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0109 - Broadway-Krieg

0109 - Broadway-Krieg

Titel: 0109 - Broadway-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Broadway-Krieg
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Privatadresse?«
    »Nein, aber das Annahmebüro weiß sie.«
    Drei Minuten später befanden wir uns auf dem Wege zur Bruckner Street in Bronx, wo Smith in einem kleinen Haus wohnte.
    Wir fanden eine aufgeregte Frau, die entschlossen war zu lügen, und die doch nach fünf Minuten zusammenbrach. Ihr Mann war bei Einbruch der Dunkelheit aufgetaucht. Sie hatte nur die Hälfte seiner Erklärungen verstanden. Er sagte etwas von einem Mann, den er treffen müsse. Sie wollte ihn begleiten, weil ihm seine Augen immer noch Schwierigkeiten machten.
    »Nein, du bleibst«, erklärte er. »Je weniger du weißt, desto besser ist es. Und für die Augen werden sie noch einen Tausender extra rausrücken müssen. Diese Schweine haben mir nicht gesagt, dass es so weh tun kann.«
    Die Frau bestürmte ihren Mann mit Fragen. Er beantwortete keine. Er nahm sie in die Arme und beschwor sie: »Sei ruhig, Darling. Wenn es gut geht, hört endlich die Plackerei mit den kläglichen fünfzig Dollar die Woche auf. Wir werden uns ein kleines Haus kaufen können. Es kommt alles darauf an, dass ich ins Hospital zurückkomme, bevor sie überhaupt merken, dass ich irgendwo war. Gib mir den Mantel und die Pistole.«
    Er zog einen Trenchcoat an und nahm eine Pistole, die er vor vier oder fünf Tagen mit nach Hause gebracht hatte. Damals hatte er seiner Frau gesagt, es handele sich um eine Dienstwaffe, die zur Reparatur müsste, aber er hatte sie nicht fortgebracht. Er ließ sich nicht zurückhalten und verließ das Haus.
    Diese Geschichten erfuhren wir von seiner Frau. Es war klar, dass er eine Verabredung mit den Gangstern einhalten wollte. Es war auch klar, dass er dafür gesorgt hatte, dass die Alarmanlage versagte, aber es war absolut unklar, wo er sich jetzt befand. Seine Frau konnte uns nichts darüber sagen.
    »Er hat den Wagen genommen und ist die Bruckner Street hinuntergefahren.« Mehr wusste sie nicht.
    Wir ließen uns den Wagen beschreiben. Es handelte sich um einen sehr alten Mercury, den Smith vor einem halben Jahr für ein paar Dollar gekauft hatte.
    »Was wird meinem Mann geschehen?«, fragte die Frau mit angstvoll aufgerissenen Augen, als wir gingen.
    »Beruhigen Sie sich, Mrs. Smith«, tröstete Phil. »Es wird nicht viel geschehen.«
    Es war eine fromme Lüge. Wenn Smith gefasst wurde, so kam er vor ein Gericht, und seine Strafe würde nicht gering sein.
    Wir rasten zum nächsten Revier und führten ein kurzes Telefongespräch mit dem Hauptquartier. Eine Minute später ging ein Spruch an alle Streifenwagen über Sprechfunk.
    »Gesucht wird der Bankangestellte Wain Smith, sechsundvierzig Jahre alt. Smith ist etwas über mittelgroß, hat schütteres, blondes Haar, bartloses faltiges Gesicht. Er trägt eine dunkelblaue Uniform und einen grauen Trenchcoat. Er ist mit einem Mercury Baujahr 1950, unterwegs, Kennzeichen NY 643599. Der Wagen ist dunkelblau lackiert. Der rechte Kotflügel ist beschädigt. Chromteile stark angerostet. Smith ist bewaffnet. Es soll jedoch ein Feuerwechsel vermieden werden. Nachrichten an FBI-Hauptquartier, FBI-Beamter Cotton…«
    Während wir vom Polizeirevier zum Hauptquartier zurückfuhren, fragte Phil: »Würdest du im selben Stil wie Smith zu einem Treff mit Gangstern fahren, von deren Beute du einen Anteil zu bekommen hättest?«
    »Ich würde einen Panzerwagen benutzen«, antwortete ich.
    »Smith fährt in einem alten Mercury«, stellte Phil nachdenklich fest.
    »Ich hoffe, dass er Glück hat«, sagte ich, und mehr war dazu nicht zu sagen.
    ***
    »Hier Sergeant Tirry vom Streifenwagen 216«, sagte die Stimme im Telefon.
    »Ich melde, Agent, dass wir den gesuchten Mercury gefunden haben. Er steht in der 116. Straße, ungefähr in Höhe des Hauses 3243.«
    »Und der Mann, Sergeant?«
    »Keine Spur, Agent! Was soll ich unternehmen?«
    »Bleiben Sie dort, aber ziehen Sie sich etwas von dem Wagen zurück für den Fall, dass Smith zurückkommt.«
    »In Ordnung, Agent!«
    »Wir kommen sofort.«
    Genau vierzig Minuten waren seit der Alarmierung des Streifendienstes vergangen. Unsere Stühle im Hauptquartier waren noch nicht warm unter uns geworden.
    Wir machten uns auf die Socken nach der 116. Straße. Wir fanden den Mercury unter einer Laterne rund hundert Yards jenseits des Hauses, dessen Nummer uns der Sergeant genannt hatte. Links und rechts der Straße zogen sich an dieser Stelle die Mauern von Fabriken entlang, hin und wieder unterbrochen von hohen Mietshäusern mit verschachtelten Innenhöfen.
    Der Sergeant

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