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0113 - Die Wunderblume von Utik

Titel: 0113 - Die Wunderblume von Utik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kampfbereit, obwohl er nicht glaubte, daß er in den bevorstehenden Zwischenfall würde eingreifen müssen.
    Ron erreichte den Rand des leuchtenden Transportbandes, das vom Niveau der Straße zu dem großen, torartigen Eingang des Hauses hinaufführte. Er warf nicht einmal einen Blick nach links.
    Erst als er die harte Stimme hörte, blieb er stehen und fuhr herum.
    „Keine Bewegung, ihr beiden!" sagte die Stimme.
    Der Mann, der unter dem offenen Portal stand, sah für Meechs Begriffe recht normal aus. Er trug einen Straßenanzug nach der nicht besonders phantasiereichen Mode von Utik, und das einzige, was ihn von anderen Utikern unterschied, war sein dichtes Haar.
    Und natürlich die kurzläufige Strahlwaffe, die er in der Hand hielt.
    Meech wußte nicht, was Rons Reaktion sein würde. Er hatte auf zwei Dinge gleichzeitig zu achten, nämlich darauf, was Ron jetzt unternehmen würde, und darauf, daß der Fremde nicht zum Schuß kam. Er stellte sich schräg, so daß er Ron und den Fremden im Auge behalten konnte, und hob langsam die Arme. Erleichtert sah er, daß Ron nach kurzem Zögern seinem Beispiel folgte.
    „Kommt hier herauf!" befahl der Fremde und winkte mit seiner Waffe.
    Meech trat auf das Transportband und glitt langsam zum Portal hinauf. Er spürte deutlich, daß Ron dicht hinter ihm war. Der Fremde trat zur Seite und ließ Meech das Portal passieren. Da er Meech dabei aus den Augen lassen mußte, war es dem Robot klar, daß hinter dem Portal noch jemand war, der ihn in Empfang nehmen sollte. Er wunderte sich daher nicht, als aus dem Halbdunkel der Empfangshalle ein knüppelähnlicher Gegenstand herabgesaust kam und ihn schwer auf den Kopf traf. Meech war an sich für derart altmodische Methoden nicht empfänglich, aber er wußte, was man jetzt von ihm erwartete. Er stieß einen, schmerzhaften Seufzer aus, ging in die Knie und kippte behutsam genug zur Seite, daß der Aufprall seines schweren Körpers die Halle nicht allzusehr erschütterte.
    Als er lag, konnte er aus haardünnen Augenschlitzen erkennen, daß Ron Landry die gleiche Behandlung zuteil geworden war wie ihm. Nur mit dem Unterschied, daß Ron wirklich bewußtlos war.
    Aus dem Hintergrund der Halle erschienen vier Männer. Zwei von ihnen trugen dünne Stangen aus Plastikmetall, die Waffen, mit denen Meech und Ron niedergeschlagen worden waren.
    Während sie näherkamen, spürte Meech deutlich, daß auch ihre Gehirne jene eigenartige Kraft besaßen, zu strahlen und sein Empfangsgerät zum Ansprechen zu bringen. Nur war das, was sie von sich gaben, wesentlich schwächer als die Strahlung aus dem Gehirn des Mannes mit der Waffe. Meech hielt das für den Grund, warum sie seiner Ortung bisher entgangen waren.
    „Bringt sie nach oben!" befahl der Mann mit der Waffe.
    Meech konnte ihn nicht sehen. Er lag mit dem Rücken zum Portal. Aber er wußte, daß er jetzt etwas unternehmen müsse.
    Wenn sie ihn aufzuheben versuchten, würden sie feststellen, wie schwer er war, und wahrscheinlich rasch auf den richtigen Gedanken kommen. Damit war ihm nicht geholfen. Er sah, wie zwei der Fremden Ron aufhoben und ihn zu einem der Liftschächte im Hintergrund trugen. Währenddessen machten sich die anderen beiden mit ihm zu schaffen. Meech fühlte sich an Kopf und Beinen gepackt. Er hörte jemand ächzen und dann den entsetzten Ausruf: „Gerechte Wahrheit! Der Kerl ist so schwer, als ob er aus Stein wäre!"
    Das machte die beiden anderen Männer hinten am Liftschacht und den Fremden an der Tür neugierig. Sie kamen herbei. Ron blieb dabei auf dem Boden liegen, und nur darauf hatte Meech gewartet. Er wollte Ron aus der Kampfzone haben, falls es zu einem Kampf kam.
    Mit einem mächtigen Ruck sprang er auf. Der Schwung, der in seinem massiven Körper lag, reichte aus, um die beiden, die ihn hatten forttragen wollen, von den Beinen zu reißen und zwanzig Meter weit fortzuschleudern. Noch in der Bewegung des Aufrichtens begriffen, wirbelte Meech herum. Er hatte sich nicht getäuscht. Der Fremde mit der Strahlwaffe hatte blitzschnell reagiert. Der kurze, gedrungene Lauf schwenkte herum, und Meech konnte in die flimmernde Öffnung sehen. Aber die Hundertstelsekunde, die der Finger eines organischen Wesens braucht, um einen Abzug zu drücken, sind für einen Robot eine kleine Ewigkeit. Schneller als jemand sehen konnte, riß Meech die rechte Hand nach oben und löste den Schockstrahler aus, dessen Laufmündung unter der Nagelimitation des Zeigefingers lag. Mit einem

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