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0114 - Der Würfel des Unheils

0114 - Der Würfel des Unheils

Titel: 0114 - Der Würfel des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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prellte sich nichts, dafür kam sie schnell auf die Füße und zog ihre Astra aus dem Gürtel, die sie bei der ersten rasanten Fahrt weggesteckt hatte.
    Wieder blieb sie allein.
    Aber hier stehenbleiben, das konnte sie auch nicht; deshalb faßte sich Jane ein Herz und begann, den Keller zu durchforsten.
    Schritt für Schritt bewegte sie sich voran. Ausgestreckt hielt sie beide Arme. Die Finger waren gespreizt, suchten nach Hindernissen, und schon bald stieß Jane gegen eine Wand.
    Sie tastete weiter.
    Instinktiv schritt sie nach rechts und blieb sofort stehen, als sie ein Geräusch hörte.
    Es war das Trappeln kleiner Füße, und Jane dachte augenblicklich an Ratten.
    Sie ekelte sich davor.
    Wie im Krampf hatte Jane ihre Handtasche umklammert gehalten. Jetzt öffnete sie die Tasche und holte ihr Feuerzeug hervor.
    Sie knipste es an.
    Die kleine Flamme zuckte, wehte hin und her, warf flackernde Schatten über die Wände und…
    Jane Collins schrie auf.
    Sie hatte jemand gesehen.
    Den Samurai!
    Die Detektivin erschrak so sehr, daß sie die Flamme verlöschen ließ. Als sie sich ein Herz faßte und zum zweitenmal das Feuerzeug anknipste, war die Gestalt verschwunden.
    Einbildung?
    Nein, Jane war sicher, keiner Täuschung erlegen zu sein. Der Samurai hatte vor ihr gestanden.
    Aber konnte sich ein Mensch so schnell und lautlos bewegen?
    Jane fiel ein, daß sie es nicht mit einem Menschen zu tun hatte, sondern mit einer Kreatur der Hölle. Da galten eben andere Gesetze.
    Jane Collins fürchtete sich. Sie dachte an die erste Begegnung mit dem Samurai, und sie wußte, wie schnell er mit seiner mörderischen Waffe war.
    Jetzt lauerte er sicherlich in der Dunkelheit auf sie. Jane glaubte schon, das Pfeifen der Schneide zu hören, und sie zog unwillkürlich ihren Kopf ein.
    Mach dich nur nicht verrückt! hämmerte sie sich ein. Behalte die Nerven, wenn du jetzt durchdrehst, ist alles aus.
    Das Feuerzeug war natürlich verloschen. Sie knipste es ein drittes Mal an.
    Kein Feind befand sich in der Nähe. Und auch von den Ratten sah sie nichts. Die hatte das Feuer wahrscheinlich verscheucht.
    Eine Handbreite von der Mauer entfernt schlich Jane Collins weiter. Hin und wieder lagen kleinere Steine auf dem Boden, und es knirschte, wenn sie unter Janes Schuhen zermalmt wurden.
    Sie sah eine Tür. Nein, nur mehr ein offener Durchlaß. Aber er brachte sie in einen anderen Raum.
    Jane hatte begründete Angst, die Schwelle zu überschreiten, doch es blieb ihr keine andere Wahl. Sie mußte es einfach wagen. Wieder nahm sie die Flamme des Feuerzeugs zu Hilfe, um sich orientieren zu können. Gespenstisch zuckte der Schein über die kahlen Wände.
    Aber dann sah Jane etwas, das darauf hindeutete, daß in diesem Brauereikeller Menschen gelebt oder sich aufgehalten hatten.
    Sie sah zahlreiche Kerzen.
    Diese wiederum standen auf einfachen Bierfässern und klebten an dem geschmolzenen Talg fest.
    Jane Collins schritt auf die erste Kerze zu und zündete den Docht an. Nachdem vier Kerzen brannten und ihr warmes Licht verstreuten, fühlte sich die Detektivin etwas wohler, obwohl ihr die Einsamkeit jetzt auch noch Alpdrücken verursachte.
    Sie schritt zwischen den Fässern hindurch und blieb plötzlich stehen. Ihr Blick war auf ein besonders großes Faß gefallen, aber nicht dieser Gegenstand interessierte sie, sondern derjenige, der auf dem Faß stand.
    Es war ein Würfel.
    Ein gläserner Würfel.
    Und doch war er nicht ganz durchsichtig. Das Glas schillerte in den verschiedensten Farben. Mal dunkler, dann wieder heller, je nachdem, wie es von dem Widerschein der Kerzenflammen getroffen wurde.
    Ein Würfel in dieser verlassenen Brauerei? Wieso? Wie kam er hierher?
    Jane Collins dachte nach. Dabei schlugen ihre Gedanken und Vermutungen förmlich Purzelbäume.
    Sie hatte diesen Würfel zwar noch nie gesehen, trotzdem kam er ihr bekannt vor.
    Wieso?
    Jane überlegte, und da wußte sie es.
    John Sinclair hatte von diesem gläsernen Quader berichtet. Es war noch gar nicht so lange her, höchstens drei Monate. Damals war John im Brocken eingeschlossen gewesen, und unter einem Würfel hatte das Buch der grausamen Träume gelegen.
    Waren die beiden identisch?
    Ja. Für Jane Collins gab es einfach keine andere Alternative. Der gläserne Quader vor ihr mußte einfach der Würfel aus dem Berg in Deutschland sein.
    Doch wer hatte ihn hergeschafft?
    Janes Neugierde übertrumpfte die Angst. Sie wollte Gewißheit haben und ging auf den Würfel zu.
    Dicht davor

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