    »Ja Jerry?«, fragte er.
    »Ich brauche erst einmal sechs Mann, Jack.«
    »Okay. Ich schicke sie dir aus der ersten Bereitschaft.«
    Er hatte den Hörer schon aufgelegt, bevor ich auch nur »danke«, sagen konnte. Ein paar Minuten später kamen die sechs Kollegen aus der Bereitschaft. Ich kannte sie alle, denn sie waren schon seit Jahren bei uns.
    »Hallo, Kollegen!«, sagte ich und deutete auf die wenigen Stühle, die in meinem Office standen. »Setzt euch! Auf Phils Schreibtisch ist Platz für zwei.«
    Sie machten keine Umstände, sondern ließen sich nieder, wo sie Platz fanden. Einer lehnte sich gegen die Wand.
    »Vielleicht wisst ihr schon, dass Mister High vor einer halben Stunde von Kidnappern entführt worden ist«, sagte ich, aber ihre Gesichter zeigten mir, dass sie nichts

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