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0109 - Broadway-Krieg

0109 - Broadway-Krieg

Titel: 0109 - Broadway-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Broadway-Krieg
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Klauen des alten Hesters befreien.«
    Ich ging auf die Gruppe zu, den Schimpfenden und den Beschimpften.
    »Eine unglaubliche Schweinerei…«, heulte der Alte gerade.
    »Kann ich ein paar Fragen an den Herrn richten?«, erkundigte ich mich höflich.
    Mr. Hesters klappte den Mund zu und durchbohrte mich mit einem echten Bankdirektorenblick.
    »Was wollen Sie?«, fauchte er.
    »Keinen Kredit von Ihnen, Mr. Hesters. Nur einige Auskünfte von diesem Gentleman.« Und ohne eine Antwort abzuwarten, fragte ich den Ingenieur: »Haben Sie schon herausgefunden, aus welchem Grund die Anlage versagte?«
    »Ich bin ja noch nicht dazu gekommen. Mr. Hesters hat mich festgehalten.«
    »Ihre Firma wird eine Schadensersatzklage an den Hals bekommen, die sich gewaschen hat«, brüllte Hesters sofort wie auf ein Stichwort los. »Sie können das Ding gleich abmontieren und wieder mitnehmen. Lieber stelle ich mich selbst mit einem Gewehr in den Eingang, als dass ich mich noch einmal auf diesen verdammten neumodischen Kram verlasse.«
    Ich nahm den gequälten Ingenieur beim Arm und zog ihn zu der gesicherten Wächterkabine.
    Der Raum war so klein, dass kaum zwei Menschen darin Platz hatten. An drei Seiten befanden sich die Sehschlitze und die nur von innen zu öffnende Tür. Die vierte Seite, die an die Mauer angebaut war, besaß keinen Sehschlitz, sondern zwei Hebel an einer Schaltwand und einige Kontrolllampen.
    »Sehen Sie«, erklärte der Techniker, »die Hebel sind heruntergedrückt worden. Die Anlage ist eingeschaltet. Ihr Kollege hat schon die Fingerabdrücke gesichtet. Sie stammen ohne Zweifel von dem Wächter.«
    Er packte einiges Werkzeug aus, das er in einer Aktentasche mitgebracht hatte, schraubte zuerst die Schalter und die Lampen ab und begann dann, die Schaltwand abzulösen. Ein Gewirr von Leitungen und Sicherungen wurde sichtbar.
    Der Ingenieur überprüfte die Anlage.
    »Die Sicherungen sind in Ordnung«, murmelte er. Er kontrollierte die Leitungen mit einer Induktionslampe. Es dauerte eine halbe Stunde. An einer bestimmten Stelle flammte die Lampe nicht auf.
    »Hier steckt es!«, rief er. »Ein Kurzschluss!«
    Er wollte das Kabel lösen, aber ich hielt seine Hand fest.
    »Augenblick mal. Wir wollen uns die Stelle genau ansehen.« Mit dem scharfen Strahl einer Taschenlampe leuchtete ich das Kabel ab.
    »Ist das Kabel hier nicht beschädigt?«, fragte ich und zeigte auf die Stelle.
    Der Ingenieur sah genauer hin.
    »Ja«, bestätigte er, »Sieht aus, als wäre mit einem Rasiermesser gearbeitet worden.«
    Er griff zu. Das Kabel trennte sich unter seinem Griff. Er hielt zwei Hälften in der Hand. Das Kabel war sehr sorgfältig durchgetrennt worden. Ein winziges Kunststoffplättchen war eingeschoben und der Stromkreis so unterbrochen worden. Dann hatte der Täter die Enden erneut zusammengeklebt.
    »Aber… das ist Sabotage«, murmelte der Ingenieur.
    »Erklären Sie es Mr. Hesters«, schlug ich vor und verließ den Raum.
    Inspektor Dane kam auf mich zu und begann: »Ich habe die Ergebnisse zusammengestellt, Cotton. Wir wissen, dass…«
    »Vielen Dank! Erzählen Sie es mir später! Jetzt interessiert mich nur, in 22 welches Hospital der Wächter gebracht worden ist.«
    Er nannte uns die Adresse.
    ***
    »Kendy hat recht«, sagte ich unterwegs zu Phil. »Haargenau Hollyways Rezept. Sie haben nur einen etwas komplizierteren Weg beschritten, um die Anlage auszuschalten. Der Fortschritt der Technik.«
    Das Washington Hospital ist eines der größten von New York. Es war gar nicht so einfach herauszubekommen, in welchem Zimmer der Wächter lag. Übrigens hörte der Mann auf den schlichten Namen Smith.
    Schließlich wurden wir in die achte Etage verwiesen. Die Stationsschwester war gar nicht damit einverstanden, dass wir Mr. Smith zu sprechen wünschten.
    »Er hat nicht nur die Augenverletzung. Er hat auch einen ziemlichen Nervenschock erlitten«, bemerkte sie missbilligend.
    Trotzdem mussten wir darauf bestehen, den Mann zu sprechen. Widerwillig führte sie uns zu seinem Zimmer.
    »Machen Sie kein Licht. Seine Augen müssen geschont werden.«
    Sie öffnete die Tür.
    »Man will Sie sprechen, Mr. Smith!«, rief sie halblaut.
    Keine Antwort kam aus dem dunklen Raum.
    »Mr. Smith!«, rief die Schwester noch einmal.
    Ich griff an ihr vorbei nach dem Lichtschalter und drehte ihn.
    Das Zimmer war leer, das Bett zerwühlt.
    »Um Himmels willen. Er kann das Hospital doch nicht verlassen haben. Er ist ja halb blind.«
    »Wissen Sie seine

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