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0113 - Die Wunderblume von Utik

Titel: 0113 - Die Wunderblume von Utik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gehirn zu achten, das sich noch immer irgendwo über ihnen in einem der Häuser befand.
    Es begann jetzt, sich zu bewegen. Meech spürte deutlich, daß es ihnen folgte. Er wußte, daß die Wohnblocks, an deren Wänden sie entlanggingen, von einer Unzahl Gängen durchzogen waren, die gewöhnlich von einem Ende des Blocks bis zum anderen liefen, also von einer Straßenfront bis zur nächsten. Jemand, der sich in einem solchen Gebäude befand, hatte keine Mühe, einen andern, der unten auf der Straße ging, über den ganzen Block hinweg zu verfolgen.
    Mit Rons Verwandlung hatte Meech sich rasch abgefunden.
    Seine kurze Überraschung hatte ohnehin nur der Tatsache gegolten, daß Ron Landry dem fremden Bann schon so weit hinter der Mauer der Menschen unterlegen war. So weit, bis beinahe zu der Polizeisperre auf der Kreuzung, reichte also die unheimliche Ausstrahlung des fremden Gehirns.
    Auf die Tatsache selbst, daß Ron Landry beim Eindringen in das gefährdete Gebiet ebenso wie alle ändern seine Vernunft verlieren würde, war Meech längst vorbereitet. Nicht allein deswegen war er Ron als Begleiter mitgegeben worden. Er würde Ron, sobald die Sache gefährlich wurde, zum Umkehren bewegen - wenn es sein mußte mit Gewalt - und ihn wieder aus der Gefahrenzone herausbringen. Das war einfach. Niemand vermochte der physischen Kraft eines Roboters Widerstand zu leisten.
    Kompliziert wurden die Dinge nur durch das Auftauchen des unbekannten Beobachters, der sich in einem der leeren Häuser verborgen hielt. Was ihn anging, so hatte Meech keinerlei Programm. Er mußte sich also selbst etwas ausdenken.
    Ron erreichte schließlich die rückwärtige Front derer, die sich um den Tempel drängten und nicht weiterkamen, weil Zehntausende von Gleichgesinnten vor ihnen die Straßen bis auf den letzten Quadratmeter verstopften. Ron hatte nicht die Absicht, sich dadurch aufhalten zu lassen. Er faßte zwei der zunächst stehenden, kahlköpfigen Männer bei den Schultern und schob sie mühelos beiseite.
    „Laßt mich durch, Leute!" rief er mit kräftiger Stimme. „Wir müssen die Blume sehen und sie pflegen."
    Einer der beiden zur Seite Geschobenen war zu verblüfft, um irgend etwas zu sagen. Der andere aber faßte Ron am Kragen und versuchte, ihn zurückzuziehen.
    „He, he!" schrie er zornig. „So geht das nicht! Wir stehen hier alle schon ein paar Stunden und warten darauf, daß wir näher rankommen."
    Zustimmendes Gemurmel erhob sich rechts und links. Meech machte sich kampfbereit. Ron würde mit seiner draufgängerischen Art in Schwierigkeiten kommen. Ron war inzwischen herumgefahren, hatte die fremde Hand abgeschüttelt und den eifrig protestierenden Utiker bei beiden Schultern gepackt.
    „Wenn du zu einfältig bist, um dir Zutritt zu verschaffen", grinste er ihn an, „dann heißt das nicht, daß ich genauso sein muß, mein Freund."
    Mit diesen Worten stieß er kräftig zu. Der Glatzköpfige taumelte rückwärts in die Menge derer hinein, die zu seinen Worten eben noch beifällig gemurmelt hatten. Es entstand ein schreiendes Durcheinander, und als das Knäuel aus dem Gleichgewicht geratener Menschen sich zu entwirren begann, war Ron schon längst zwischen den Zuschauern verschwunden, Meech ihm dicht auf den Fersen.
    Von da an hatte Ron nur noch selten Schwierigkeiten. Die Nachricht über den Zwischenfall verbreitete sich schnell. Man drängte sich lieber noch mehr zusammen, um ihm Platz zu machen, als, daß man sich mit ihm anlegte.
    Auf diese Weise gelangte Meech hinter seinem Vorgesetzten her bis zur nächsten Straßenkreuzung. Der Wohnblock linker Hand war hier zu Ende, und der Unbekannte, der ihnen dort oben durch die Gänge gefolgt war, mußte sich jetzt entscheiden, was er weiter unternehmen wollte. Meech beschloß, ihm eine Gelegenheit zu geben.
    Die Straße zur Linken der Kreuzung schien leerer zu sein als die, die auf der anderen Seite geradeaus lief. Meech hielt Ron am Arm fest.
    „Dort hinüber", flüsterte er auf englisch. „Wir kommen da schneller vorwärts."
    Willig wandte Ron sich nach links, und Meech schob ihn zur Stirnwand des Wohnblocks hinüber.
    Das Gedränge lichtete sich rasch. Zwanzig Meter jenseits der Kreuzung war die Straße schon fast leer. Ron Landry machte weite Schritte, um rasch vorwärtszukommen.
    Aber Meech wußte, daß er nicht weit kommen würde. Das fremde Gehirn war ganz nahe, und nach der Stärke der Ausstrahlung zu schließen, mußte es schon einen Plan gefaßt haben. Meech machte sich

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