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0105 - Keine Spur von Mister High

0105 - Keine Spur von Mister High

Titel: 0105 - Keine Spur von Mister High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keine Spur von Mister High
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derartiges bisher vernommen hatten. »Der Hergang der Geschichte scheint so gewesen zu sein: Ralph Stephens holt den Chef, wie ihr wisst, jeden Morgen mit einem Dienstwagen ab. Ralph kam diesen Morgen nicht bei Mister High an, obgleich er hier zur üblichen Zeit weggefahren ist. Es ist versucht worden, über Sprechfunk Verbindung mit Ralph aufzunehmen, aber Ralph meldete sich nicht. Er ist seit heute Morgen spurlos verschwunden.«
    Ich machte eine Pause. Die sechs Kollegen sagten kein Wort, sie waren ganz gespannte Aufmerksamkeit.
    »Theoretisch könnte Ralph durchaus bei der Entführung des Chefs beteiligt gewesen sein. Privat weigere ich mich, daran zu glauben. Dienstlich müssen wir diese Möglichkeit aber prüfen. Vielleicht kümmerst du dich darum, Jacky.«
    »Okay, Jerry. Wie soll ich Vorgehen?«
    »Versuche festzustellen, ob Ralph heute Morgen beim Verlassen seiner Wohnung einen Koffer oder eine Tasche bei sich gehabt hat, ob er eventuell auf eine längere Abwesenheit vorbereitet war. Hör dich bei seiner Frau und bei den Nachbarn um, ob er irgendwie anders war als sonst, als er heute Morgen zum Dienst ging.«
    »Okay. Ich sage dir dann Bescheid, Jerry. So long!«
    »So long, Jacky!«
    Der angesprochene Kollege zog sich seinen Hut nach vorn und verließ mein Office. Ich konnte dieser Leute absolut sicher sein, es waren geschulte Beamte der Bundeskriminalpolizei, G-men wie ich, und es war sicher; dass sie das Menschenmögliche tun würden.
    Ich wandte mich den Zurückgebliebenen zu.
    »Das Motiv der Entführung ist noch ebenso unbekannt wie die Täter«, fuhr ich fort. »Immerhin muss man bei einem Districtchef des FBI ein Motiv auf jeden Fall in Rechnung stellen, nämlich…«
    »Nämlich Rache!«, warf Lint Burrack ein. »Irgendein entlassener oder entlaufener Sträfling konnte sich einbilden, er hätte seine Zuchthausstrafe unserem Chef zu verdanken, und deshalb könnte er sich an Mister High rächen wollen.«
    »Richtig«, sagte ich. »Deshalb wirst du dich darum kümmern, Lint. Stell zunächst einmal fest, welche Gangster in den letzten vier Wochen aus den Zuchthäusern entlassen worden sind! Die Liste dieser Leute sortierst du in mehrere Gruppen. Einmal werden sie geordnet danach, ob ihr Fall seinerzeit vom FBI New York bearbeitet worden ist, von uns also, oder ob von einer anderen Polizeiorganisation damals die entsprechenden Schritte unternommen worden sind. Zum anderen sortierst du sie nach den Bundesstaaten, in denen sie straffällig wurden und verurteilt worden sind. Drittens sollen sie nach den Anstalten sortiert werden, in denen sie ihre Strafe abgesessen haben.«
    »Weiß Bescheid, Jerry.«
    Lint Burrack verschwand.
    »Ihr anderen«, fuhr ich fort, »geht rüber zu Jack Stone und lasst euch die Liste unserer Verbindungsleute, Spitzel und Gewährsleute aus der Unterwelt geben! Teilt euch den ganzen Verein durch vier. Schreibt sie unter den vereinbarten Deckadressen, die ihr aus der Liste ersehen könnt, per Eilboten an, telefoniert über die aus der Liste ersichtlichen Telefonnummern mit ihnen oder sucht sie in den abgemachten Tarnungen auf. Zwei Fragen sind zu stellen: Welche Gangster in New York haben einen Cadillac, besonders einen schwarzen, oder welche Cadillacbesitzer haben sich ihren Wagen kürzlich auf Schwarz umspritzen lassen? Zweitens: Ist etwas von einer Entführung Mister Highs bekannt bei unseren V-Leuten? Welche Leute könnten mit der Entführung in Verbindung stehen, und so weiter. Alles klar?«
    Sie nickten.
    »Wer etwas ermitteln kann, was auch nur wie die Idee einer Spur aussieht, ruft sofort bei mir an. Im Übrigen: vorsichtig Vorgehen!«
    Sie hatten verstanden und machten sich auf den Weg. Ich steckte mir eine Zigarette an und überlegte.
    Fälle von Entführungen bringen immer einen ungeheuren Aufwand von Kleinarbeit mit sich. Solange man keine greifbare Spur von den Kidnappern hat, muss man Tausend Vermutungen aufstellen, nachprüfen, verwerfen, neue aufstellen, nachprüfen, verwerfen, und so fort, bis man endlich wirklich auf einen Fingerzeig stößt.
    Ich grübelte, was noch unternommen werden konnte. Mitten in meine Überlegungen hinein schrillte das Telefon.
    Ich nahm den Hörer.
    »Cotton.«
    »Hallo, Cotton«, sagte ein abgrundtiefer Bass. »Hier ist Coulins. Wir haben die Staatspolizei von Pennsylvania mobilgemacht mit einem Blitz-Fahndungsersuchen nach dem schwarzen Cadillac.«
    Ich richtete mich aus meiner zusammengesunkenen Stellung auf- Gespannt fragte ich:

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