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0108 - Die Wüste des Todes

Titel: 0108 - Die Wüste des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er vor kurzem heruntergekommen war. Von oben hielt er ein zweites Mal Umschau, aber im Licht der Sterne konnte er nichts von der Ansammlung von Bauwerken erkennen, die es nach Larrys Auskunft hier irgendwo geben mußte. Larry stand neben ihm, „Den Bildern nach zu urteilen, sind die Gebäude ziemlich flach", erklärte er leise. „Es ist gut möglich, daß wir sie erst vom Kamm der nächstgelegenen Düne aus zu sehen bekommen." Aber Ron hatte in der Zwischenzeit etwas anderes entdeckt. Die Reihe der Dünen setzte sich offenbar nicht beliebig weit nach Westen fort. Soweit er in dem Ungewissen Licht erkennen konnte, lagen vor ihnen nur noch zwei der Sandrücken. Dahinter schien, soweit das Auge reichte sich flaches Land zu dehnen. Wenn es hier mitten in der Wüste Bauwerke gab dann mußten sie dort liegen.
    Sie machten sich wieder auf den Weg. Das Gehen im Sand war beschwerlich. Sie brauchten Kraft, um die Beine nach jedem Schritt wieder aus der pulvrigen Masse herauszuziehen, Trotz der Kühle des anbrechenden Morgens begann ihnen der Schweiß übers Gesicht zu rinnen. Aber eine halbe Stunde später hatten sie es geschafft. Sie lagen im Schutz des letzten Dünenrückens und spähten über den Kamm hinweg. Unter ihnen lag ein Stück graue Mauer, die sich von Norden nach Süden zog und dahinter häufte sich eine Menge von großen und kleinen Gebäuden. Manche von ihnen waren würfel - oder quaderförmig, andere hatten die Form von Pyramiden und Kegeln. Insgesamt war es ein recht ansehnlicher Komplex, und Ron hätte wirklich gern die Antwort auf die Frage gewußt, warum man hier, mitten in der Wüste, abseits von allem Verkehr und den Annehmlichkeiten die das Leben auf Lepso bot, eine kleine Stadt gebaut hatte. Nur im ersten Augenblick wunderte er sich über die fremdartige Bauweise der Häuser. Dann fiel ihm ein, daß es auf Lepso keinen Grund gab darüber erstaunt zu sein.
    Lepso war der Schmelztiegel der galaktischen Rassen. Jeder baute nach seiner eigenen Gewohnheit. Allerdings hatte Ron nicht gewußt, daß es auf Lepso ganze Städte gab die in einem einheitlich fremden Stil errichtet waren. Sorgfältig suchte er die ganze Siedlung ab. Wenn dort Menschen lebten oder irgendwelche anderen Wesen, dann schliefen sie noch oder hielten sich im Innern ihrer Häuser auf. Der Platz lag wie ausgestorben, und wenn Ron ihn unter anderen Umständen gefunden hätte, wäre er überzeugt gewesen, daß er unbewohnt sei. So aber war der Kranke dort verschwunden. Die Polizisten hatten ihn gewiß nicht in eine tote Stadt gebracht. Es mußte also da unten Leben geben.
    Ron fixierte das größte aller Gebäude, eine Pyramide, die sich im Mittelpunkt der Gebäudeansammlung erhob. Und plötzlich hatte er das Gefühl einer Gefahr, die von der Stadt in der Wüste auszugehen schien. Man konnte nicht erkennen, warum das Stück Mauer errichtet worden war. Sie brauchten nur darum herumzugehen, dann waren sie in der Stadt.
    Der Himmel begann sich zu verfärben. Die Sterne verblaßten, und von Norden stieg der Schimmer eines neuen Tages herauf.
    Aus den Schatten, die Ron und Larry vor sich gesehen hatten, wurden Silhouetten. Bei dieser Gelegenheit fiel Ron ein, daß er in der Gefangenschaft der Springer wohl einen ganzen Tag verschlafen haben mußte. Er kam sonst mit seiner Zeitrechnung nicht ins reine.
    Vorsichtig näherten sie sich dem ersten, würfelförmigen Gebäude, das vor ihnen aus dem Sand aufragte. Es war fensterlos. Die Mauern schienen aus Stein zu bestehen, und vorläufig war nirgendwo ein Eingang zu entdecken. Sie umrundeten den Würfel und fanden auf der der Pyramide im Mittelpunkt zugewandten Seite eine Rille, die ein anderthalb Meter hohes Viereck in der Steinwand umschloß. Es gab keinerlei Mechanismus, mit dem die Tür zu bedienen gewesen wäre - wenn es überhaupt eine Tür war. Larry hatte deshalb nicht viel Hoffnung, als er sich mit der Schulter gegen die Wand stemmte.
    Und so wäre er auch um ein Haar umgefallen, als der Stein widerstandslos nachgab und das von der Rille umschlossene Stück leicht und geräuschlos sich nach innen drehte, in einen finsteren, feuchtwarmen, stinkenden Raum hinein. Ron hatte die Waffe in der Hand, die er von den Springern erbeutet hatte. Larry war zur Seite gesprungen. Von drinnen, aus der Finsternis, kam ein zischendes, röchelndes Geräusch. Ron wartete. Er hatte das Gefühl, etwas rege sich im Dunkel der Tür. Sekunden vergingen, dann sah er, daß er sich nicht getäuscht hatte. Etwas kam

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