0113 - Das Dämonen-Raumschiff
entstammen, sonst hätte er sie klar einordnen können. Vielleicht kannte Asmodis ihre Dimension, vielleicht hatte es aber auch nie zuvor Kontakte gegeben.
»Sprich«, forderte der Schwarze ihn auf. »Willst du uns dienen oder vergehen?«
Aungkor versuchte, sich aufzurichten. Nach einer gewaltigen magischen Anstrengung gelang ihm dies auch teilweise. Doch der Schwarze verriet nicht, ob diese dämonische Kraftanstrengung ihn beeindruckte oder nicht. Er regte sich nicht.
»Ich diene niemandem!« knurrte Aungkor und fletschte dabei seine Zähne. »Auch euch nicht, die ihr fremd seid in dieser Dimension. Nie werde ich mich euch beugen, denn hinter mir stehen die Macht und das Gesetz der Schwarzen Familie, der sich bis jetzt noch jeder beugen mußte.«
»Auch Professor Zamorra?« zischelte Meegh.
Aungkor fuhr endgültig hoch, spürte, wie der Bann langsam wich. Gab man ihn stückweise frei? In seiner Erregung achtete er kaum darauf, starrte den Schwarzen an. »Was weißt du über Zamorra, Schwarzer? Rede!«
»Meegh heiße ich!« gab der Schwarze zurück. »Zamorra… ich sah sein Bild in deinen Gedanken, Dämon Aungkor. Und ich spüre, daß er eine große Gefahr für deine Art darstellt, denn er besitzt das Amulett der Vernichtung!«
Aungkors Hände zitterten. »Das Amulett«, stieß er hervor. »Darüber konntest du in meinen Gedanken nichts erfahren, denn ich verschwendete keinen Gedanken daran! Du weißt mehr, als du zugeben willst, weißt bereits sehr gut über unsere Welt Bescheid, Meegh!«
Der Schwarze stieß ein hohles Kichern aus. »Vielleicht, Dämon, vielleicht… Dennoch erfuhr ich über das Amulett aus deinen Gedanken, denn Amulett und Zamorra bilden in deinem Geist eine untrennbare Einheit, ohne daß du es selbst erkennst. Jetzt begreife ich auch, wieso einige Menschen unserem Bann teilweise entzogen wurden. Zamorra ist in der Nähe, und bedenkenlos setzt er das Amulett ein!«
Die Gedanken des Dämons rasten. Professor Zamorra, sein Gegner, der Feind aller Dämonen und anderer Geschöpfe der Finsternis!
»Somit weißt du auch, daß Zamorra nicht nur unser Gegner ist, sondern auch eurer, Schwarzer!« grollte er. »Ich biete euch in meiner Großmütigkeit einen Pakt an. Laßt uns gemeinsam Zamorra vernichten, danach können wir immer noch unsere Herrschaftsgebiete abstecken!«
Meegh trat einen Schritt zurück. »Es gibt nichts abzustecken, Dämon. Diese Welt gehört ab jetzt uns. Dennoch - dein Angebot ist einer Überlegung wert. Ich will mich mit meinen Gefährten beraten. So lange wirst du in diesem Raum warten.«
Von einem Moment zum anderen wurde der Schwarze transparent und löste sich auf. Aungkor erfühlte mit seinen feinen Sinnen ein magisches Vakuum, dann war der Übergang vorbei.
Im stillen triumphierte der Dämon. Wenn dieser Meegh auf den Pakt einging, hatte Aungkor gewonnen. Denn jeder, ob Mensch oder Nichtmensch, der einen Pakt mit einem Dämon abschloß, geriet rettungslos in dessen Gewalt.
Aungkor brauchte nur noch abzuwarten. Nur zu gut wußte er, daß die Schwarzen allein noch nicht viel ausrichten konnten.
Noch nicht…
***
Detlef »Charly« Wilkes vernahm den Ruf aus schier unendlichen Femen und wußte, daß er zu gehorchen hatte.
TÖTE! hämmerte es in ihm. TÖTE! TÖTE! TÖTE!
Wilkes erhob sich von der Couch, auf die man ihn gelegt hatte. Bis jetzt war er starr gewesen, reglos, in der Gewalt der bösen Ausstrahlung. Jetzt aber kam Bewegung in seine Gestalt.
Aus leeren Augen sah er sich um. Sein Blick wanderte über die Gefährten, sah sie reglos liegen. An sie war der Ruf nicht gerichtet, nur er war dazu ausersehen zu handeln.
Er verspürte nicht einmal Stolz. Er fühlte - nichts. Sein Gehirn, seine Seele waren leer, ausgebrannt von der Macht der Unheimlichen.
TÖTE, pulste es in seinem Körper, in seinem Herzschlag. TÖTE.
Er sah keinen Gegenstand in der Nähe, den er als Waffe hätte verwenden können. In dieser Hinsicht waren Zamorra und Nicole vorausschauend genug gewesen. Sie hatten das Zimmer bis auf die Möbel ausgeräumt, und Wilkes ahnte, daß es auch in dem anderen Zimmer, in dem die restlichen der kleinen Gruppe untergebracht waren, nicht anders war.
Er orientierte sich. Neue Fähigkeiten erwachten in ihm, wurden von der unfaßbaren Macht gesteuert. Er vermochte durch die Wände zu sehen, erkannte, daß sein Zimmer direkt an den Raum anschloß, in dem sich jene aufhielten, die er töten sollte. Es bestand keine Möglichkeit, ungesehen an ihnen
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