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0107 - Das blaue System

Titel: 0107 - Das blaue System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ersticken. Rhodan war ein raumstrategisches Genie, aber seine Schiffe waren noch lange nicht durch den sagenhaften Schutzschirm der Akonen hindurch. Meine dahingehende Bemerkung löste bei Perry ein gedehntes Räuspern aus. „Sicher, natürlich nicht”, bejahte er. „Man vergißt aber auf akonischer Seite meine Linearschiffe, die darin sitzenden Männer vom Typ eines Jefe Claudrin und nebenbei noch die Mutanten, von deren Existenz man anscheinend kaum etwas weiß. Das Mädchen wird sich jetzt schon verwirrt fragen, wieso es zu einer so plötzlichen Verfolgung durch ein terranisches Schlachtschiff mit Lineartriebwerk kommen konnte. Wenn sie ihren Gefühlen gehorcht, kann der Krieg vermieden werden. Wenn nicht, wird Claudrin auf Biegen oder Brechen den blauen Schirm durchstoßen, um innerhalb des Systems zu versuchen, jene Kraftstationen zu finden, von denen ein solches Riesengebilde nun einmal mit Energie versorgt werden muß. Von selbst ist es schließlich nicht entstanden. Atlan, billigst du nachträglich meinen Befehl an das Robotgehirn?” Was hätte ich in dieser Situation noch tun sollen? Daher stimmte ich zu. Eigentlich wunderte ich mich selbst über meine Bedenken, die nicht der Mentalität eines ehemaligen Admirals entsprachen. Was hinderte mich daran, mir die Rhodansche Logik zu eigen zu machen? Ich fand keine Lösung. Dennoch wußte ich, daß es wahrscheinlich keine andere Möglichkeit mehr gab, als den Stammvätern zu beweisen, wie ernst die Situation werden konnte. Tama Yokidas Worte schreckten mich auf. Der Mutant stand dicht vor der geschlossenen Tür und suchte sie mit den Blicken ab. „Ich kann das Schloß leicht öffnen”, sagte er übergangslos. „Ein relativ einfacher Impulsgeber sperrt die Riegel. Entweder bewege ich sie gegen den Druck der Halteraste, oder ich bringe die sechs Schleifkontakte miteinander in Berührung. Das würde die Tür automatisch öffnen, aber ich kann nicht sagen, ob trotz der ordnungsgemäßen Impulsgebung irgendwo ein Alarmzeichen ausgelöst wird.” Ich vergaß die seelische Last meines hohen Alters und mein Aufbegehren gegen Rhodans Planung, die in letzter Konsequenz zur Selbstzerfleischung von drei hochstehenden galaktischen Völkern führen konnten. Plötzlich war ich nur noch der Arkonidenadmiral Atlan, der nach seiner schicksalhaften Verbannung mit den Bewohnern des Planeten Erde viele hundert Jahre lang gekämpft und gelitten hatte. Dieser Tama Yokida - das war ein ganz typischer Vertreter der Menschheit. Während ich noch mit Rhodan diskutierte, hatte er bereits ein Plänchen geschmiedet, das er nun bekanntgab. Rhodan hatte sofort verstanden. Er sah mich kurz an, und ich nickte bestätigend.
    Perry sah auf die Uhr. „Okay, wir können immer noch ungestört sprechen. Die japanische Sprache dürfte selbst dem besten Übersetzer einige Rätsel aufgeben. Gibt es hier Spionobjektive?” Tama lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür und blickte wie unbeteiligt zur gegenüberliegenden Wand hinüber. „In der rechten Ecke, dicht unterhalb des Siebgitters der Entlüftung.” Rhodan blickte nicht hin. Ich konnte den Ort unauffälliger einsehen. „Stimmt”, bestätigte ich. Die Spannung in mir wuchs. Rhodans Haltung wirkte alarmierend. Schließlich fragte er mit einem wissenden Lächeln: „Du mußt doch seit Monaten oder Jahren um dein Leben bangen, Imperator, oder?” Ich sagte nichts. Wir kannten uns viel zu gut. Ich wußte, was er damit ausdrücken wollte. Natürlich hatte ich nicht darauf verzichtet, zusätzlich zu meiner normalen, deutlich sichtbaren Gürtelwaffe ein zweites Verteidigungsgerät für den Notfall am Körper zu tragen. Es befand sich noch an Ort und Stelle. Die Untersuchung durch die Akonen war durchaus nicht flüchtig ausgefallen, jedoch schienen sie sich nicht vorstellen zu können, daß ein Mann von meinem hohen Stande gezwungen sein könnte, zu solchen armseligen Tricks zu greifen, um sich bezahlte Mordbuben oder halbirre Fanatiker vom Leibe zu halten. „Was hast du aufzuweisen?” Diesmal sah mich Perry voll an. Yokidas Gesicht hatte sich gespannt. „Das Ehrengeschenk des Großen Rates von Arkon; ein dreifarbiger Impuls-Maschinenschreiber zur raschen Anfertigung künstlerisch wertvoller Schriftstücke befindet sich noch in meiner Brusttasche.” „Oh! Interessant! Und was ist sonst noch in der Tasche?” Ich ertappte mich bei einem ausgesprochenen Lausbubengrinsen.
    „Niemand weiß, daß die genialsten Mikromechaniker der Milchstraße,

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