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0108 - Die Wüste des Todes

Titel: 0108 - Die Wüste des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte keinen anderen Verdacht als den, daß Gerard Lobsons Hunger mittlerweile ebenso gewaltig geworden war wie sein eigener, Einige hundert Meter von der Terranischen Handelsmission entfernt fanden sie einen Schnellimbiß, der an das Äußere seiner Gäste keine besonderen Anforderungen zu stellen schien. Der Türrobot wies ihnen einen Tisch im Hintergrund des Speisesaales zu, und während Ron hastig an der in den Tisch eingelassenen Wählscheibe drehte, um gemäß den Anweisungen des nebenan liegenden Koderegisters ein reichhaltiges Menü zusammenzustellen, geschah es zum ersten Male, daß Gerard Lobson von sich aus etwas sagte „Was war das?" fragte er mit immer noch unsicherer Stimme. „Ich meine ... das im Keller dort unten?" Ron sah ihn verwundert an und ließ den Finger in der Wählscheibe stecken, ohne ihn zu bewegen. „Das? Oooh, nichts Besonderes. Ein Freund von mir hat zum richtigen Zeitpunkt eingegriffen." Ron wandte den Kopf und versuchte zum Straßenfenster hinauszusehen. Er war seiner Sache nicht ganz sicher - aber es schien ihm, als glitte im gleichen Augenblick vor der breiten Fensterscheibe ein würfelförmiger Kasten mit einer dicken Glasscheibe in der Frontwand vorbei. Er unterdrückte das Verlangen, aufzustehen und hinauszugehen. Zumindest vorerst war es besser, wenn er Gerard Lobson nicht in alle Dinge einweihte. Gerard bestand darauf, einen Likör von der Sorte zu trinken, wie die Springer ihn ihm und Ron Landry eingeflößt hatten.
    Ron erklärte: „Ich habe Sie zwar eingeladen, Gerard aber für dieses mysteriöse Getränk gilt die Einladung nicht. Sie sollten von selbst, merken, daß mit dem Zeug etwas nicht stimmt. Es enthält eine Droge." Gerard sah ihn unverwandt an. „Das mag sein. Aber mir schmeckt der Likör", antwortete er. Ron aber hatte das Geld und blieb also der Stärkere. Gerard bekam keinen Likör. Es schien ihm nicht sonderlich viel auszumachen. Er trank statt dessen fünf Glas irdisches Starkbier innerhalb einer halben Stunde und war, als Ron die Mahlzeit beendete, nicht mehr ganz nüchtern. Ron kümmerte sich nicht darum. Er war damit zufrieden, daß Gerard still vor sich hinbrütete. Das gab ihm Gelegenheit, seine eigenen Gedanken zu ordnen, und deren waren mehr, als er auf einmal verarbeiten konnte. Die Springer hatten sich also im Gebäude der Terranischen Handelsmission eingenistet. Das Gespräch, das Dr.
    Zuglert kurz vor seinem Verschwinden mit der FLORIDA geführt hatte, war unter einer Nummer der Mission registriert. Inspektor Neary hatte dagegen behauptet ein Mann wie Zuglert sei in der Mission niemals gesehen worden, und schon gar nicht an seinem eigenen Apparat, von dem aus das Gespräch angeblich geführt worden war. Wie Ron inzwischen erfahren hatte, war die Terranische Handelsmission vom Staatlichen Funkdienst auf Lepso für ein fünfzig sekündiges TTT-Gespräch auf Telekomleitung belastet worden. Da gab es also kein Geheimnis, und Inspektor Neary hatte inzwischen einsehen müssen, daß er Dick Kindsom mit seinem Verdacht, er wolle ihn zum Narren halten, unrecht getan hatte. Steckte Neary mit den Springern unter einer Decke? Hatten die Springer Zuglert gefangen? Wie war er dann an das Fernsprechgerät gekommen? Hatten sie ihn nicht genügend bewacht? Diese letzte These, schien es Ron würde er auf jeden Fall akzeptieren müssen - ganz gleichgültig, was er über das zuvor Geschehene dachte. Zuglert hatte die FLORIDA nur deswegen anrufen können, weil man ihn etliche Augenblicke lang unbewacht gelassen hatte. Wahrscheinlich hatte man einem sozusagen Halbtoten wie ihm keinerlei Aktivität mehr zugetraut.
    So weit, so gut, entschied Ron. Aber von wo aus hatte Zuglert angerufen? Den Gedanken, daß Neary mit den Banditen unter einer Decke steckte, wollte Ron zuerst von sich weisen. Beamte der terranischen Außenposten wurden sorgfältig ausgewählt und intensiv auf ihren Beruf vorbereitet. Es gab unter ihnen kaum einen Versager. Unter normalen Umständen, wohlgemerkt, korrigierte Ron sich jedoch sofort. Er erinnerte sich an den Ara, den er im Büro Dr. Zuglerts gesehen hatte. Wo Aras ihre Finger im Spiel hatten, da galt es, vorsichtig zu sein. Die Aras waren Meister in der Zubereitung moderner Hexengetränke, Wenn Neary mit den Springern zusammenarbeitete, dann tat er das vielleicht unter dem Zwang eines fremden Willens. Aber es gab immer noch die andere Möglichkeit, daß Neary nämlich gar nichts von dem wußte, was sich um ihn herum zutrug, und daß die

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