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0107 - Das blaue System

Titel: 0107 - Das blaue System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zellaktivator unter primitivsten Bedingungen hervor geholt wurde.” Der Arzt begann noch hastiger zu atmen. Er wollte fragen, aber Auris warf ihm einen verweisenden Blick zu. Deshalb schwieg er.
    Was bewegte Rhodan, solche Lobeshymnen anzustimmen? Ich hatte erst angenommen, er wollte sich über mich lustig machen.
    Die Aufklärung erfolgte gleich. „Seht Ihr, Auris von Las-Too'r, so sehen die von Eurem Volke so verachteten Kolonistennachkommen aus, die Ihr ‚entartet’ nennt. Erscheint es Euch sehr ratsam, den Herrscher über einige Milliarden Männer dieser Art einfach zu entführen?” Sie wollte etwas erwidern.
    Wahrscheinlich hätte sie das Naturgesetz der Degenerierung angeführt und außerdem spöttisch erwähnt, daß es nur noch wenige Arkoniden von der geschilderten Art gab. Sie kam aber nicht mehr zu einer. Aussage in diesem Sinne. Selbst wenn sie gesprochen hätte, wären die Alarmpfeifen der Raumstation unter allen Umständen wesentlich lauter gewesen. Ich fuhr bei dem infernalischen Heulen so zusammen, daß die Hochdruckdüse der Spritze von meiner Brust abglitt und der feine Medikamentnebel wirkungslos in den Raum stäubte. Plötzlich war die Hölle los! Die beiden Offiziere rissen ihre Waffen hoch, sprangen bis zur Tür und gingen in Feuerstellung. Es zeugte von der tadellosen Ausbildung dieser Männer, daß sie dabei weder Verwünschungen ausstießen noch irgendwelche Drohungen hören ließen. Sie waren reflexartig in Schußstellung gegangen - und das war alles. Uns genügte es auch vollkommen, zumal die drei Roboter ähnlich gehandelt hatten. Der Techniker, „nebenbei” auch Arzt, rannte aus dem kleinen Zimmer. Draußen würde er sich wahrscheinlich mit seinen vier Kollegen treffen. Sicherlich nahmen sie nun ihre vorgeschriebenen Manöverstationen ein, die unter Umständen auch Gefechtsleitstände sein konnten. Hoffentlich rechnete Jefe Claudrin auch damit! Ganz klar, daß er soeben mit der IRONDUKE den Schirm durchstoßen hatte und ins Blaue System eingedrungen war. Jetzt wurde es ernst! Der Alarm konnte keine andere Bedeutung haben, oder unsere Wächter hätten sich nicht so auffällig verhalten. Rhodans Gesicht erschlaffte, und seine Antworten kamen so, als müsse er sie von weit herholen. Ich wußte, daß er mit den Telepathen des Schlachtschiffes Kontakt bekommen hatte. „Ihr müßt leider auf die Injektionen verzichten”, erklärte Auris erregt, nachdem die Lärmpfeifen verstummt waren. „Ich darf Euch bitten, sofort den Sammeltransmitter aufzusuchen.” Jetzt war sie nur noch das akonische Mädchen, das sich dazu entschlossen hatte, ausschließlich im Interesse ihres eigenen Volkes zu handeln. Ich gab die entsprechenden Antworten und war dabei froh, daß Rhodans geistige Abwesenheit infolge der Umstände nicht auffiel. Er mußte mit den Mutanten in Kontakt bleiben, damit die richtige Raumstation angepeilt werden konnte.
    Es gab viele davon - ich ahnte es. Wir gingen, doch diesmal waren die Waffen unserer organischen und nichtorganischen Begleiter in Schußstellung. Ich flüsterte Tama Yokida einige Anweisungen in französischer Sprache zu. Vielleicht hatte man das Japanische mittlerweile übersetzen können. Ich ging lieber auf Nummer sicher. Yokida hatte verstanden. Er lauerte auf meinen Wink, doch noch war es nicht so weit.
    Wir hatten zwölf Minuten und dreiundzwanzig Sekunden benötigt, um den weiten, hochgewölbten Saal zu erreichen. Hier standen die Transmitter, die anscheinend für den Transport von Menschen und Gütern bestimmt waren. Ausgesprochene Riesengeräte, wie ich eines davon auf der Außenhülle bemerkt hatte, gab es hier nicht.
    Immerhin handelte es sich noch um ganz gewaltige Apparate, mit denen hausgroße Materialien im Auflösungsfeld entstofflicht und als dimensional übergeordneter Sammelimpuls auf das Empfangsgerät abgestrahlt werden konnten. Es war eine wunderbare Technik, doch darum durften wir uns jetzt nicht kümmern. Praktisch gesehen, befanden sich die Akonen auf der Flucht vor der heranrasenden IRONDUKE, die man natürlich längst geortet und angemessen hatte. Es war aber sehr zweifelhaft, ob man ein Schiff aufbieten konnte, das dem Achthundertmeter-Giganten der terranischen Heimatflotte auch nur annähernd gewachsen war. Keuchend kamen wir in dem Transmittersaal an. Die fünf Techniker der Raumstation waren nicht mehr zu sehen. Nur einer davon war auf einem großen Bildschirm erkennbar. Er schien für die notwendigen Schaltungen zuständig zu sein. Ein

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