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0109 - Broadway-Krieg

0109 - Broadway-Krieg

Titel: 0109 - Broadway-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Broadway-Krieg
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aber sicherlich nicht wehtat. Dabei fegte er zwei Gläser von der Theke. Ein anderer aus der Gruppe stieß seinen Kumpanen gegen einen Tisch. Der Tisch fiel um, die Gläser zerklirrten.
    Die Gäste sprangen auf, um sich in Sicherheit zu bringen. Der junge Mann, dessen Mädchen angepöbelt worden war, glaubte, dass eine echte Schlägerei in Gang gekommen sei, und knöpfte sich den Burschen vor. Sofort ließ dessen Gegner von ihm ab und vereint legten sie den Mann innerhalb von Sekunden flach.
    »Halten Sie die Tür offen«, sagte ich zum Besitzer, der in die äußerste Ecke seiner Theke zurückgewichen war.
    Phil und ich knüpften uns zwei Burschen vor, die angeblich miteinander einen Ringkampf aufführten und sich gegenseitig gegen einen Wandschrank stießen mit dem offensichtlichen Ziel, ihn zum Stürzen zu bringen.
    Wir packten jeder einen von ihnen im Genick und rissen sie auseinander.
    Mein Opfer war ein stämmiger, ein wenig kurz geratener Boy. Er versuchte zu boxen. Ich hielt ihn auf Abstand, sodass seine wütenden Hiebe in die Luft gingen, und schlug ihm mit der freien Hand ein paar Ohrfeigen hinter die Löffel.
    Der Inhaber des Drugstores hatte die Tür weit geöffnet. Ich drehte mein Opfer um, fasste es beim Hosenboden und beim Jackenkragen. Ich hob ihn hoch. Er strampelte gewaltig, aber es nützte ihm nichts. Ich trug ihn bis an die Tür, schaukelte ihn ein wenig hin und her, und dann flog er in prächtigem Bogen auf das harte Pflaster des Broadways.
    Phil fuhr mit seinem Gegner auf eine andere Weise Schlitten. Er ging auf ihn zu. Der Junge schlug nach ihm. Phil behielt ihn starr im Auge, pendelte die Hiebe aus, blockte sie ab, schlug aber nicht zurück, sondern ging immer näher an den Boy heran. Der ging rückwärts. Phil folgte ihm wie ein Roboter, ohne zu schlagen, aber auch ohne einen einzigen der Hiebe zu kassieren, die der Junge sicherlich für großartig hielt. Die Augen des Knaben wurden immer größer. Seine Unterlippe begann zu zittern. Allmählich glaubte er sich einem Phantom gegenüber. Phil drängte ihn bis an die Tür, und als der Rowdy den kühlen Nachtwind im Rücken spürte, warf er sich herum, um zu türmen. In diesem Augenblick feuerte Phil einen einzigen, prächtigen gezielten Fußtritt ab. Er traf voll. Aus der Flucht wurde ein Segelflug.
    Wir standen an der Tür und drehten uns um. Die drei übergebliebenen Mitglieder des Vereins hatten ihre Raufparty eingestellt und sahen uns entgegen. Offenbar glaubten sie, wir wollten ihnen den Ausgang versperren. Der Anführer drehte seinen rothaarigen Kopf nach allen Seiten.
    »Durchbruch!«, schrie er. »Vorwärts, Jungs!«
    Sie setzten sich in Galopp und stürmten gegen uns an. Phil und ich traten im richtigen Augenblick zur Seite, ließen aber, gewissermaßen, ein Bein stehen. Der Rothaarige und sein Partner stürzten ins Leere, stolperten über unsere Füße und zischten wie verunglückte Raketen auf die Straße, wo sie auf dem Pflaster landeten, von dem sich die ersten Opfer unseres Eingreifens gerade erhoben.
    Ein einziger blieb noch. Er hatte seinen Durchbruchsversuch gerade rechtzeitig gestoppt. Jetzt sah er uns aus aufgerissenen Augen an. Es war deutlich zu erkennen, dass er zitterte.
    »Ich gehe schon!«, stammelte er.
    Phil und ich zeigten mit dem Daumen auf den Ausgang. Geduckt schlich er sich an uns vorbei.
    »Eigentlich ist es ungerecht, dass er als einziger ohne Denkzettel davonkommt«, meinte Phil und hob das Bein. Da rannte der Bursche plötzlich los, als hätte er es auf den Weltrekord über 100 Yards abgesehen.
    Wir brachen in Gelächter aus, und mit uns lachten die Gäste des Drugstore. Nur der Besitzer lachte nicht. Er schloss die Tür und sagte: »Danke!«
    Er wollte hinter seine Theke zurückgehen. Ich hielt ihn am Arm fest.
    »Sie fürchten, dass die Burschen wiederkommen?«, fragte ich.
    »Die oder andere!«
    »Man will Sie erpressen, nicht wahr?«
    Er warf mir einen Blick zu.
    »Polizei?«, fragte er. Ich nickte.
    »Umso schlimmer für mich! Wenn man sich weigert, halten sie sich an die Einrichtung, aber wenn man die Polizei benachrichtigt, wird man selbst durch die Mangel gedreht. Ich glaube, ich werde meinen Laden für ein paar Wochen schließen und aufs Land reisen. Vielleicht seid ihr in der Zeit mit der Gang fertig geworden.«
    »Ich kann Ihnen einen ständigen Polizeiposten vor Ihren Drugstore stellen lassen«, schlug ich vor.
    »Tag und Nacht?«
    »Ja. Falls Sie nicht hier wohnen, kann ich Sie auch durch

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