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0114 - Der Würfel des Unheils

0114 - Der Würfel des Unheils

Titel: 0114 - Der Würfel des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufhalten konnte, dann wollten sie es tun. Sie schmiedeten einen Plan, wie sie Tokata und seinen Vasallen zu Leibe rücken konnten. Und die schafften es, die Grausamen Fünf zu vernichten, aber nicht zu töten. Alle sollten verbrannt und ihre Asche in die vier Himmelsrichtungen verstreut werden, doch der mächtige Emma-Hoo ließ dies nicht zu. Es kam noch zu harten Auseinandersetzungen, die schließlich mit einem Kompromiß endeten. Tokata und seine Samurais wurden nicht getötet, sondern vergraben. In unheiliger Erde, in einem verloschenen Vulkan. Von diesem Zeitpunkt an hat man nie mehr etwas von ihnen gehört.«
    »Aber sie waren nicht völlig ausgeschaltet«, vermutete ich.
    »Stimmt.«
    »Dann sind sie jetzt zurückgekehrt!« stellte ich fest. »Oder wenigstens einer von ihnen.«
    Der Alte schwieg.
    »Wissen Sie nichts darüber?« hakte ich nach.
    »Ich habe schon zuviel gesagt«, erwiderte der Japaner. »Wenn Sie sich selbst einen Gefallen tun wollen, dann gehen Sie. Gehen Sie sofort und schnell.«
    Die Warnung klang ernst. Und der Alte sprach sie nicht umsonst aus. Er wußte bestimmt mehr. Er hatte geredet. Meiner Ansicht nach befand auch er sich in großer Gefahr, und das sagte ich ihm.
    »Dann gehen Sie mit!«
    »Nein, mein Platz ist hier.« Die Antwort hatte der Mann so überzeugend gegeben, daß ich dagegen nicht ankonnte. Aber ich wollte noch etwas wissen. »Wer steckt dahinter?« fragte ich. »Wer hat den Samurai geholt?«
    »Er liegt noch in seinem Grab«, erwiderte der Alte. »Aber Tokata wird bald kommen. Wir alle spüren es. Die Zeichen stehen auf Sturm. Alle Vorzeichen sind erfüllt, und der erste ist schon da. Sie selbst haben ihn gesehen.«
    »Ja, aber Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet«, sagte ich. »Ich will den Hintermann wissen. Wer hat diesen alten Fluch ausgegraben?«
    Der Alte schaute zu Boden.
    »Ist es ein Japaner?«
    »Nein!«
    Mein Verdacht verstärkte sich.
    Bill Conolly konnte seine Neugierde kaum noch unterdrücken.
    »Dann ist es vielleicht Dr. Tod oder Asmodina?«
    Weit riß der alte Japaner die Augen auf. Und da wußten wir alle, daß Bill den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Überrascht waren wir nicht. Wir rechneten schließlich mit Aktivitäten unseres großen Gegners. Er hielt also wieder die Fäden in der Hand.
    Plötzlich zuckte der Alte zusammen. Noch in der gleichen Sekunde bäumte er sich auf und schrie entsetzt.
    Blitzschnell spritzten wir von unseren Plätzen hoch und duckten uns gleichzeitig.
    Der alte Mann fiel nach vorn. Mit seinem Gesicht prallte er auf die Holzbank. Sein dunkelgrüner Kimono verrutschte, der Hals lag frei, und jeder von uns sah den winzigen Pfeil in seinem Fleisch stecken.
    »Gift!« flüsterte Bill.
    Und da fiel uns auch die Stille auf. Die Kendo-Kämpfer hatten aufgehört zu trainieren. Statt dessen starrten sie uns an. Zehn Gegner, und vor uns lag ein Toter.
    Was mochten diese Männer denken?
    »Jetzt wird es schwierig werden, aus diesem Raum zu entwischen«, murmelte Suko.
    Da gab ich ihm recht. Wir wußten zwar, daß der Tod des Alten nicht auf unsere Kappe ging, aber die Kendo-Kämpfer würden uns das kaum abnehmen…
    ***
    Man konnte mit Jane Collins viel machen, doch aus dem Rennen ließ sie sich nicht werfen. Vor allen Dingen dann nicht, wenn sie eine unheimliche Wut im Bauch hatte.
    Wie an diesem Tag.
    Ein kleines Schulmädchen hätte man nicht anders behandeln können, dachte sie. Aber nicht mit mir, sagte sie sich. Nicht mit Jane Collins! Sie war wirklich sauer, auf die Männer allgemein und auf mich besonders.
    Kaum hatten wir sie abgesetzt, nahm Jane sich das nächstbeste freie Taxi.
    »Wohin soll’s denn gehen?« fragte der Fahrer, ein junger Farbiger, der seine Blicke kaum von Janes Körper lösen konnte.
    Mit eisiger Stimme gab die Detektivin die Adresse an.
    Der Driver wurde friedlicher und sagte während der gesamten Fahrt nichts mehr.
    Auch Jane geriet in einen Stau, und so dauerte es ziemlich lange, bis sie aussteigen konnte. Ein Trinkgeld gab sie nicht. Wütend rauschte der Fahrer davon.
    Auch Jane Collins sagte die schmale Straße mit ihren zahlreichen Bürohäusern nicht viel. Das Schild fand sie nach einigem Suchen.
    Sie ging an der Tür vorbei und ließ 50 Yards hinter sich, bevor sie stehenblieb.
    Jane wollte nicht offiziell in dieses Haus eintreten, sondern mehr durch die Hintertür kommen. Sie hatte auch nicht vor, sich entdecken zu lassen, sie wollte nur auskundschaften.
    Jane kannte Häuser wie diese.

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