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0113 - Die Wunderblume von Utik

Titel: 0113 - Die Wunderblume von Utik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenn Kalal das Leben nicht verlieren wollte.
    Danach hatte der Hohepriester darauf gedrungen, daß das Gerät an seinem Platz bleiben, aber zerstört werden solle. Die Ara-Ärzte hatten eine eingehende Untersuchung angestellt und herausgefunden, daß der Aktivator anstelle des Herzens einen Teil der Blutversorgung des Körpers übernommen hatte, und daß seine Zerstörung zu einer tödlichen Stagnierung des Blutkreislaufs führen würde.
    Also war Kalal auch dieser Ausweg versperrt. Er mußte das Höllending mit sich herumtragen und es erdulden, daß überall die Menschen mit verzückten Gesichtern auf ihn zugestürzt kamen, um ihn zu beschnuppern, ihn zu streicheln und, wenn sie ein Gefäß und die nötige Flüssigkeit zur Hand hatten, mit Wasser oder gar anderen Flüssigkeiten zu begießen.
    Er wußte auch, daß den Gegnern des Baalol-Kults der Aufruhr auf Utik längst zu Ohren gekommen war, und zuverlässige Verbindungsleute hatten berichtet, daß zwei terranische Agenten schon seit Stunden auf dem Wege waren, um die Ursache des rätselhaften Zwischenfalls zu erforschen. Auf Kalals Befehl hin war eine Gruppe von Unterpriestern unter Führung eines Priesters den beiden Terranern entgegengegangen, um sie gefangenzunehmen, sobald sie in den Bannkreis des teuflischen Geräts eindrangen und ihre Aufmerksamkeit abgelenkt war. Kalal wollte erfahren, bis zu welchem Maße die feindlichen Mächte schon mißtrauisch geworden waren.
    Aber Doosdal, der Priester, hatte sich seit mehr als einer Stunde nicht mehr gemeldet, und Kalal begann allmählich zu glauben, daß der Coup nicht so verlaufen war, wie er ihn geplant hatte.
    Daß seine Priester und Unterpriester, wie auch die Aras, gegen den hypnotischen Einfluß, den der Aktivator verstrahlte, infolge ihrer besonderen geistigen Veranlagung geschützt waren, bedeutete für Kalal den einzigen Lichtblick in diesem Durcheinander.
    Er wußte, was er zu tun hatte, wenn Doosdal sich nicht im Laufe der nächsten Minuten meldete. Es bestand die Gefahr, daß einer seiner Priester auf den Gedanken kam, seine, Kalals, Anwesenheit sei für die Ziele des Baalol-Kults gefährlich, und bevor die Ziele des Kults aufs Spiel gesetzt würden, müsse man den Hohepriester töten, da sich die Ursache allen Übels nicht anders beseitigen ließ.
    Kalal war sich darüber im klaren, daß irgend jemand auf diese Idee kommen würde, und zwar bald.
    Es gab nur eine Möglichkeit, diesem Schicksal zu entrinnen.
    Flucht!
    „Hör auf mit deiner lächerlichen Blume", sagte Larry Randall ärgerlich. „Ich will sie nicht sehen. Komm her!"
    Er war Lofty Pattersons Vorgesetzter, aber Lofty, der kleine, alte Mann mit den grauen Haaren, dem verschmitzten Gesicht und den lustigen Augen, die im Augenblick höchst nachdenklich dreinblickten, rührte sich nicht von der Stelle.
    „Ich muß sie sehen, Captain", beharrte er. „Sie dürfen mir das nicht verbieten."
    Larry befand sich in einem Zwiespalt zwischen Pflicht und Verständnis. Lofty stand nur zwei Meter von ihm entfernt, aber irgendwo auf diesen zwei Metern lag die unsichtbare Schranke, die in dieser Stadt die Verrückten von den Normalen trennte. Wir haben uns zu zweit vorgewagt, entschied Larry. Und was jetzt?
    Weit hinter ihnen lag ein Posten der Polizeiabsperrung. Die Polizisten hatten Larry und seinen Begleiter ebenso unbehelligt passieren lassen wie ein paar Stunden zuvor und an anderer Stelle andere Polizisten Ron Landry und Meech Hannigan. Larry hatte die dichtgedrängten Menschenmassen der in der Hypnose Verzückten weit vorne in der Straße gesehen, mehr als einen Kilometer jenseits des Polizeipostens, und nicht geglaubt, daß der hypnotische Bannkreis schon so weit vorne begänne.
    Jetzt wußte er es genau, aber es wäre ihm lieber gewesen, er hätte es auf weniger drastische Weise erfahren.
    Lofty drehte sich um und schickte sich an, weiterzugehen. „Bleib stehen, Lofty!" schrie Larry. Lofty sah über die Schulter zurück, blieb aber nicht stehen. Larry zog die Waffe und legte an. Er dachte nicht im Ernst daran, zu schießen, aber hier war eine gute Gelegenheit, zu erfahren, bis zu welchem Grad die Hypnose den gesunden Menschenverstand ausschaltete.
    Er rief Lofty eine zweite Warnung zu. Wieder sah Lofty nur über die Schulter zurück, aber diesmal erkannte er die Waffe, blieb stehen und drehte sich um.
    „Sie werden doch nicht auf mich schießen, Sir?" jammerte er mit seiner hohen Stimme.
    „Doch, das werde ich", erklärte Larry mit

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