0113 - Das Dämonen-Raumschiff

Titel: 0113 - Das Dämonen-Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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führte er in Gedanken weiter aus. Diese Wochenendhäuschen waren ja schließlich keine Luxussuiten komfortabler Nobelhotels, in denen eine vollbestückte Bar zur Standardausrüstung eines jeden Zimmers zählte. Hier war Selbstversorgung der Geheimtip.
    Nicole sah auf ihre silberne Armbanduhr. »Zu spät, noch etwas zu besorgen, die Geschäfte haben seit einer Viertelstunde geschlossen«, verkündete sie.
    Zamorra atmete aus. »Dabei könnte ich jetzt einen Kognak gebrauchen«, seufzte er.
    Conny Peters lächelte. »Vielleicht auch Whisky?« erkundigte sie sich. »Wir haben heute mittag in Utrecht eingekauft. Ich habe Getränke und auch einiges zu essen im Wagen.«
    Zamorra pfiff durch die Zähne. »Da soll noch einer behaupten, die Studenten dächten nicht an alles«, murmelte er. »Ich wäre Ihnen dankbar, Fräulein Peters, wenn Sie uns etwas von Ihren Vorräten zur Verfügung stellen könnten, selbstverständlich werden wir uns an den Kosten beteiligen…«
    Conny winkte ab. »Darum machen Sie sich keine Gedanken, wir brauchen das Geld nicht. Außerdem können Sie mich ruhig Conny nennen. Fräulein Peters klingt so unheimlich steif.«
    Zamorra und Nicole sahen ihr nach, als sie nach draußen ging. Zamorra hob kurz die Brauen. »Faszinierend«, gestand er.
    »He, Monsieur le Professeur!« fauchte Nicole ihn mit wild rollenden Augen an. »Verguck dich nicht in sie, sonst kratze ich dir die Augen aus!«
    Zamorra grinste breit, kam auf sie zu und schloß sie in seine Arme. »Eifersüchtig?« fragte er und berührte ihre Nasenspitze mit der seinen.
    »Furchtbar!« seufzte Nicole und schmiegte sich an ihn. Dann lachte sie silberhell auf. »Aber ich weiß doch, daß ich mich auf dich verlassen kann!«
    »Dann ist es ja gut«, flüsterte Zamorra und küßte sie.
    »Hurra!« rief im nächsten Moment die wieder eingetretene Conny Peters und feuerte den Pappkarton mit der eingekauften Verpflegung auf den flachen Tisch. »Ich will ja nicht stören, aber…«
    Zamorra ließ seine Sekretärin los. »Sehen Sie, Conny«, dozierte er schmunzelnd », die Karikaturen über das Verhältnis zwischen Chef und Sekretärin sind nicht immer unzutreffend…«
    »Au weia…«, murmelte die Studentin. Dann begann sie den Inhalt des Kartons auszupacken. Staunend erkannte Zamorra, daß sich da eine geradezu fürstliche Vielfalt eßbarer Köstlichkeiten vor ihm auftürmte, die der fachmännischen Zubereitung harrten. Das Abendessen versprach lukullisch zu werden. Nur den Wein vermißte er.
    Doch Conny versprach ihm, daß er diesen Mangel spätestens nach dem siebten Glas Whisky mit hundertprozentiger Sicherheit vergessen haben würde…
    An die in den beiden Nebenzimmern liegenden Beeinflußten dachte keiner mehr.
    ***
    Ein Ruck ging durch den starren Körper Commander Holbrooks. Der hagere Brite straffte sich. Sein Blick war in die Feme gerichtet, seine Augen seltsam trübe. Dennoch schien er genau wahrzunehmen, was um ihn her vorging.
    Seine schmale Hand legte sich auf die Schulter des Midshipman. »Die Koordinaten der Liefkenhoeg, Cooper«, verlangte er mit unbewegtem Gesicht. »Und die des anderen Bootes.«
    Seine Stimme klang rauh, brüchig, ganz anders als jemals zuvor. Der Commander sprach wie ein Automat, seelenlos. Und in gewisser Hinsicht war er dies auch, befand sich im erbarmungslosen Griff einer unbarmherzigen Macht, die nur auf Tod und Vernichtung aus zu sein schien.
    Auch Cooper benahm sich um keinen Deut anders als sein Vorgesetzter. Willenlos plapperte er die Daten herunter.
    Die Hand des Commanders tastete sich vor, der Zeigefinger preßte die Schaltleiste der Bordverständigung in die Arretierung.
    »Kampfstand«, sagte Holbrook monoton, »machen Sie zwei Aale klar. Koordinaten…« Er wiederholte die Daten, die ihm sein Ortungsspezialist geliefert hatte.
    Es kam keine Bestätigung. Doch Commander Holbrook wußte, daß sein Befehl ausgeführt wurde, daß im Unterdeck jetzt zwei der schlanken, gefährlichen Torpedos in die Drucktuben eingeführt wurden. Irgendwo in seinem Unterbewußtsein regte sich eine Stimme, schrie, daß es Wahnsinn sei, was er tat, doch sie versank im dumpfen Druck von außen.
    »Schärfen. Ziele erfaßt?«
    »Aye, Sir!« kam die Bestätigung aus dem Kampfstand.
    »Feuer«, sagte Holbrook gelassen.
    Ein jäher Ruck ließ das Schnellboot erzittern. Wie silberne Pfeile jagten die beiden Torpedos aus den Tuben, ihren Zielen entgegen. Dicht unter der Wasseroberfläche rasten sie dahin, die Antriebsschrauben