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0106 - Wir sprengten die Garde

0106 - Wir sprengten die Garde

Titel: 0106 - Wir sprengten die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir sprengten die Garde
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heranzukommen?«
    »Ganz bestimmt. Dass sie angebissen haben, beweist ja schon der Versuch Jonnys.«
    »Dürfte ich die Schmuckstücke einmal sehen?«
    »Bitte sehr.« Ich deutete auf meinen Koffer. »Sie sind wirklich von unschätzbarem Wert. In bestimmten Situationen.«
    Ich schloss den Koffer auf, Kapitän Millard blickte hinein.
    »Donnerwetter«, entfuhr es ihm. »Das sind wirklich unschätzbare Sachen. Wollen Sie die ganze Munition auf meinem Schiff verpulvern?«
    Ich schloss den Koffer. »Hoffentlich nicht. Noch eins, Käpten, können Sie mir die Namen der Personen besorgen, die in New York neu angeheuert wurden? Wenn ich mich darum kümmere, könnte es auffallen. Ich stehe nämlich bestimmt unter dauernder Beobachtung.«
    »Mache ich«, brummte er. »Ich werde jetzt den Toten fortschaffen lassen.«
    »Einen Moment«, bremste er und rief den Offizier, der noch draußen stand, herein. »Lassen Sie die Leiche fortschaffen, es ist alles in Ordnung.«
    Es dauerte keine drei Minuten, und zwei Matrosen erschienen, die den toten Gangster auf eine Bahre legten, sie zudeckten und hinaustrugen. Mit ihnen kam ein Steward, der sofort den Boden reinigte. Dann verabschiedete sich Kapitän Millard. Ich wartete einen Moment und verließ dann ebenfalls meine Kabine.
    Einige Neugierige drückten sich noch auf dem Gang herum, es sprach mich aber niemand an. Während ich die Kabinentür sorgfältig verschloss, betrachtete ich sie mir aus den Augenwinkeln heraus sehr genau.Vielleicht war jemand von O’Connors Garde unter ihnen.
    Dann ging ich wieder in den Speisesaal zurück.
    ***
    Phil schaute mich prüfend an, als ich an unserem Tisch erschien.
    »Dein Essen ist bereits kalt«, sagte er. »Ich wollte schon nachsehen, was mit dir los ist.«
    »Allerhand«, erwiderte ich. »Man hat so einen netten, kleinen Raubüberfall auf mich verübt.«
    »Einen Raubüberfall?«, Miss Norteek schaute mich entsetzt an. »Und ist Ihnen etwas passiert?«
    Frauen können so reizend unlogisch sein. »Mir nicht«, beruhigte ich sie, »aber dem anderen.«
    »Wie schrecklich. Erzählen Sie doch.« Sie war ganz aufgeregt.
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Jemand wollte meine Schmucksachen haben.«
    »Und der Mann?«
    »Er ist tot«, sagte ich nur. Ich begann meine Suppe zu löffeln, aber das Essen schmeckte mir nicht mehr.
    Miss Norteek steckte sich eine Zigarette an. »Es stört Sie doch hoffentlich nicht?«
    »Bitte, rauchen Sie nur weiter«, winkte ich ab.
    »Weißt du, wer es war?«, fragte Phil.
    »Ein Sicherheitsmann.«
    Man konnte an Miss Norteeks Gesicht ablesen, dass sie angestrengt überlegte. »Sie sind leichtsinnig, Mr. Morris. Wie können Sie den Schmuck nur in Ihrer Kabine aufheben. Wieviel ist er denn wert?«
    Ich schaute mich vorsichtig um und beugte mich über den Tisch. »Versprechen Sie mir, nichts weiterzusagen?«
    Sie nickte eifrig.
    »Achthunderttausend Dollar«, flüsterte ich.
    Sie nahm mir das glatt ab. Hier fand ich wieder die Regel bestätigt, je dicker man aufträgt, desto eher glauben einem die Menschen.
    Miss Norteek wagte vor lauter Hochachtung gar nicht, die Zahl auszusprechen. Sie bewegte nur lautlos die Lippen. Endlich fand sie die Sprache wieder.
    »Und das schleppen Sie so einfach in einem kleinen Köfferchen mit sich herum?«
    »Nicht mehr, Miss. Ich lasse den Segen gleich nachher im Schiffssafe verschließen. Dort kann niemand mehr ran. Ich möchte aber nur wissen, wie man erfahren hat, dass ich solche Werte mit mir führe? Habe doch zu keinem Menschen einen Ton darüber gesagt.« Ich blickte Phil misstrauisch an. »David, hast du geplaudert?«
    Er setzte ein hochmütiges Gesicht auf. »Ist für mich ganz uninteressant, lieber Frank. Was du da an Schmucksachen bei dir hast, kann ich mit einem Scheck bezahlen.«
    Miss Norteek schluckte auch dies. Ich hoffte im Stillen, dass sie als Reporterin schon für die nötige Publizierung unseres Reichtums sorgen würde.
    Währenddessen hatte ich meine Mahlzeit beendet.
    »Ich muss jetzt verschwinden«, sagte ich. »Habe keine Ruhe mehr, bis der Schmuck weg ist. Kommst du mit, David?«
    Phil erhob sich und machte eine Verbeugung zu Miss Norteek hin. Dann trudelten wir ab.
    In meiner Kabine angekommen, stellte sich Phil vor mich hin und betrachtete mich mit zusammengezogenen Augenbrauen.
    »Ich bin gespannt auf deine Story.«
    Ich setzte mich in einen der bequemen Sessel und zündete mir eine Zigarette an.
    »Jonny Snyder können wir streichen.«
    »Ich wunderte mich nur,

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