Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0113 - Das Dämonen-Raumschiff

0113 - Das Dämonen-Raumschiff

Titel: 0113 - Das Dämonen-Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
kräuselten die Oberfläche der See.
    Als sie einschlugen, sah Commander Holbrook nur kurz auf. Seine Sinne erfaßten nicht einmal das kurze, zweimalige matte Aufleuchten in den Nebelschwaden, das dumpfe Grollen der Detonationen, als die Torpedos mit entsetzlicher Wucht in die beiden niederländischen Küstenwachboote ein schlugen und ihre volle Explosionswucht im Unterdeck frei werden ließen. Er registrierte nicht die gedämpften, schmerzerfüllten Schreie jener Matrosen, die im Todeskampf aus dem Bann der ungeheuerlichen Strahlung ausbrachen, in den letzten Sekunden ihres Lebens begriffen, was sie tötete. Vernahm auch nicht das gefährliche Gurgeln, mit dem die zerfetzten Wracks versanken und im flachen Küstengebiet eine Todesfälle für andere Schiffe bildeten.
    »Nehmen Sie Kontakt mit dem Ölfrachter ›Athene‹ auf, Mister Cooper«, befahl Commander Holbrook kalt. Die warnende, mahnende Stimme in seinem Unterbewußtsein wurde immer schwächer. »Kreuzpeilung vornehmen. Wir brauchen den genauen Standort.«
    Und während die kontaktsuchenden Piepser aus den Antennen der »411« jagten, wurde im Unterdeck ein weiterer Torpedo in die Drucktube geschoben und geschärft.
    An Bord des Ölfrachters, der zu diesem Zeitpunkt noch immer den Ärmelkanal durchkreuzte, ahnte niemand etwas von der drohenden Gefahr…
    ***
    Meegh verharrte vor der breiten Liege, auf der der Mann mit den breitflächigen Augen festgeschnallt worden war. Jenes Wesen, das sich ihnen genähert hatte, war ein anderes, unterschied sich völlig von den übrigen Menschen, die Meegh und seine Gefährten ertastet hatten. Es hatte ihnen erhebliche Mühe bereitet, ihn in ihre Gewalt zu bringen. Meegh spürte die magische Aura, die ihn umgab.
    Der Schwarze musterte den Gefangenen. Er verglich die schwachen Impulse, die von seinem Gehirn ausgingen, mit den eigenen und denen seiner Gefährten. Eine gewisse Ähnlichkeit war vorhanden, und die magische Kraft des Gefangenen war stark, sehr stark sogar. Wäre Meegh dem Fremden allein gegenübergetreten, so hätte er ihn nicht bezwingen können, im Gegenteil.
    Meegh streckte einen Arm aus, seine Finger bewegten sich rhythmisch hin und her. Im gleichen Rhythmus zuckten kleine Elmsfeuerchen zwischen ihnen auf, wanderten einen unsichtbaren Strahl entlang und umtanzten schließlich den Kopf des Gefangenen.
    Unendlich langsam öffnete dieser die seltsamen Augen, die sich von jenen unterschieden, die die anderen Menscnen aufwiesen.
    Meegh fühlte sich in die Rolle eines Neugeborenen versetzt. Er war fremd auf dieser Welt, mußte lernen, sich in ihr zurechtzufinden, um zu herrschen. Er war wie ein Schwamm, begierig, jede Information in sich aufzusaugen. Und in gewisser Hinsicht war er auch wie neugeboren; seit tausend Dekaden war es das erste Mal, daß die Barrieren der Laderäume brachen, in denen man die Schwarzen gefangenhielt.
    Ihre Wächter, die Silbernen, waren nicht mehr. Nur noch ihre Anzüge hatte man gefunden, sie selbst waren zu Staub geworden, für immer vergangen. Nie wieder würden sie Meegh und seine Kameraden unter ihre Gewalt zwingen können. Die Freiheit winkte. Es galt nun, sie gut zu nutzen.
    Aus dem Mund des Gefangenen drangen seltsame Laute, die Meegh zunächst nicht verstand. Doch dann konzentrierte er seine Kräfte auf den Bewußtseinsinhalt des anderen, und wie Bilder zuckte es in ihm auf.
    »Wer seid ihr, und was wollt ihr auf der Erde?«
    Meegh stieß ein kurzes Lachen aus.
    »Das Recht zu fragen ist auf meiner Seite«, teilte er sich dem anderen mit. »Wer bist du, und was unterscheidet dich von den anderen?«
    »Aungkor bin ich«, vernahm er die Antwort des Gefangenen. »Ich bin ein Dämon, und meine Macht wird dich zerschmettern, Frevler. Nie zuvor legte jemand ungestraft Hand an mich!«
    Abermals lachte der Schwarze. »Um deine Macht ist es nicht gut bestellt, Dämon Aungkor, denn sonst hättest du nicht von uns überwunden werden können. Aber du bist uns artverwandt, und vielleicht magst du uns von Nutzen sein.«
    Aungkor schwieg. Hinter seiner Stirn arbeitete es. Immer noch besaß er menschliche Gestalt, war nicht fähig, eine Metamorphose durchzuführen. Die magiegeschwängerte Atmosphäre in dieser Halle verhinderte es nachhaltig, störte seine Konzentration empfindlich.
    Die Schwarzen, deren verwaschene Konturen nur wenige Rückschlüsse auf ihr Aussehen zuließen, waren also auch eine Art Dämonen, erkannte Aungkor. Sie schienen einer anderen, ihm unbekannten Dimension zu

Weitere Kostenlose Bücher