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0111 - Geschäfte mit Menschen

0111 - Geschäfte mit Menschen

Titel: 0111 - Geschäfte mit Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäfte mit Menschen
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übellaunig.
    »Mach ich. Und den halben Dollar nehme ich mit. Lassen Sie sich ihn von Miss Bannister geben.«
    Er schickte mir noch einen Fluch nach, drehte sich um und stiefelte in die Dunkelheit zurück. Seltsame Angestellte beschäftigte Mister Fletcher.
    Im Ganzen betrachtet konnte ich diesen Abend als verloren verbuchen. Neun Dollar ausgegeben, einen Betrunkenen gratis in den Club geschafft, von dem Parkwächter angeschnauzt…
    Phil würde morgen einiges von mir zu hören bekommen.
    Ich schob mich hinter das Steuer und zündete eine Zigarette an. Langsam setzte ich zurück, wendete und fuhr los, dass der Kies unter den Reifen spritzte.
    Der Weg führte in zahllosen Windungen durch bewaldete Hügel zur Küste hinab. Scharf stachen die Scheinwerfer in die Nacht. Nicht einem Fahrzeug begegnete ich unterwegs.
    In der Höhe der Abzweigung zum Phantom Valley kam ich an einem seitwärts parkenden Wagen vorüber. Er war ein paar Meter in eine Schneise gefahren. Ich hörte für Sekunden das Gedudel einer Jazzkapelle aus dem Autoradio tönen. Da trat ich auch schon auf die Bremse, wendete auf der engen Straße und fuhr zurück.
    Mit acht, zehn langen Sätzen war ich bei dem Fahrzeug. Ein schnittiger, hellblauer DeSoto. Der Motor lief leise summend. Die Scheinwerfer waren noch eingeschaltet.
    Nur ein Blick auf den ledernen Vordersitz…
    Ich legte dem Mann Zeige- und Mittelfinger meiner rechten Hand leicht gegen die Halsschlagader. Ich fühlte nichts.
    Schlaff hing er im Fahrersitz, die linke Schulter gegen das offene Wagenfenster gelehnt, den Kopf nach hinten gebeugt, die rechte Hand verkrampft, als suchte er irgendwo auf dem glatten Polsterleder einen Halt.
    Drei, vier kreisrunde Löcher in der Vorderscheibe sagten genug.
    Eilig holte ich meine Handlampe aus dem Wagen, leuchtete die Reifenspur des DeSoto an und ging ihr nach, bis sie auf dem Beton der Fahrstraße endete.
    Es musste auf der Straße geschehen sein. Als die Schüsse ihn trafen, verlor er die Herrschaft über das Fahrzeug und raste in einer nadelscharfen Kurve in die Schneise hinein. Wie er noch bremsen konnte, war mir unverständlich. Der Wagen besaß ein automatisches Getriebe, demnach brauchte er auch keinen Gang herauszunehmen. Der Motor würde weiterlaufen, bis der Treibstoff zu Ende war.
    Ich zog den Zündschlüssel ab. Dann drehte ich das Radio aus.
    In der Feme vernahm ich das Brummen eines schnell herankommenden Wagens. Mit der Lampe in der Linken brachte ich ihn zum Hallten. Eine ältere Frau sah misstrauisch aus dem Fenster.
    »Was ist los? Panne…?«
    »So kann man es nennen.« Sie war allein und ängstlich. Sicher kam sie von irgendeiner Party aus den luxuriösen Villen weiter oben im Millionärstal. »Mein Name ist Cotton, ich bin FBI-Beamter. Wenn Sie in Peertown durchkommen, verständigen Sie bitte den Posten der Staatspolizei. Sie sollen einen Wagen herschicken. Aber schnell.«
    Jetzt bemerkte sie den DeSoto in der Schneise. Ihr Atem wurde heftiger und schärfer.
    »O Gott, ist was passiert?«
    »Jemand wurde erschossen, ja. Sagen Sie ihnen, sie sollen auch eine Ambulanz schicken. Wert hat es zwar keinen mehr, aber wir müssen ihn ja irgendwie fortschaffen. Und halten Sie sich unterwegs bitte nirgends auf.Vielen Dank.«
    Sie fuhr ruckartig an, und es hätte nicht viel gefehlt, dass sie in ihrer Aufregung auch noch den Motor abgewürgt hätte. Ich sah den roten Schlusslichtern nach, bis sie hinter der nächsten Straßenbiegung verschwanden.
    Eine Viertelstunde würde es dauern, bevor der Streifenwagen der Staatspolizei hier sein konnte. Bis dahin hatte ich also Ruhe.
    Vorsichtig den Boden vor mir anleuchtend, näherte ich mich wieder dem hellblauen Wagen. Fußspuren waren nicht zu entdecken. Das Gras stand ziemlich dicht, war aber trocken wie Zunder.
    Eine Weile betrachtete ich das verkniffene Gesicht des Toten. Mein Bekannter aus der ›Pelican Bar‹. Es war also nicht die pessimistische Laune eines Betrunkenen gewesen, der übliche Lebensüberdruss des Katers. Er hatte gewusst, dass man hinter ihm her war, dass seine Gegner ihn töten würden.
    Ich versuchte in seine Taschen zu greifen. Ein Führerschein auf den Namen Chet Mason, geboren in Phoenix, vierunddreißig Jahre alt und Berufspilot.
    Briefe oder sonstige schriftliche Aufzeichnungen trug er keine bei sich. In der oberen Jackentasche fand ich eine angerissene Packung Camelzigaretten, zwei Kaugummi und ein durchlöchertes Geldstück, wie ich es noch nie gesehen hatte. Etwa so

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