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0108 - Die Wüste des Todes

Titel: 0108 - Die Wüste des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verwundert blieb erstehen und sah in die Höhe. Er sah ein Giroauto sich an der Wand des Hauses entlang auf die Straße senken und ein paar Meter neben dem Kranken landen. Noch ehe er richtig begriff, was da eigentlich geschah, waren Polizisten aus dem Fahrzeug gestiegen und hatten den kranken Mann umringt. Er schien keinen Widerstand zu leisten - woher hätte er die Kraft auch nehmen sollen - als die Polizisten ihn packten und in ihren Wagen schleppten. Sekunden später stieg das Fahrzeug wieder auf und verschwand im dichten Verkehr über den Dächern der Stadt. Ein Spuk, weiter nichts. Der Mann, der dem Kranken einen Rat hatte geben wollen, wandte sich ab und ging weiter.
    Knapp eine Stunde später luden die Polizisten den Mann in der Einöde der Wüste ab. Der Kranke wurde nicht so recht gewahr, was mit ihm geschah. Irgend jemand, den er nicht sehen konnte, nahm ihn auf und trug ihn in rasendem Flug auf eine Ansammlung von Gebäuden zu, die sich aus dem Sand erhoben. Ohne, daß sich eine Tür geöffnet hätte, befand er sich plötzlich im Innern eines der kleinen Bauwerke. Es war finster. Er lag eine Weile ruhig, damit seine Augen sich an das kleine bißchen Helligkeit, das durch ein faustgroßes Loch in der Decke hereinfiel, gewöhnen konnten. Dann sah er sich um und erkannte, daß außer ihm noch vier Leute in der gleichen Verfassung wie er auf dem Boden der Steinhütte lagen. Sie rührten sich nicht und zeigten keinerlei Interesse an ihm. Offenbar erwarteten sie, daß er sich ebenso verhielt. Das tat er jedoch nicht. Er stand auf und ging von einem der ruhig Daliegenden zum ändern. Zum ersten Male erkannte er eine Reaktion an ihren Blicken. Sie verfolgten seine Bewegungen mit großen Augen, und es schien ihnen ein unglaublicher Anblick zu sein, daß jemand, der genauso krank aussah wie sie, sich kurz nach seiner Einlieferung erhob und munter im Innern der Hütte umherging. Mit kraftlosen Bewegungen schoben sich zwei von ihnen bis zur Rückwand und versuchten, sich daran aufzurichten.
    Das gelang ihnen nach einer Reihe von Versuchen. Sie husteten und keuchten, als sie es geschafft hatten. Aber sie saßen aufrecht und konnten den Mann, der vor ihnen stand, genau sehen. Er nickte ihnen zu, befriedigt, wie ihnen schien. Mit einer Stimme, die ziemlich energisch klang, sagte er: „Ihr seid also noch genügend bei Kräften, um neugierig zu sein. Das ist gut, denn in wenigen Tagen werden wir Männer brauchen, die sich bewegen können.
    Seid ihr alle Terraner?" Die beiden an der Wand nickten. Auch die, die auf dem Boden lagen, machten schwache Zeichen der Zustimmung. „Sie bringen ...", krächzte einer, „Gleichrassige ... immer zusammen unter." Der Mann vor ihnen winkte ab. „Nicht sprechen, wenn es nicht unbedingt nötig ist", riet er. „Spart eure Kraft!" Dann stellte er sich vor. „Ich komme direkt von der Erde, um euch zu helfen", erklärte er. „Ich bin Major der Terranischen Raumflotte. Mein Name ist Ron Landry." So weit war der Plan also geglückt, registrierte Ron Landry. Sie hatten ihm noch auf der Erde eine Droge injiziert, die die eigenartige Veränderung seines Aussehens hervorrief, ohne ihm sonst weiter zu schaden. Er war auf Lepso gelandet und hatte sich sofort zu einem Gebäude begeben, in dem, wie er wußte, die Springer ein Büro besaßen. Er hatte sich lange genug dort aufgehalten, um von den Springern gesehen zu werden - und der Erfolg war offensichtlich. Die Springer hatten die Polizei angerufen, und er wurde aufgegriffen.
    Jetzt war er hier - mit vier Kranken zusammen, die bis vor kurzem noch so teilnahmslos gewesen waren, daß sie untereinander nicht einmal ihre Namen kannten. Ron Landrys Erscheinen hatte ihre Neugier geweckt und den letzten Rest ihrer körperlichen Energie aktiviert. Aber es war die Frage, ob das bißchen, was sie noch besaßen, ausreichen würde, um sie zu retten. Von den vieren war nicht allzuviel zu erfahren. Ron fand heraus, daß man vier- bis fünfmal Liquitiv genossen haben mußte, um wirklich süchtig zu werden. Diese Frage hatte ihn seit langem interessiert, denn er war schließlich einmal dazu gezwungen worden, Liquitiv zu sich zu nehmen, und er wollte wissen, wie dicht am Rande des Abgrunds er vorbeigegangen war. Ron erfuhr außerdem, daß es in der Tempelstadt zwar in der Hauptsache humanoide Opfer der Liquitivsucht gab aber auch einige hundert nichtmenschliche.
    Damit schien bewiesen, daß das gefährliche Getränk auf intelligente Wesen ohne Rücksicht auf

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