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0109 - Broadway-Krieg

0109 - Broadway-Krieg

Titel: 0109 - Broadway-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Broadway-Krieg
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darin. Wo sie bremsten, um eine Kurve zu nehmen, gab ich erst recht Gas.
    Phil saß neben mir, den Hut im Genick und die Smith & Wesson in der Hand. Er lauerte auf die Chance, unserem Wild einen Reifen abzuschießen oder ein Loch in den Tank zu knallen.
    Er kam nicht dazu. Ich musste zu scharf fahren, um den Anschluss nicht völlig zu verlieren, und irgendwo in der Nähe des Hudson Drive passierte es dann. Die Mühle brach in einer Kurve hinten aus. Ich versuchte, sie durch Gegensteuern zur Vernunft zu bringen, aber davon wollte sie nichts mehr wissen. Plötzlich war da ein Laternenpfahl. Ich konnte nur noch mit Wucht in die Bremsen treten. Unser Auto ging in die Seitenlage und war nett genug, den Laternenpfahl mit dem Hinterteil anzurempeln. Allerdings kam es dadurch ganz aus der Richtung und ging mit der rechten Breitseite längs einer Mauer vor Anker.
    Das Blech knallte, als es sich beulte. Glassplitter regneten auf uns herab. Mir zerbrach das Steuerrad unter den Händen.
    Zum Glück hatte der erste Anprall an den Pfahl und mein Bremsen unsere Fahrt ausreichend gestoppt. Außerdem haben wir eine beachtliche Praxis in Autounfällen jeder Sorte. Wir wissen, wie wir uns verhalten müssen, um mit einem blauen Auge davonzukommen. Phil war blitzschnell zwischen Sitz und Armaturenbrett gerutscht und schützte den Kopf zwischen den Armen. Ich selbst verließ mich ganz auf die Kraft meiner Arme und Beine, mit denen ich mich von der Windschutzscheibe abstemmte.
    Wir krabbelten aus dem verbeulten Wagen und schüttelten uns das Glas vom Körper.
    Ein paar Fenster wurden aufgerissen.
    »Was passiert?«, rief eine Männerstimme, die noch voller Schlaf war.
    »Nein, nichts von Bedeutung. Haben Sie ein Telefon? Darf ich mal zum Telefonieren hinaufkommen?«
    Ein paar Minuten später hatte ich New Yorks Streifenwagen auf das schwarze Auto gehetzt, von dem ich allerdings nur eine ungenaue Beschreibung zu geben wusste. Jetzt warteten wir auf den FBI-Wagen, der uns abholen sollte. Er kam, und ich sagte dem Fahrer, er möge uns zum Broadway fahren.
    Vor dem Haus, in dem Terry Doun wohnte, hatte sich bereits ein ganzes Rudel von Streifenwagen versammelt. Eben heulte der Untersuchungswagen der Mordkommission der Stadtpolizei heran.
    Phil und ich gingen zu dem zerschossenen Cadillac. Zusammengesunken über dem Steuer lag Sandy. Terry Doun saß hinten im Fond, als habe er sich nicht vom Fleckgerührt. Seine Augen standen weit offen und starrten blicklos ins Leere. Sein Jackett, die Krawatte und das Hemd waren voller Blut. Er lebte nicht mehr. Der Platz des Bosses im Vergnügungsgeschäft des Broadways war frei geworden.
    ***
    Noch am gleichen Tag verließen Phil und ich unser Büro im Hauptquartier und siedelten in das 6. Revier über, in dessen Bereich ein gutes Stück des Broadways lag. Lieutenant Farrer leitete das Revier. Er wusste viel über Douns Gang und die Leute, die für den »Schönen« gearbeitet hatten.
    Wir versuchten zunächst, Tozzo zu treffen, aber er schien vom Erdboden verschwunden zu sein. Wir erfuhren die Adresse seiner Wohnung, aber als wir hinkamen, hörten wir, dass er schon vor einer Woche ausgezogen war, und niemand kannte seinen neuen Aufenthaltsort.
    Lieutenant Farrer gab uns eine lange Liste von Douns Freunden und Helfern. Wir nahmen sie uns der Reihe nach vor. Durchweg waren keine großen Kanonen darunter, und in den ersten drei Tagen schienen sie alle Feuer und Flamme zu sein, mit uns zu arbeiten, um Douns Mörder zu finden.
    Aber schon in der vierten Nacht spürten wir den plötzlichen Umschwung. Ein Mann, der Ricky hieß, ein kleiner Spieler in Douns Diensten, wollte uns eine Nachricht über Tozzos früheren Umgang liefern, aber er kam nicht zum Treffpunkt, Wir suchten ihn, nachdem wir einige Zeit gewartet hatten, in seiner Wohnung auf. Er lag auf dem Sofa und kühlte sein rechtes Auge.
    »Warum kamen Sie nicht, Ricky?«, fragte ich.
    »Deswegen«, sagte er mürrisch und deutete auf das Auge.
    »Wer hat es Ihnen besorgt?«
    »Niemand. Ich bin die Treppe hinuntergefallen,«
    »Wie steht es mit den Nachrichten von Tozzö?«
    »Ich konnte nichts in Erfahrung bringen.«
    »Mann, Ricky, erzählen Sie keine Märchen. Wer hat Ihnen den Mund verschlossen, indem er Ihnen aufs Auge schlug?«
    Wortlos drehte er sich zur Wand und zeigte uns seinen Rücken.
    Ricky blieb nicht der einzige, der plötzlich nichts mehr mit uns zu tun haben wollte. Bei Licht besehen, zeigten uns alle ehemaligen Doun-Leute schlagartig die

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