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0108 - Die Wüste des Todes

Titel: 0108 - Die Wüste des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Chauffeur. „Rall", war die Antwort. „Ich lebe seit fünfeinhalb Jahren auf Lepso, bin als Besitzer und Taxichauffeur ordnungsgemäß eingetragen, habe eine Hochverkehrslizenz und ..."
    „Schon gut, schon gut", unterbrach ihn Ron. „Ich wollte Sie nicht ausfragen. Welche Ausmaße hat die Wüste?"
    „In nordwestlicher Richtung etwa achtzehnhundert Kilometer bis zur Küste des Seyfour-Meeres.
    Nach Nordosten und Südwesten jeweils rund dreihundert Kilometer von hier aus. Wir fliegen ziemlich genau die Mittellinie entlang. Ganz schöner Brocken Land!" Ron nickte. Er hoffte, daß das Ziel des Polizeifahrzeuges nicht ausgerechnet am anderen Ende der Wüste liegen werde. Er zweifelte daran, daß Ralls Taxigleiter genügend Energiereserven besäße, um bis dorthin zu fliegen und auch wieder nach Zanithon zurückkehren zu können.
    Er sagte das Rall. „Machen Sie sich darüber keine Sorgen" ,beruhigte ihn der Goszul Mann, „Wir sind schon halb darüber hinweg."
    „Worüber?" fragte Run verblüfft. „Über die Wüste. Fast tausend Kilometer liegen schon hinter uns." Ron rechnete schnell.
    Nach seiner Rechnung waren sie vor höchstens einer halben Stunde vom Fünf-Meere-Boulevard aufgestiegen. „Wie schnell fliegen wir eigentlich?" wollte er wissen. „Im Augenblick rund zweieinhalbtausend Kilometer pro Stunde", antwortete Rall ungerührt. „In einer Höhe von fünfzehn Kilometern." Das, fand Ron, waren für ein gewöhnliches Gleittaxi ungewöhnliche Flugdaten.
    Er war jetzt überzeugt davon, daß sich hinter Rall irgendein Geheimnis verbarg. Aber er glaubte zu wissen, daß es ein freundliches war. Deswegen fragte er nicht danach, sondern überließ es Rall, den Zeitpunkt zu bestimmen, an dem er es ihm offenbaren wollte. Wenige Minuten, nachdem Ron von der verblüffenden Leistung des Taxis erfahren hatte, begann der Leuchtreflex des Polizeifahrzeuges sich aus dem Mittelpunkt des Orterschirmes zu entfernen. „Sie landen", verkündete Rall ruhig.
    „Kennen Sie das Gelände in dieser Gegend?" fragte Ron. „Nein.
    Niemand kennt es. Die Sukkussum-Wüste können Sie ruhig als unerforschtes Gebiet betrachten. Niemand ist jemals weiter als bis zwanzig Kilometer über die Ränder hinweg vorgestoßen, und die Luftfahrtlinien vermeiden es, ihre Strecken über die Wüste zu legen. Sie machen lieber einen Umweg." Ron sah sich gezwungen, seine Entscheidung selbst zu treffen. Er versuchte abzuschätzen, welche Entfernung von dem gelandeten Polizeiwagen die günstigste Kombination von gebotener Vorsicht und sinnvollem Aktionsradius sei, und wies Rall an, auf eine Höhe von etwa fünfzig Metern hinunterzugehen und dort noch ein Stück weit nach Nordwesten zu fliegen. Rall handelte nach Anweisung. Noch während das Taxi sank, machte er den Ort aus, an dem der Polizeiwagen mittlerweile gelandet war. Er vermerkte ihn auf einem leeren Kartenblatt, legte das Blatt in den Kursschreiber und ließ den Schreiber, nachdem er die Position des eigenen Fahrzeugs relativ zu der Polizeimaschine ermittelt hatte, den Kurs des Taxis von nun an auf dem Blatt einzeichnen. Wenige Minuten später landete der Gleiter, Im matten Sternenlicht sah Ron draußen vor den Fenstern Welle um Welle gelber Dünen aufragen.
    Er sah die Fahnen des Staubsandes um die Kämme spielen, und als er ausstieg, hörte er das Singen und Klirren der kleinen Sandkörner im stetigen Wüstenwind, Rall hatte das Standlicht eingeschaltet und gab Ron die Karte des Kursschreibers. Es war zu sehen, daß das Polizeifahrzeug nahezu genau in nördlicher Richtung lag und nicht mehr als anderthalb Kilometer von Ralls Taxi entfernt war. Ron beschloß, sofort zu handeln, Er bat Rall auf den immer noch schlafenden Gerard aufzupassen, aber Rall lehnte ab. „Wissen Sie", sagte er. „ich habe den Anfang dieses Abenteuers mitgemacht, ich möchte auch das Ende erleben. Warum schließen wir ihn nicht im Wagen ein und lassen ihn weiterschlafen?"
    „Wissen Sie was Sie da sagen?" fragte Ron überrascht. „Vielleicht mag die Polizei nicht, daß ich hinter ihr herspioniere. Es könnte passieren, daß Schüsse fallen, und..."
    „Das macht nichts", meinte Rall. „Ich finde es außerordentlich interessant." Ron war es im Grunde genommen recht, daß er einen Begleiter bekam. Er erkundigte sich: „Können Sie das Triebwerk so abschalten, daß Gerard nichts damit anfangen kann, wenn er zu sich kommt?" Rall lachte. „Sicher kann ich das. Ich habe es mir überlegt. Ihn selbst brauchen wir gar nicht

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