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0109 - Broadway-Krieg

0109 - Broadway-Krieg

Titel: 0109 - Broadway-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Broadway-Krieg
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dass der Mann glauben musste, ehemalige Freunde wollten ihm den Hals umdrehen. Er fiel darauf herein und lief zur Polizei. Der G-man nahm ihn in Empfang, hörte dem Aufgeregten gut zu und quetschte ihn aus. Der Bursche brach zusammen und gestand, dass er zehntausend Dollar dafür bekommen hatte, eine durchgebrannte Sicherung in die Alarmanlage einzuschrauben. ›Von wem?‹, fragte der G-man. Einen Namen wusste der Mann nicht, aber er konnte beim Studium der Kartei auf das Gesicht eines Mannes zeigen, der die Verhandlungen mit ihm geführt und ihm auch das Geld überbracht hatte. Er hieß Tony MacLean. Seine Freunde nannten ihn ›Schakal‹, weil er gerissen war wie ein Steppenfuchs. Leider war er bei einer Gelegenheit nicht gerissen genug gewesen. Er war mit einer Gang-Gruppe, die er führte, losgezogen, um eine Konkurrenzbande hochzunehmen, tappte in eine Falle und bekam eins so gründlich auf seine Fuchsnase, dass er nicht mehr aufstand. Das geschah ein halbes Jahr, bevor unser G-man erfuhr, dass der ›Schakal‹ an dem Bearer-Raub beteiligt gewesen war. Aber Tony MacLean besaß einen Bruder, Aldo mit Vornamen, Spitzname der ›Klotz‹. Aldos Gehirn war nicht größer als das eines Spatzes. Dafür besaß er Fäuste von der Größe einer Bärentatze. Da Tony und Aldo ein zwar ungleiches, aber unzertrennliches Brüderpaar waren, war es wahrscheinlich, dass Aldo bei dem Bearer-Raub ebenfalls mitgewirkt hatte. Der G-man begann, Aldo zu suchen. Er erfuhr, dass der jüngere MacLean aus dem Gang ausgetreten war, dem Tony und er angehört hatten. Aldo kochte vor Wut, weil sein Boss sich inzwischen mit der Bande vertragen hatte, deren Mitglieder den ›Schakal‹ umlegten. Das kam damals oft vor. Die Gangs bekämpften sich, schlossen Frieden, zerstritten sich und führten erneut Krieg. Aldo platzte mit seinen Rachegelüsten in eine Friedensperiode hinein, fand keine Gegenliebe und machte sich allein auf den Kriegspfad. Er schoss einen Mörder seines Bruders ab. Dann erhielt er einen Tipp, wo er sich einen zweiten Mann holen könnte, aber der Tipp war falsch, und als Aldo an den angeblichen Treffpunkt kam, warteten dort schon drei Mann auf ihn. Der ›Klotz‹ fing sich ein paar Kugeln, und sie hätten ihn gekillt, wenn nicht unser G-man dazwischengeplatzt wäre. Er erschoss einen der Gangster. Die anderen flüchteten. Der ›Klotz‹ hatte sich drei Kugeln eingefangen, aber sein Riesenkörper schien sie zu verdauen. Er kam in ein scharf bewachtes Krankenhaus. Noch in der gleichen Nacht nannte er eine Anzahl von Namen. Am anderen Morgen war er tot. Der G-man prüfte die Namen. Ein Teil der Träger gehörte jener Gang an, die Aldo als ihren Feind betrachtet hatte. Vier Namen jedoch waren die von Mitgliedern jener Bande, der auch die beiden MacLeans angehört hatten. Zwei von ihnen kamen für den Bearer-Raub nicht infrage, weil sie zur Tatzeit im Gefängnis saßen. Die beiden anderen Gangster hießen Caglio und Punder. Der G-man kannte beide als berüchtigte Pistolenschützen. Er ließ sich Haftbefehle geben und versuchte, sie zu finden. Er fand Caglio, der von Natur aus hochnäsig war wie ein Revolverheld in Wildwestfilmen. Der G-man hielt ihm den Haftbefehl unter die Nase. Caglio zog seine Kanone mit seiner berühmten Geschwindigkeit, aber der G-man war noch ein wenig schneller. Leider traf er zu gut. Caglio bekam die Kugel in den Kopf und schloss sein großes Maul für immer. Der G-man gab noch nicht auf. Er durchlief New York auf der Suche nach dem Letzten, genauer gesagt, nach dem Vorletzten, aber Punder ließ sich nicht finden. Der Erdboden schien ihn verschluckt zu haben. Dann fand der G-man seine Freundin, und nun war es eigentlich so weit, dass er auch an ihn selbst herankommen musste. Und er fand ihn auch: Im Leichenschauhaus, und in dem Zustand, in dem Punder sich befand, konnte der G-man nichts mehr mit ihm anfangen, weil Punder keine Fragen mehr beantworten konnte. Der G-man ging zu Punders ehemaligem Chef, der gleichzeitig der Chef von Tony und Aldo MacLean und Caglio gewesen war. Er sagte dem Boss: ›Als Sie sich vor zwei Jahren daran machten, sich Ihren Teil am illegalen Geschäft in Manhattan zu sichern, brauchten Sie Startkapital. Sie beschafften es sich durch einen Raubüberfall auf die Bearer-Bank. Es war eines der wenigen Verbrechen, an dem sie eigenhändig mitgewirkt haben.‹ Der Boss grinste. Sein Grinsen war berühmt und berüchtigt. .Beweisen Sie es!’, verlangte er. ,Ich kann es nicht beweisen.

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