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0109 - Broadway-Krieg

0109 - Broadway-Krieg

Titel: 0109 - Broadway-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Broadway-Krieg
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eine Glastür öffnete und ein Mann auf den Gang hinaustrat.
    Ich erkannte Ranco Tozzo auf den ersten Blick, aber auch er sah uns sofort.
    Einen Augenblick lang stand er wie ein Tier, hinter dem die Falle zugeschnappt ist.
    »Ich will dich sprechen, Ranco!«, rief ich, aber ich bekam den Satz nicht mehr ganz heraus. Erließ die Aktentasche, die er in der rechten Hand trug, fallen und riss eine Pistole aus der Jacke.
    Ich warf mich zwei Schritte nach vorn und nach links zur Seite gegen eine Glastür. Der Schuss dröhnte in dem engen Gang wie eine Explosion. Die Glastür gab nach innen nach. Ich landete in irgendeinem fremden Büro, allerdings nicht auf den Füßen, sondern auf dem Rücken. Eine Stenotypistin, die den Mittagsdienst versah, ließ vor Schreck den Manikürenkasten fallen.
    Draußen dröhnte Tozzos zweiter Schuss. Ich sprang auf die Füße und nahm die Smith & Wesson in die Hand. Ich hatte gehofft, dass es ohne Schießerei abgehen würde. Ich lieferte den Gangstern nicht gern ein Feuergefecht in einem Haus, das so voll Menschen steckte.
    Auf den Knien kroch ich zur Tür und steckte die Nase in den Gang hinaus. Phil hatte sich auf der anderen Seite in eine Türnische geflüchtet. Ich sah ihn, wie er gerade seine Kanone in die Hand nahm.
    Tozzo stand noch auf dem gleichen Platz, und er hatte immer noch diesen wilden Tierblick im Auge.
    Ich brachte meine Waffe in Anschlag.
    »Gib’s auf, Ranco!«, rief ich. »Wir können dich abschießen wie einen tollen Hund.«
    Er schien den Rest seiner Vernunft verloren zu haben. Er versuchte, mich zu erwischen, obwohl er kaum mehr als die Nasenspitze und den Pistolenlauf von mir sehen konnte. Sein Schuss saß nicht schlecht. Die Kugel fetzte ein Stück Holz aus dem Türrahmen.
    Ich machte den Finger krumm, aber ich konnte mich nicht entschließen, Tozzo kurzerhand über den Haufen zu knallen. Er bot ein zu leichtes Ziel. Ich versuchte die Hand mit der Waffe zu treffen, aber ich hatte Pech. Die Kugel riss ihm die Manschettenknöpfe weg, aber sie ließ ihn selbst unbeschädigt.
    Tozzo begriff, dass er uns ein Ziel wie auf einem Schießplatz bot. Er warf sich herum und stürzte sich in das Büro, aus dem er gekommen war.
    Phil winkte mir zu. Ich nickte. Er zeigte auf sich, und ich nickte noch einmal. Er richtete sich auf, startete und hetzte in großen Sprüngen den Korridor entlang. Schräg gegenüber jener Tür suchte er eine notdürftige Deckung.
    »Komm!«, rief er.
    Mit großen Schritten, gedeckt durch Phils Smith & Wesson ging ich bis zu der Tür.
    Oben stand die Nummer 42 - 53. Auf der Füllung war ein Emailschild angebracht: Edsel Lawer - Anwalt.
    Darunter stand in kleinen Buchstaben:
    Sprechzeit nach telefonischer Vereinbarung.
    Ich klopfte mit dem Lauf meiner Waffe hart an.
    »Öffnen!«, rief ich. »Im Namen des Gesetzes!«
    Keine Antwort. Ich legte die Hand auf die Klinke und drückte sie herunter.
    Die Tür ließ sich öffnen. Ich stieß sie auf, sprang aber gleichzeitig zurück.
    »Rauskommen, Tozzo!«, befahl ich. »Du riskierst deinen Kopf!« Stille! Ich schob die Nase vor, sodass ich einen Blick in den Raum tun konnte. Ich sah die übliche Einrichtung eines Empfangsraumes mit ein paar Stühlen, einem Aktenregal und einem Schreibtisch, aber kein Mensch befand sich darin.
    Ich ging in den Raum hinein. Phil folgte mir und blieb im Türrahmen stehen. An der linken Wand befand sich eine Tür mit einer Glasfüllung. Ich steuerte sie an und probierte die Klinke. Die Tür war verschlossen.
    Ich zerschlug die Glasfüllung. Ich konnte es tun, ohne dass sich in dem Raum dahinter etwas regte. Ich griff durch die Öffnung, fand den Schlüssel, drehte ihn und stieß die Tür mit dem Fuß auf.
    Auch dieser Raum war leer. Offenbar hauste hier Mr. Lawer persönlich. Das verriet die Einrichtung mit Polstermöbeln, einem Diplomatenschreibtisch und dunklen Schränken voller Bücher.
    Das Fenster stand weit offen. Phil kam herein und lehnte sich hinaus.
    »Hier geht die Feuerleiter entlang«, meldete er. »Sie können diesen Weg benutzt haben.«
    Ich ging zu ihm und warf einen Blick durch das Fenster. Das Haus war im Viereck um einen Innenhof gebaut. Die Feuerleitern endeten in diesem Hof, und von dort aus konnte man wieder nur durch einen der drei Ausgänge auf die Straße gelangen.
    »Ich glaube nicht, dass sie diesen Weg benutzt haben«, sagte ich. »Wir wollen erst die anderen Möglichkeiten untersuchen.«
    Auch dieses Büro hatte an der Rückwand eine Tür, die ebenfalls

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