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0108 - Die Wüste des Todes

Titel: 0108 - Die Wüste des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Widerstand, Er drehte sich leicht.
    Die Tür schwang auf. Draußen lag ein schmaler, schwach erhellter Gang Jetzt, mit der Waffe in der Hand und jenseits der hemmenden Tür, spürte er plötzlich die ungeheure Aktivität wieder, die nach Gerards Behauptung von dem eigenartigen Likör herrührte. Er wünschte sich, daß jetzt, in diesem Augenblick, dort vorn an der Ecke des Ganges etliche Springer auftauchten, damit er ihnen zeigen könne, was geschah, wenn sie einen Sonderagenten der Abteilung drei seiner Freiheit beraubten. Er mußte die Gedanken beiseiteschieben. Er hatte seine Aufmerksamkeit auf zwei Dinge zu richten: Wenn es ging, wollte er dieses Gebäude unauffällig verlassen, und er mußte auf Gerard aufpassen, damit der ihm nicht vor lauter Entsetzen über das, was sie in dem Kellerraum erlebt hatten, irgendeinen Unsinn anstellte oder davonlief. Bis jetzt ließ sich Gerard dirigieren. Er lief mit und blieb stehen, als Ron ihn festhielt, um selber um die Ecke zu schauen, die von der Tür, durch die sie entwichen waren, etwa zehn Meter entfernt lag. Hinter der Ecke war keinerlei Gefahr. Ein Stück weiter endete der Gang in der Öffnung eines Antigrav- Schachtes. Ron hatte keine Bedenken, ihn zu benutzen. Er drückte den Knopf „Erdgeschoß" und schob zunächst Gerard in den Schacht hinein. Er folgte ihm dichtauf. Über ihnen tauchte der helle Lichtfleck des Erdgeschoßausstiegs auf. Der Sog des Feldes verebbte gehorsam, als Gerard mit dem Ausstieg auf gleicher Höhe war. Gerard packte den Handgriff, der neben der Öffnung angebracht war, und zog sich hinaus. Ron war blitzschnell hinter ihm. Er blickte in die hellerleuchtete Empfangshalle eines großen Bürogebäudes und verbarg, so rasch er konnte, den Thermostrahler, den er immer noch schußbereit in der Hand hielt.
    Gerard war stehengeblieben, um auf weitere Anweisungen zu warten. Ron sah sich zunächst um und stellte fest, daß nichts weiter als das übliche Bürohaus-Publikum zu sehen war. Ein Strom von Wesen aller Art ergoß sich durch einer der beiden Türfronten in die Halle, und ein etwa ebenso starker Strom verließ das Gebäude durch die andere Front. Diejenigen, die nahe an Ron und Gerard vorbeikamen, musterten die beiden verwundert oder mißtrauisch. Aber das lag, wie Ron bald feststellte, lediglich daran, daß seine Kleidung von dem Sturz in den Liftschacht in der sechsundachtzigsten Straße ziemlich ramponiert war. Ron entschied, es sei nichts dagegen einzuwenden, daß sie sich sofort davonmachten. Sie mischten sich unter die Menge der Hinausströmenden und standen ein paar Augenblicke später auf einem pompösen Fußgängerweg am Rande einer breiten Straße.
    Ron sah sich um. „Wo sind wir hier;" fragte er Gerard. Er mußte zweimal fragen, bis er eine Antwort erhielt, „Nordviertel", sagte er knapp, „Fünf-Meere-Boulevard." Am Rande der Straße standen eine Menge Taxis. Ron hielt es für zu gefährlich, direkt vor dem Ausgang des Gebäudes einen Mietwagen zu nehmen. Er mochte gerade denen in die Hände fallen, denen er eben mit Mühe und Not entkommen war. Sie gingen ein Stück den Bürgersteig entlang. Es war Abend. Die matte Helligkeit, die der Himmel noch imstande gewesen wäre zu verbreiten, wurde von den tausendfältigen Lichtreklamen übertönt. Ron sah eine Menge Restaurants in der Nähe, und es wurde ihm bewußt, daß er Hunger hatte. Er sah an sich herunter. Wenn er sich das richtige Lokal aussuchte, würde kaum jemand etwas gegen seine Kleidung einzuwenden haben. Er drehte sich um, um sich den Anblick des Gebäudes einzuprägen, aus dem sie gekommen waren. Was er sah, überraschte ihn so, daß er im Weitergehen auf Gerard prallte, der vor ihm stehengeblieben war. Hoch an der Straßenfront des gewaltigen Büroturms leuchtete in lateinischen Lettern, die mindestens fünf Meter groß waren, die pompöse Inschrift: Terranische Handelsmission. Das beeindruckte ihn sehr, aber seinen Appetit beeinträchtigte es nicht. Gerard lehnte seinen Vorschlag, etwas zu essen, mißmutig ab. „Hab kein Geld", brummte er. Ron schlug sich gegen die Stirn, „Du meine Güte, Sie bringen mich auf eine Idee. Vielleicht haben die Kerle..." Er unterbrach sich und griff in die Tasche. Er fand seine Börse, und als er den Magnetverschluß öffnete, saht er, daß von seiner Barschaft nichts fehlte. „Ich lade Sie ein", sagte er gutgelaunt und schlug Gerard auf die Schulter. Gerards Augen blitzten für den Bruchteil einer Sekunde auf. Ron bemerkte es aber er

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