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0107 - Das blaue System

Titel: 0107 - Das blaue System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lichtgeschwindigkeit fliegende IRONDUKE bereits an der Raumstation vorbei, die aber damit die längste Zeit ein Wunderwerk der Technik gewesen war. Auf den Bildschirmen der Heckbeobachtung leuchtete es nach achtundvierzig Sekunden auf. So lange hatte das Licht benötigt, um uns einzuholen. Ich hatte viel Raumschiffe explodieren sehen, aber das, was dort entstanden war, war wahrhaftig eine kleine Sonne. Ein blauer, ultrahell leuchtender Glutball verdrängte das schwache Flimmern des systemumspannenden Energieschirmes, in dem plötzlich eine unübersehbare große Lücke zu klaffen begann. Diesmal schrieen sie vor Begeisterung, denn hinter dem blauen Leuchten wurde jählings die tiefe, von zahllosen Sternen gesprenkelte Schwärze des eigentlichen Raumes erkennbar. Auris barg schluchzend das Gesicht in den Händen, und ich fühlte mich entsetzlich hilflos.
    Rhodan sah auf die große Borduhr. Es war Null Uhr zweiunddreißig, Terrazeit. „Wo ist die nächste, Colonel Claudrin?” fragte Rhodan kalt. „Ich hoffe, Sie haben einige Stationen ausgemacht? Wo steht die Flotte?” Der Epsalgeborene antwortete rasch. Fünftausend terranische Einheiten, die nochmals viertausend schnelle Jäger und Zerstörer in ihren Rümpfen bargen, standen nahe des Blauen Schirmes auf Sprungposition. Sie warteten nur auf den Riß. Nun war er da. Schon achtzehn Minuten später wurde das zweite fliegende Kraftwerk abgeschossen. Der Spalt im Systemschirm wurde immer breiter.
    Kurz darauf meldete sich Reginald Bull, Rhodans Stellvertreter und derzeitiger Oberbefehlshaber der „normalen Sprungflotte”. Er war schon dabei, mit vierzehn terranischen Superschiachtschiffen der Imperiumklasse in das Blaue System einzudringen. Bull machte es ebenfalls kurz. Er blieb sachlich und verbarg seine Erleichterung und die Freude über Rhodans Rettung. „Planeten oder andere Himmelskörper dieses Sonnensystems sind unter keinen Umständen anzugreifen”, befahl Rhodan über Hyperfunk. „Alle erkennbaren Raumstationen, identisch mit den Kraftstromzentralen zur Speisung des Blauen Energieschirms, sind aber zu zerstören. Die Werke sind unbemannt. Die wenigen Besatzungsmitglieder können sich mit Hilfe der Transmitter jederzeit in Sicherheit bringen. Angreifende Feindschiffe sind zu bekämpfen. Wiederholen Sie...!” Acht Minuten später stießen die ersten terranischen Kugelriesen in das plötzlich ungeschützte Sonnensystem der Akonen vor. Hinter ihnen rasten die schnellen Schlachtkreuzergeschwader heran, und nach denen folgten die leichten Kreuzer der Staatenklasse. Was sonst noch alles an leichten Raumfahrzeugen in das Vernichtungswerk eingriff, konnte ich nicht mehr feststellen. Ich konnte mich später nur noch erinnern, daß ich wie betäubt zum Hyperkom getaumelt war, um damit den Kommandierenden Admiral der arkonidischen Robotflotte anzurufen. Ich traute meinen Ohren nicht - aber der Regent hatte dreißigtausend schwere und schwerste Einheiten auf den Weg gebracht, um dem bedrängten Imperator Gonozal VIII.
    aus der Patsche zu helfen. Dreißigtausend Schiffe, es war nicht zu fassen! Ich ließ die Flotte ebenfalls einfliegen, stellte sie jedoch in einem freigekämpften Raumsektor auf Wartestellung. Das war alles, was ich meinerseits zur Beruhigung der Lage tun konnte.
    Die terranischen Schiffe wurden insgesamt achtzehnmal von akonischen Einheiten angegriffen. Es konnte sich dabei nur um die wenigen Raumer der Energiekommandos handeln, die damit vom Regierenden Rat in einen völlig aussichtslosen Kampf geworfen wurden. Auf Akon V, dem Planeten Sphinx oder Drorah, schien man verzweifelt zu sein. Anders waren diese Wahnsinnseinsätze nicht zu erklären. Rhodans Kommandanten machten sich nahezu einen Sport daraus, die georteten Kraftwerke mit immer komplizierter werdenden Anflügen abzuschießen. Sechs Stunden später waren dreitausendvierhundertsieben Riesenkraftwerke im atomaren Inferno vergangen. Das ehemalige „Blaue System” war jetzt so normal wie jedes andere, nur mit dem Unterschied, daß es dicht außerhalb der letzten Planetenbahn etwa dreitausend künstliche Sonnen besaß, die infolge eines hochwertigen Kohlenstoff-Katalyseprozesses nicht ausbrennen wollten. Zehn Stunden später schickte ich meine Arkonidenflotte vor. Die Schiffe drangen mit einfacher LG in das System hinein und riegelten befehlsgemäß die bewohnten Planeten ab. Damit war das Damoklesschwert in Form der vereinten Flotten über den Lebenszentren erschienen. Jetzt ein falsch

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