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0113 - Armaras Rückkehr

0113 - Armaras Rückkehr

Titel: 0113 - Armaras Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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nicht erledigen zu wollen. Er wollte mich, den erbittertsten Feind der Hölle, leiden sehen.
    Trotz der heftigen Schmerzen, die mich quälten, bot ich meine ganze Kraft auf – und dann sprang ich.
    Wie ein von der Sehne geschnellter Pfeil flog ich durch die Luft.
    Obwohl es weh tat, streckte ich beide Arme so weit wie möglich aus. Ich landete auf dem Sand.
    Meine Finger erwischten die Beretta. Ich drehte mich um. Armara griff an. Ich zielte nicht lange, sondern feuerte. Die geweihte Silberkugel stieß das Monster zurück.
    Verletzt brüllte der Dämon auf.
    Ich schoß erneut.
    Armara zuckte und wankte.
    Ich jagte eine Kugel nach der anderen durch den Lauf. Sie alle trafen das Scheusal. Schwarzes Dämonenblut tropfte in den Sand.
    Armara war angeschlagen.
    Aber keine meiner geweihten Silberkugeln hatte die Bestie tödlich getroffen.
    Mist auch!
    Wenigstens ein Geschoß hätte doch sein schwarzes Herz treffen können. Ich stand mit der leergeschossenen Waffe da. Jetzt hätte er mir das Aus verpassen können, doch er verzichtete darauf. Schwankend drehte er sich um. Mit langen Sätzen hetzte er die Düne hinauf.
    »Suko!« schrie ich, während ich hinter dem Ungeheuer herkeuchte. »Die Dämonenpeitsche! Mach schnell!«
    Der Chinese öffnete meinen Einsatzkoffer.
    Wenn sich ein Unbefugter daran zu schaffen machte, strömte ein betäubendes Gas aus den verborgenen Düsen.
    Doch Suko war kein Unbefugter. Er war mit dem Verschlußmechanismus meines Koffers bestens vertraut.
    Schon flog der Deckel hoch.
    Mein Freund faßte nach dem Röhrengriff. Obwohl er sich beeilte, konnte er das Unglück nicht mehr verhindern.
    Armara versetzte dem Chinesen einen gewaltigen Tritt, und dann packte der Dämon Jane Collins.
    Mir standen die Haare zu Berge, als ich Janes schrillen Schrei vernahm.
    ***
    Das Monster riß Jane Collins an sich. Das Mädchen sträubte sich.
    Obwohl Armara angeschlagen war, war er immer noch wesentlich kräftiger als ein Mensch.
    Er hob Jane mit beiden Armen hoch und stürmte auf die Flammenwand zu, die uns umgab. Niemand konnte ihn daran hindern, mit Jane in das Feuer hineinzurennen.
    Das Höllenfeuer nahm ihn in sich auf. Es verschlang ihn und das Mädchen, und ich mußte mir die quälende Frage stellen, ob ich Jane Collins je lebend wiedersehen würde.
    Das war schmerzhafter als die Verletzungen, die mir Armaras Krallen zugefügt hatten.
    »Das war’s dann wohl!« knirschte Noah Rennie. Sein Gesicht wies mehrere Schwellungen auf: Spuren, die Sukos Fäuste hinterlassen hatten. »Er hat Jane Collins mitgenommen, und uns wird dieser Feuerring langsam auffressen.«
    Tatsächlich rückte der Wüstenbrand immer näher an uns heran.
    Der Flammenring zog sich um uns zusammen.
    Es war mir zwar gelungen, Armara erheblich zu verletzen, doch letztlich schien der Sieg doch ihm zu gehören.
    »John!« Suko wies besorgt auf meine tiefen, blutenden Schrammen.
    »Das bringt mich nicht um.«
    »Aber das Feuer!« sagte Rennie aufgeregt.
    Wir beachteten den Marihuanagangster nicht.
    »Du hast Armara nur angeschlagen«, sagte Suko.
    »Ja. Leider.«
    »Wird er sich wieder erholen?«
    »Das ist zu befürchten.«
    »Was wird er tun?«
    »Wenn ich das wüßte«, antwortete ich. »Das Feuer kann ihm nichts anhaben. Ich nehme an, daß Jane davor ebenfalls sicher ist, während Armara sie auf seinen Armen trägt. Er wird versuchen, zu neuen Kräften zu kommen. Wenn er den Teufel anruft, wird dieser ihn wieder erstarken lassen, und da sich Jane in seiner Gewalt befindet, hat er die Möglichkeit, mich unter Druck zu setzen.«
    »Demnach müßten wir ihn erwischen, bevor er sich erholt hat«, überlegte Suko.
    »Das wäre wichtig.«
    »Aber wo sollen wir ihn suchen?«
    Ich erinnerte mich an ein Wadi in der Nähe. Es war mir auf dem Plan aufgefallen, den ich von Jacques Joseph hatte. Ich erzählte Suko davon und fügte hinzu: »Dort könnte er die Hilfe der Hölle erflehen. Sie würde in seinen Leib eindringen und die Kraft meiner geweihten Silberkugeln neutralisieren.«
    »Dazu dürfen wir es nicht kommen lassen, John.«
    »Das sagt sich so leicht. Was soll ich tun? Ich kann nicht fliegen. Wie soll ich aber sonst aus diesem verdammten Flammenkreis herauskommen?«
    »Dieses Feuer wurde von einem Dämon entfacht.«
    »Du merkst aber auch alles.«
    »Vielleicht kann man den Flammen mit der Dämonenpeitsche zu Leibe rücken«, schlug Suko vor.
    »Für diese Idee hast du einen dicken Kuß verdient. Rennie soll ihn dir geben!«
    Ich nahm Suko

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