Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0110 - Wer andern eine Grube gräbt

0110 - Wer andern eine Grube gräbt

Titel: 0110 - Wer andern eine Grube gräbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer andern eine Grube gräbt
Vom Netzwerk:
Verdächtiges. Keine Schüsse. Keine Verkehrsstauungen, nichts Außerordentliches.«
    »Danke. Hallo, Mack 4! Mack 4, bitte melden!«
    »Hier ist Mack 4. Wir wenden gerade, um unsere Route zurückzufahren. Bis jetzt ist nichts passiert.«
    »Keine Schüsse gehört?«
    »No, nichts dergleichen.«
    »Gut. Bleiben Sie auf der befohlenen Route.«
    »Jawohl, Captain!«
    »Hallo, Mack 7! Mack 7, bitte melden!«
    »Hier spricht Mack 7! Beginnen gerade die Wiederholung unserer Route. Verkehr wie üblich, keine besonderen Ereignisse. Keine Schüsse.«
    »Bleiben Sie auf der Route.«
    »Jawohl, Captain.«
    Hywood warf fluchend den Hörer des Sprechfunkgeräts auf die Gabel.
    »Decker hat einen verdammten Fehler gemacht«, knurrte er wütend. »Er hätte uns sagen müssen, was für einen Wagen er fährt!«
    ***
    »Also, soweit wären wir klar«, sagte ich, als ich mir von allen dreien die Namen und die Anschriften aufgeschrieben hatte. »Jetzt zur Sache! Was habt ihr für euren Boß getan?«
    Sie schwiegen. Ich stand auf.
    »Irgendwo in dieser Stadt läuft ein Mann herum, der bisher zwei Menschenleben auf dem Gewissen hat«, sagte ich hart. »In jeder Stunde kann er den dritten Mord ausführen, vielleicht sogar den vierten und fünften. Ich mache euch dafür verantwortlich, wenn er dazu kommt!«
    »Uns?« fragte der Kleine.
    »Jawohl!«
    »Aber was haben wir denn mit Ihrem Mörder zu tun?«
    »Dieser Mörder, den wir suchen, ist gleichzeitig der Mann, der euch die Anweisungen gab. Wenn ihr euren Boß länger deckt, deckt ihr einen Mörder und macht euch damit mitschuldig an allem, was noch passiert!«
    Sie stutzten. Ich sah, daß sie anfingen, wankelmütig zu werden. Jetzt galt es, die Bresche zu erweitern, die bereits vorhanden war.
    »Mitschuld am Mord kann genauso schwer bestraft werden wie alleinige Schuld«, sagte ich, obgleich ich mir des juristischen Sachverhaltes keineswegs ganz sicher war. Aber darum ging es in diesen Minuten ja auch nicht. »Also, wenn ihr Lust habt, zu dritt auf den elektrischen Stuhl zu klettern, dann braucht ihr nur weiterhin den Mund zu halten«
    Ich machte eine kurze Pause, dann fügte ich hinzu:
    »Ich gebe euch genau eine Minute! Macht ihr dann nicht den Mund auf, übergebe ich euch sofort dem Staatsanwalt und mache die Akten fertig, daß der Staatsanwalt gegen euch Anklage erheben kann wegen Mitschuld an mehreren Mordfällen. Von den anderen Delikten ganz zu schweigen.«
    Ich sah auf meine Armbanduhr.
    Träge tickte der Sekundenzeiger seinen unbeirrbaren Lauf. Wo war Phil nur? In mir stieg eine mir selbst unerklärliche Sorge auf. Der Sekundenzeiger kümmerte sich nicht um Gefühle. Er tickte seinen Takt.
    »Sir!« sagte auf einmal eine helle Stimme.
    Ich sah auf.
    Es war der junge Kerl gewesen, der schon im Wagen hatte aufgeben wollen. »Ja?«
    »Ich möchte aussagen.«
    »Bist du wahnsinnig? Ich bring’ dich —«, keifte der Kleine.
    Bevor er seinen Satz zu Ende sprachen konnte, fuhr ich ihn an daß er vor Schreck fast vom Stuhl fiel:
    »Mund halten! Du sprichst hier nur, wenn du gefragt bist!«
    Er klappte den Unterkiefer zu und zog einen beleidigten Schmollmund. Ich wandte mich dem anderen zu:
    »Also? Was gibt es über diesen sagenhaften Boß zu sagen?«
    »Sir, ich weiß nicht, ob Ihnen damit gedient ist, aber er zahlte uns immer mit Barschecks aus.«
    »Wofür eigentlich?«
    »Er — er rief uns an und schickte uns mal in diese, mal in jene Kneipe. Die Wirte mußten eine Schutzgebühr entrichten, die sich nach der Höhe ihres Umsatzes richtete.«
    Mir platzte der Kragen.
    »Das ist ja der Gipfel. Ihr halben Kinder erpreßt erwachsene Menschen? Wenn ein Wirt nicht gezahlt hätte, wolltet ihr ihm bei Nacht und Nebel die Bude demolieren, ja?«
    »Ja…«
    »Die Wirte haben gezahlt?«
    »Ja.«
    »Wie viele?«
    »Ungefähr zwanzig.«
    »Wieviel haben sie gezahlt?«
    »Das war verschieden. Einer kam mit dreißig Dollar pro Woche davon, ein anderer mußte hundertzwanzig bezahlen. Je nachdem, wieviel sie umsetzten.«
    »Woher wollt ihr denn wissen, wieviel Umsatz eine Kneipe hat?«
    »Das hat uns der Chef gesagt. Er wußte es es ja ganz genau von jedem Wirt, zu dem er uns schickte.«
    Ich lehnte mich zurück. Das war ja ein sehr interessanter Punkt. Der Boß kannte den Umsatz aller Kneipen, die er von jugendlichen Gangstern ausplündern ließ. Mein Verdacht nahm immer handgreiflichere Formen an.
    »Wieviel habt ihr dem Chef abgeliefert?«
    »Alles. Er machte dann wöchentliche Abrechnungen

Weitere Kostenlose Bücher