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0111 - Geschäfte mit Menschen

0111 - Geschäfte mit Menschen

Titel: 0111 - Geschäfte mit Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäfte mit Menschen
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Ausländem begleitet. Vermutlich sind sie längst in einer Großstadt untergetaucht. Nicht einer von ihnen allen hätte von einem amerikanischen Konsul irgendwo in der Welt das Einreisevisum erhalten. Trotzdem müssen wir uns mit dem Gedanken vertraut machen, dass eine beträchtliche Menge unerwünschter Ausländer auf amerikanischem Boden lebt. Wer schafft sie herein, und was für Wege gibt es, der scharfen Grenzkontrolle zu entkommen? Das ist augenblicklich die brennendste Frage.«
    »Bisher habe wir in Los Angeles nichts davon bemerkt«, warf Ryan Milton ein. »Wir sind eine Hafenstadt und passen daher schon besonders auf. Der letzte Fall, an den ich mich erinnern kann, liegt sechzehn Jahre zurück. War während des Krieges… Die Deutschen brachten ein paar Agenten an die Küste. Mit Hilfe von Unterseebooten.«
    »Unterseeboote können wir wahrscheinlich ausklammem«, sagte ich belustigt. »Ich glaube nicht, dass irgendein Privatmann auf der ganzen Welt ein U-Boot im Stall liegen hat. Ich hab zwar davon gehört, dass kurz nach dem Krieg selbst U-Boote auf dem europäischen Schwarzmarkt gehandelt wurden.«
    »Rein theoretisch wäre es sehr gut möglich«, widersprach Ryan Milton. »Nur verursacht der Betrieb eines solchen Bootes einen ziemlichen Aufwand. Das bleibt nicht geheim. Wenigstens nicht für längere Zeit. Und dann denken Sie auch an unsere militärische Küstenüberwachung.«
    »Was wir bisher in Händen halten, ist verteufel wenig«, fuhr ich fort. »Ein paar Ausländer, die entweder nichts verraten wollen oder deren Angaben so vage sind, dass man unmöglich darauf eine umfangreiche Aktion starten könnte. Schön, die Leute wissen, dass ihnen nicht viel passieren kann. Wir schicken sie zurück. Aber sie haben eine Menge Geld an die Kerle bezahlt, und das Geld ist verloren. Schon deswegen denken sie gar nicht daran, uns Auskünfte zu geben. In ihren Augen sind wir ja daran schuld, dass sie nicht nach Amerika hineindürfen. Sie wollen uns damit eins auswischen. Eine primitive, aber verständliche Reaktion. Dass jedoch die Gangster sie um ihre Ersparnisse geprellt haben, das bedenken sie nicht. Betrachten wir den Fall von dieser Seite, so sieht er nicht gerade ermutigend für uns aus. Es gab einen einzigen Menschen, der uns hätte helfen können.«
    »Aber er ist tot«, nickte Ryan Milton bissig. »In New York erschossen worden. Ich habe den Bericht gelesen, Mister Cotton.«
    »Allan Brand war britischer Staatsbürger«, fiel Phil gelassen ein. »Das Oberste Bundesgericht wies ihn aus. Er saß sechs Jahre in Alcatraz und wurde über die Grenze abgeschoben. In den zwanzig Jahren seines Aufenthalts in den Staaten hatte Allan Brand versäumt, sich naturalisieren zu lassen. Dem Gesetz zufolge durfte er nie wieder die Staaten betreten. Trotzdem taucht er keine vier Monate nach seiner Ausweisung erneut in New York auf. Und was kein Mensch für möglich halten würde, geschah: Brand begegnete ausgerechnet dem Beamten, der seinerzeit die Ausweisung überwachte und ihn noch auf den Dampfer brachte. Clifton Webs erkannte ihn auf der Stelle. Er versuchte ihm zu folgen, verlor ihn aber im Verkehrsgewühl des Broadway aus den Augen. Soweit war die Angelegenheit für das FBI nur peinlich. Wir hätten die Schlappe kurz darauf elegant ausbügeln können. Brand setzte sich mit Jerry telefonisch in Verbindung. Er wusste, dass er auf die Dauer gesehen keine große Chance hatte, dem FBI zu entkommen. Also schlug er uns ein Abkommen vor, er will auspacken, wie er in die Staaten zurückkam und wir sollten dafür sorgen, dass er erneut eine Aufenthaltsbewilligung ausgestellt bekam. Der Richter war einverstanden. Brands Person war in diesem Fall von zweitrangiger Bedeutung für die Staatssicherheit. Wir wurden handelseinig. Leider…« Phil verzog das Gesicht, als habe er in eine grüne Zitrone gebissen. »… leider endete unser seltsames Geschäft höchst tragisch. Zehn Minuten, bevor wir am vereinbarten Treffpunkt anlangten, war er von Unbekannten erschossen worden.«
    »Deutet das nicht eher darauf hin, dass die Organisation in New York ihren Sitz hat?«, sagte Ryan Milton.
    »Unwahrscheinlich. Alle Einwanderer kamen aus dem Westen. Wir fanden heraus, dass Brand von einem gewissen Eddy Hovell begleitet war, der nach dem Mord verschwand. Hovell kam aber aus Los Angeles. Und was liegt näher, als anzunehmen, dass auch Brand die Route von hier aus quer durch den Kontinent nahm? Sie haben die Bilder gefunkt bekommen, Mister

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