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0108 - Die fliegenden Skelette

0108 - Die fliegenden Skelette

Titel: 0108 - Die fliegenden Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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Moment hatte er nichts Irreales an sich.
    ***
    Als Alec Moore die Augen öffnete, brauchte er mehrere Sekunden, um sich zurechtzufinden. Er merkte, daß ihm das dünne. Hemd förmlich am Körper klebte und wunderte sich darüber, denn so warm war es im vollklimatisierten Cockpit nicht.
    Sein Blick wanderte von den Instrumenten zu Jim Saunders hinüber, der ihm zunickte.
    »Wir sind im Anflug, Alec«, sagte der Co-Pilot. »Ich hab’ dich schlafen lassen. Du solltest wirklich Urlaub nehmen, Junge. Nicht nur das lange Wochenende. Was ist los mit dir?«
    Schon wollte der Flugkapitän zurückfragen, ob alles in Ordnung wäre, unterließ es jedoch. Ruckartig flog sein Kopf herum, seine Augen starrten auf die Instrumente.
    Seine Hand fuhr über die Augen. Sie befanden sich im Warteraum über New York. Er verstand das nicht. Noch nie war er während des Fluges eingeschlafen. Und was er ganz und gar nicht begriff: die Borduhr zeigte eine zweistündige Verspätung an.
    Er erinnerte sich sehr genau an das, was er kurz nach dem Start in Mexico City gesehen hatte. Im Cockpit und hinten hatten Skelette gesessen. Und Tina hatte irgend etwas von einer merkwürdigen Spannung gesagt, die zu spüren sie geglaubt hatte.
    Ohne auf die Worte des Co-Piloten einzugehen, übernahm er die Führung des Jets, meldete sich beim Tower, bekam Landeerlaubnis und verließ die Warteposition.
    Die Landung war wie immer einwandfrei. Alec Moore drehte am Ende der Piste und ließ die Maschine an den Abfertigungssteig rollen. In seinem Gesicht regte sich nichts, als er zehn Minuten später den Jumbo-Jet verließ. Gemeinsam ging die Crew über die betonierte Fläche zum Büro der TWA. Keiner sprach ein Wort. Moore beobachtete seine Kollegen verstohlen. Wenn er sich nicht sehr täuschte, wirkten alle irgendwie verändert, ohne daß er allerdings zu sagen wußte, was ihn an ihnen störte.
    »Moment«, sagte Alec Moore, bevor sie das Gebäude betragen. »Jim, eine Frage: Was soll ich Richard sagen, wenn er wissen will, wieso wir zwei Stunden Verspätung haben? Zwei volle Stunden! Und das bei der relativ kurzen Strecke.«
    Saunders zuckte nur mit den Schultern, schwieg und ging weiter. Moore sah die anderen an. Den Ingenieur, den Funker, die Stewards und die Stewardessen. Alle sahen mit merkwürdig starren Blicken an ihm vorbei. Und sie schwiegen wie Saunders.
    Der Flugkapitän wollte gerade etwas sagen, als die Tür aufgerissen wurde. Richard Mason, der Manager der TWA, erschien. Sein Gesicht war hochrot.
    »Was, zum Teufel, ist eigentlich los?« schrie er die Crew an. »Alec, ihr hattet zwei Stunden Verspätung! Ihr habt euch weder beim Tower in Mexico City gemeldet noch bei den Funkfeuern. Und ihr habt nicht geantwortet! Was, glaubst du, wird wohl auf uns zukommen, eh?«
    Moore wußte, was er meinte. Regreßansprüche von Geschäftsleuten, die in der Maschine waren und nun zu spät in New York eintrafen. Oder Schmerzensgeldansprüche von Angehörigen, die sich um ihre mitfliegenden Verwandten gesorgt hatten. Man kannte das ja.
    »Okay, okay, Dick, wir reden gleich darüber. Unter vier Augen.«
    Mason lächelte mokant.
    »Na, da bin ich ja mal gespannt, was du für eine Ausrede haben wirst! Sie muß verdammt gut sein, Mann, wenn du nicht ernstliche Schwierigkeiten haben willst! Los, dann komm mit!«
    Moore drehte sich um, sah die anderen an. Er streckte Saunders die Rechte entgegen - wie immer, wenn sie sich verabschiedeten. Aber der Co-Pilot übersah sie. Erst viel später sollte der Flugkapitän erfahren, welchen Grund Jim Saunders gehabt hatte, ihm den Händedruck zu verweigern. Wie alle anderen der Crew, nebenbei bemerkt.
    Richard Mason hatte nichts von diesem kurzen Intermezzo bemerkt. Er stampfte wie ein gereizter Elefantenbulle durch das Büro, vorbei an den verwundert blickenden Angestellten, wartete vor seinem Schreibtisch und setzte sich erst, nachdem Moore im Zimmer war und die Tür geschlossen hatte.
    »Mann, Al, was war denn los?« Er steckte sich eine dicke Brasil zwischen die Lippen, riß ein Zündholz an, vergaß völlig, daß er sonst aus dem Anrauchen eine Art heiliger Zeremonie machte. Nervös paffte er einige Wolken gegen die Decke, zog dabei so heftig, daß die Glut hell aufleuchtete.
    »Al, Junge, hattet ihr irgendwelche Schwierigkeiten? Wenn ja, welche. Und wieso habt ihr euch nicht gemeldet? Nicht mal auf der Notfrequenz mit dem Notsender. Verflucht, nun sag doch was? Ich stehe kurz vorm Herzinfarkt! Hier war der Teufel los!«
    Es

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