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0107 - Die Hand des Hexers

0107 - Die Hand des Hexers

Titel: 0107 - Die Hand des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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nicht durchkommt… Das wird mich ewig belasten.«
    »Du konntest doch nicht ahnen, daß sie wie eine Verrückte aus dem Haus stürmen und von einem Wagen niedergestoßen würde«, sagte der Professor.
    »Cher war auf der Flucht, davon bin ich überzeugt. Und sie hätte nicht zu fliehen brauchen, wenn ich nicht mit dir zu Dambir gefahren wäre.«
    »Vielleicht wärt ihr dann beide in dieses Krankenhaus eingeliefert worden«, sagte Zamorra bitter.
    »Wovor mag sie in so großer Panik geflohen sein?«
    »Sie wird es uns sagen.«
    »Wenn sie dazu in der Lage ist«, schränkte Nicole ein.
    Sie hatten von den Leuten, die sich immer noch am Unfallort aufhielten, erfahren, was Cher Cobalt zugestoßen war und wohin man die Schauspielerin gebracht hatte. Daraufhin hatte Professor Zamorra von der nächsten Telefonzelle aus das Krankenhaus angerufen. Im allgemeinen werden von Krankenhäusern am Telefon keine Auskünfte erteilt, doch Zamorra hatte Glück. Es gelang ihm, den Chefarzt persönlich an die Strippe zu bekommen, und er fand den richtigen Ton, um Dr. Jason Ross zu veranlassen, die Vorschriften unbeachtet zu lassen und ein paar Worte zu der Sache zu sagen.
    Und nun waren Nicole Duval und Professor Zamorra auf dem Weg zu Dr. Ross.
    Der Anstaltsleiter empfing sie mit einem freundlichen Lächeln.
    Er versetzte den Professor in einiges Erstaunen, als er sagte: »Sie sind also der bekannte Parapsychologe. Die Parapsychologie ist mein Steckenpferd, müssen Sie wissen, Professor Zamorra. Deshalb kenne ich auch alle Bücher, die Sie geschrieben haben. Ich wollte Sie schon immer mal kennenlernen, hatte aber keine Ahnung, wie ich das anstellen sollte. Daß wir uns mal in meiner Klinik begegnen würden, hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorzustellen gewagt. Ich hoffe, wir werden Gelegenheit haben, ein bißchen fachzusimpeln.«
    Das war also der Grund gewesen, weshalb Dr. Ross sich am Telefon mit Zamorra unterhalten hatte.
    Der Professor lächelte schwach. »Im Augenblick kann ich dafür leider keine Zeit erübrigen.«
    »Das macht nichts. Sie können mich ja anrufen, wenn Sie Zeit haben.«
    »Das werde ich tun«, erwiderte Zamorra.
    Dr. Jason Ross war ein kleiner, zart wirkender Mann mit schattigen Falten um die Augen. Sein Blick war gerade, offen und ehrlich, als ob es in seinem ganzen Leben noch nichts gegeben hätte, das er vor seinen Mitmenschen hätte verbergen müssen. Er trug einen weißen Kittel. Seine schmalen Hände steckten in den tiefen Taschen. Der Raum, in dem diese Begegnung stattfand, war nüchtern und zweckmäßig eingerichtet.
    »Wie geht es dem Mädchen?« erkundigte sich Zamorra mit einem kurzen Seitenblick auf Nicole, der dieselbe Frage schon fast ein Loch in die Zunge brannte.
    Jason Ross schüttelte bedenklich den Kopf. »Nicht sehr gut.«
    »Ist sie lebensgefährlich verletzt?« wollte Nicole wissen.
    »Sie hat Serienbrüche erlitten.«
    »Das bringt einen doch nicht um«, sagte Nicole schnell. »Sind irgendwelche lebenswichtigen Organe verletzt?«
    »Mit Sicherheit nicht.«
    »Dann wird sie also…«
    »Cher Cobalts Verletzungen sind nicht so tragisch«, fiel Dr. Ross Nicole ins Wort. »Wesentlich schwieriger ist der schlimme Schock, den sie erlitten hat. Der macht mir Sorgen, denn er könnte die Patientin unter Umständen umbringen.«
    »Großer Gott, nein!« stieß Nicole erschrocken hervor. Sie preßte ihre Faust an den Mund.
    »Wir tun alles, was in unserer Macht steht, um ihr darüber hinwegzuhelfen, aber irgendwo haben leider auch wir unsere Grenzen. Danach liegt es in Gottes Hand,, ob ein Patient durchkommt oder nicht.«
    Nicoles nervöser Blick streifte Zamorra. Dieser fragte den Anstaltsleiter, ob sie Cher Cobalt sehen dürften. Ross hob die Schultern. Er war nicht sicher, ob das für die Patientin gut sein würde.
    Um Jason Ross umzustimmen, sah Zamorra sich genötigt, dem Mann, dessen Hobby die Parapsychologie war, reinen Wein einzuschenken. Der Professor erzählte dem Chefarzt von dem Hexenjäger, der im London des zwanzigsten Jahrhunderts Jagd auf junge Mädchen machte. Zamorra sprach vom Verschwinden der Mädchen Sybill Troja und Flo Danning und erklärte, daß Cher Cobalt das dritte Opfer des Hexenjägers werden sollte.
    Abschließend sagte der Professor: »Ich habe mir zur Aufgabe gemacht, das zu verhindern. Cher soll nicht denselben Weg gehen wie Sybill Troja und Flo Danning.«
    Ross blickte Zamorra mit großen Augen an. »Das ist ja ein Ding, Professor! Ein Angriff aus dem

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