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0108 - Die fliegenden Skelette

0108 - Die fliegenden Skelette

Titel: 0108 - Die fliegenden Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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erhellt. Von wo es kam, war nicht ersichtlich. Es war einfach da, schwebte wie eine leuchtende Wolke unter der Decke.
    Gemessenen Schrittes setzte Jim Saunders seinen Weg fort. Alle anderen folgten ihm. Der Co-Pilot hatte das Ende des Ganges noch nicht erreicht, da war der letzte bereits durch die Tür getreten, die sich hinter ihm lautlos schloß.
    Eine weitere Tür wurde sichtbar.
    Niemand hatte sie bis jetzt gesehen, sie tauchte buchstäblich aus dem Nichts auf. Sie war zweiflügelig und schimmerte sanft bläulich, als bestünde sie aus Leuchtstoffröhren. Nach und nach intensivierte sich die Strahlung, das Blau wurde kräftiger, bis es fast weiß war.
    Der Co-Pilot senkte den Kopf. Eine demütig anmutende Geste. Die Musik, die bis jetzt nur sehr leise zu vernehmen gewesen war, wurde lauter. Das Dröhnen der Tomtoms wurde fast unerträglich, dazwischen wieder die hohen, schrillen Töne der Glasharfe.
    Im grellweißen Licht, das den Eindruck hervorrief, als bestünde die Tür aus glühendem, gleißendem Glas, wirkte Jim Saunders fast durchsichtig.
    Langsam setzte er sich in Bewegung, durchschritt die Tür, deren Flügel nicht geöffnet waren. Offenbar war sie entmaterialisiert. Burt Andrews folgte, dann kamen Mark Milton und die anderen.
    Sie betraten einen ungefähr dreißig Yards langen Gang mit Nischen an beiden Seiten. In jeder stand eine Mumie, eingehüllt von opalisierendem Licht.
    Einige dieser Mumien schienen zu leben. Ihre Augen bewegten sich, verfolgten die Vorüberziehenden, die keinerlei Notiz von den grauenvollen Gestalten nahmen.
    Jim Saunders verhielt den Schritt. Vor ihm standen zwei Männer. Sie waren genauso gekleidet wie jener, der sie in Empfang genommen hatte. Sie hielten Lanzen in den Händen, die sie miteinander gekreuzt hatten. Flammen zuckten an den Schäften auf und nieder, wie Elmsfeuer.
    Irgendwo erklang ein Glockenspiel. Die Lanzen wurden zur Seite genommen. Der links Stehende senkte die Waffe und berührte mit der Spitze Jim Saunders’ Schulter.
    Mechanisch, als ob er soeben einen Befehl erhalten hätte, setzte sich der Co-Pilot in Bewegung. Von oben her fiel warmes, gelbes Licht in den Gang, wies ihm den Weg.
    Es ging zehn Stufen abwärts in eine riesige Halle, an deren hinteren Ende eine Art Altar stand. Ein mächtiger Marmorblock, geschmückt mit Sonnensymbolen in Gold. Links und rechts loderten Flammen aus zwei riesigen Onyxschalen. Hinter dem Altar war die Felswand mit von der Decke bis zum Boden reichenden Gobelins verkleidet.
    Das hin und her zuckende Licht der Flammen brach sich in der Goldstickerei und vielen Tausenden Edelsteinen, mit denen der Stoff bestickt war. Stets das gleiche Muster: die Sonne, umgeben von züngelnden Strahlen.
    Über zweihundert Menschen füllten jetzt die Halle. Außer ihnen befanden sich sechs Männer hier. Alle sahen gleich aus, waren gleich gekleidet. Fünf von ihnen trugen die Lanzen mit den bläulichen Flämmchen, einer hielt einen Stab hoch, an dessen Ende sich eine Sonne befand. Sie war aus purem Gold und kunstvoll gearbeitet.
    Das indirekte Licht verlöschte. Vor dem Altar wurde es dafür hell. Ein Feuerrad begann zu kreisen, ähnlich jenem, das Professor Zamorra in seinem Arbeitszimmer gesehen hatte.
    Hier allerdings wurde es größer, wuchs bei jeder Umdrehung und nahm an Helligkeit so weit zu, daß die ganze Halle vom Licht erfüllt wurde. Die Umdrehungen verlangsamten sich, und aus dem brennenden Rad schälte sich die Gestalt eines großen Mannes.
    Das Haar reichte ihm bis über die Schultern und ringelte sich weit bis in die Stirn hinein. Ein wuchernder Bart, genauso dunkel wie das Haar, bedeckte Wangen, Oberlippe und Kinn.
    Der Mann - oder das Wesen - war fast sieben Fuß groß und überaus kräftig gebaut. Ein Umhang aus Goldbrokat mit hieroglyphenartigen Zeichen und seltsamen Symbolen ließ nur ahnen, was für eine Statur dieser Mann hatte.
    Er besaß eine sichtbare Aura. Nicht alle der Passagiere und der Crew aus dem Jumbo-Jet nahmen sie in der gleichen Farbe wahr. Für den einen war sie rot, für andere bläulich, gelb oder grünschimmernd. Aber alle erkannten sich selbst in diesem Mann. Haare und Bart veränderten sich für sie nicht, und doch war jeder Mensch in dieser Halle davon überzeugt, sich selbst gegenüberzustehen.
    Der Umhang teilte sich, seine Hände wurden sichtbar. Er streckte die Arme in Schulterhöhe weit von sich. Deutlich sah man, daß die Haut goldfarben war und daß die Hände sieben Finger besaßen.
    Der Mann

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