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0113 - Die Wunderblume von Utik

Titel: 0113 - Die Wunderblume von Utik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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elektrisiert fuhr er auf. Er hob den linken Arm und sprach in das Mikrophon: „Heuschrecke. Wer spricht?"
    „Auch Heuschrecke", antwortete Larry Randalls Stimme. „Wir sehen euch!"
    „Larry...!" schrie Ron mit überschnappender Stimme. „Wie seid ihr aus dem Durcheinander herausgekommen? Oder ist Lofty...?"
    „Doch, alle Mann an Bord", antwortete Larry fröhlich. „Lofty sitzt neben mir, und Kazek liegt vor lauter Angst flach auf dem Boden.
    Den ausführlichen Bericht gebe ich nachher. Im Augenblick gibt es Wichtigeres zu tun.
    Wir haben den Burschen dicht vor uns. Er muß uns jeden Augenblick sehen."
    „Welchen Burschen?"
    „Den Anti!"
    „Haltet ihn auf! Wir kommen so schnell wie möglich."
    „Gut. Das war sowieso mein Plan. Bis es soweit ist, halten wir am besten Funkstille. Der Anti könnte Geräte bei sich haben, mit denen er unsere Sendungen empfangen kann."
    „Einverstanden. Ende."
    Meech hatte inzwischen Ausschau gehalten. Er entdeckte Larrys Fahrzeug hoch im Blau des Himmels und eine Weile später auch den dunklen Fleck, den der Wagen des Priesters gegen den Hintergrund der Berge bildete. Meech konnte auch einen Teil des Manövers verfolgen, das Larry benutzte, um den Fliehenden aufzuhalten. Aber was wirklich geschehen war, das erfuhren Ron und der Roboter erst, als Larry sich wieder meldete und Bericht erstattete. Er schloß mit den Worten: „Wir haben die Stelle, an der der Wagen abgestürzt, gerade unter uns. Der Bursche muß mit dem Teufel im Bunde stehen ... er lebt immer noch!"
    Ein kurzes Stück oberhalb der Stelle, an der Kalals Fahrzeug gegen den Überhang geprallt war, gab es einen Fleck, auf dem Ron seinen Wagen landen konnte. Noch während des Fluges hatte er den kaminähnlichen Einschnitt gesehen, der durch den Überhang fast senkrecht nach unten führte und einen einigermaßen bequemen Zutritt zum Rand der Schlucht gestattete.
    Ron wußte, daß er dort hinunter mußte, wenn er den Priester retten wollte - retten, damit er ihm Aufschluß über die merkwürdigen Dinge geben konnte, die sich in den vergangenen Tagen auf Utik ereignet hatten.
    Larry blieb mit seinem Wagen in der Luft. Er hielt über der Mitte der Schlucht, so daß er sowohl den Priester als auch Rons Fahrzeug im Auge behalten konnte. Ron ließ Meech zuerst aussteigen und sich vergewissern, daß der Wagen sicher auf dem kleinen Vorsprung stand. Dann schwang er sich selbst hinaus. Sie durchquerten den Überhang und gewannen das letzte Stück steil abfallender Felswand, das zum Rand der Schlucht hinunterführte.
    Meech wartete am unteren Ende des Kamins, bis Ron zu ihm aufschloß.
    Die Sonne war mittlerweile hoch gestiegen. Ihre grelle Hitze lag auf dem nackten Gestein, und die Luft flimmerte in der fast unerträglichen Wärme. Ron beschattete die Augen mit der Hand, um besser sehen zu können. Unter ihm, nicht weiter als fünfzehn Meter entfernt, lag der Anti auf dem kleinen, trogförmigen Vorsprung, der keinen Sturz aufgehalten hatte. Seine kostbare Robe war zerrissen und staubig. Er hatte sich das Gesicht blutig geschlagen, und ein Arm schien gebrochen, so unnatürlich steif stand er vom Körper ab.
    Aber der Mann lebte noch. Ron sah ihn sich aufrichten, auf die Knie kommen und den Hang heraufspähen. Ron nahm die Waffe zur Hand. Er wußte nicht, wie sich der Anti verhalten würde.
    Vielleicht hatte der Sturz seinen Widerstandswillen noch nicht völlig gebrochen. Ron wollte ihm zurufen, daß er gekommen sei, um ihm zu helfen. Aber er kam nicht dazu.
    Etwas warf sich auf ihn. Er konnte es nicht sehen, aber er spürte es deutlich. Es kam von vorne, mit ungeheurer Macht, mit Gekreisch und Getobe. Es warf ihn aus dem Gleichgewicht. Er taumelte, nach hinten zwar, aber dabei glitten ihm die Beine unter dem Körper weg. Er stürzte auf den Rücken und begann die steile Wand hinunter zu rutschen. In ohnmächtigem Schrecken erkannte er, daß nichts mehr seinen Sturz in die Schlucht aufhalten konnte.
    Er würde an dem Anti vorbei über den Rand stürzen.
    Kalal hatte kein klares Empfinden mehr. Er wußte nicht, ob es sich noch lohnte, Hoffnung zu hegen oder nicht. Er war nur zornig.
    Er sah die beiden Fremden, die er im Tempel schon einmal gesehen hatte, aus dem Kamin auftauchen. Er sah die glitzernden Helme auf ihren Köpfen und wußte auf einmal, wie sie sich gegen den hypnotischen Einfluß geschützt hatten, den sein Aktivator verbreitete.
    Er haßte sie. Er hatte den Hohen Baalol besiegen und selbst oberster Priester werden

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