0108 - Die Wüste des Todes
es das? Alles, was wir darüber sagen können, ist nach nicht mehr als zwölf Jahren und einigen Monaten. Denn früher kann Zuglert das Gift auf Lepso nicht bekommen haben." Larry dachte darüber nach. Dann nickte er. „Ich glaube", sagte er mehr zu sich selbst, „wir könnten eine ganze Menge herausfinden, wenn wir die Leute in der Baalol-Tempelstadt ein bißchen genauer unter die Lupe nähmen." Ron war aufgestanden und ging zu einem der Fenster. „Ich glaube", sagte er aufseufzend, „zu dem Zweck ruft Nike uns nach Hause. Wetten, daß wir nicht lange in Frieden leben werden?"
„Nicht angenommen", rief Larry von seinem Sessel her. „Ich kann nicht mit dir wetten, wenn ich der gleichen Ansicht bin."
Gerard fand die Idee nach Lepso zurückzukehren und die Tempelstadt zu untersuchen, offenbar begeisternd. Er setzte gerade an, sich des längeren darüber auszulassen, als etwas Merkwürdiges geschah. Ron, der sich gerade umsah, entdeckte mitten im Zimmer der Luft ein leichtes, nebliges Flimmern. Überrascht tat er einen Schritt darauf zu, um es näher zu untersuchen, da wurde aus dem Flimmern ein würfelförmiger Kasten, der gemächlich auf den Teppich herabschwebte und sich dort niedersetzte. Vorn in dem Kasten war ein dickes Glasfenster, dahinter bewegte sich grüne dicke Flüssigkeit, und in der Flüssigkeit schwamm ein hellgrau dunkelgrau gemaserter Schatten mit eleganten Bewegungen. Ron erholte sich schnell von seiner Überraschung. „Ich freue mich", sagte er, „dich noch einmal zu sehen."
„Ja", ich komme, um mich zu verabschieden."
„Du kehrst zurück nach Machraamp?"
„Ja. Ich möchte mich bei dir bedanken.
Du hast die Spur unseres verschollenen Bruders gefunden."
„Eine traurige Spur."
„Wir können nichts daran ändern. Schon als ich dich bat nach unserem Bruder zu suchen, war ich ziemlich sicher, daß wir ihn nicht würden retten können."
„Wieso?" fragte Ron überrascht, „Ich hätte sonst Kontakt mit ihm haben müssen", antwortete der Machraamper, und der Transec gab seiner Stimme einen amüsierten Klang. „Ich habe mit dir einem Fremden. Kontakt behalten, wie weit wir auch immer voneinander getrennt waren. Ich konnte rechtzeitig eingreifen, als du in einem Gebäude dieser Stadt verhört werden solltest und als du weit draußen in der Wüste in Gefahr warst. Um so leichter hätte ich mit unserem Bruder in Verbindung bleiben müssen ... wenn ihm nicht etwas zugestoßen wäre. Aber schon, als ich auf Lepso landete, war alles, was von ihm ausging, ein dumpfes, unverständliches Brummen. Ich nahm an, daß wir ihm nicht mehr würden helfen können. Aber ich wollte Gewißheit haben." Eine kleine Pause entstand. „Ich werde nach Machraamp zurückkehren", fügte das fremde Wesen traurig hinzu, „und wir werden den Namen unseres Bruders von den Listen streichen."
„Auf jeden Fall danke ich dir", sagte Ron, „für die Hilfe, die du mir gewährt hast. Ohne diese Hilfe wäre ich nicht weit gekommen."
„Oh, sag das nicht", wehrte der Machraamper ab. „Du hast einen starken Geist. Du bist vielen Gegnern gewachsen." Ron überlegte, was er noch sagen konnte.
„Wenn du erlaubst, werde ich dich eines Tages besuchen", erklärte er. „Du bist stets willkommen", war die Antwort. „Du und deine Freunde." Dann lief alles wie beim letztenmal ab. Plötzlich war die Stelle, an der der Würfel eben noch gelegen hatte leer. Der Machraamper hatte sich entfernt. Ron trat zum Fenster, das auf die Straße hinausführte. Unten, vor dem Eingang des Hotels, sah er ein seltsames Fahrzeug mit einem würfelförmigen Aufbau sich in Bewegung setzen, die Mitte der Straße gewinnen und rasch davongleiten. Er blickte auf die Uhr.. Zeit für uns", sagte er müde, Wir fliegen mit einem Kurierboot der Handelsmission. Macht euch fertig. Freunde Ron hätte seine Wette gewonnen, wäre jemand bereit gewesen, sie zu halten. Oberst Nike Quinto stand am Rand des Landefeldes, als das Kurierboot aufsetzte, und nach einer kurzen Begrüßung erklärte er Ron Landry und Larry Randall, daß er ihnen nicht mehr als fünf Stunden zum Ausruhen geben könne. Er brachte sie in ein Hotel und wies sie an, nach der genannten Zeit sich in seinem Büro zu melden. Gerard Lobson belegte er sofort mit Beschlag.
Gerard hatte kurz vor der Landung seine letzte Dosis Liquitiv zu sich genommen und war voller Aufregung. Er hätte es vermutlich für eine prächtige Idee gehalten, hätte Nike Quinto ihm vorgeschlagen, sie wollten jetzt in die
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