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0114 - Der Würfel des Unheils

0114 - Der Würfel des Unheils

Titel: 0114 - Der Würfel des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wider.
    »Darum kümmern wir uns!« bekam ich zur Antwort.
    »Wir gehen besser!« flüsterte Bill.
    Nein, darauf ließ ich mich nicht ein. Da war ich stur. »Wir werden diese Schule untersuchen«, erklärte ich den Kendo-Kämpfern. »Wir drehen jedes Teil hier um, und wer sich uns in den Weg stellt, der macht sich strafbar.«
    »Das ist uns egal!«
    Diese Antwort reichte mir. Ich schritt über die vor mir stehende Bank hinweg. Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, daß sich Suko zur Seite bewegte.
    Der Kampf war unvermeidlich.
    Doch ich hatte mich getäuscht, wenn ich annahm, daß alle angreifen würden. Nur der Sprecher kam mir entgegen.
    »Wir haben eine Aufgabe«, erklärte er. »Und auch durch die Polizei lassen wir uns nicht davon abhalten. Dieses hier ist für uns ein Stück Heimat, und wir bewahren die Tradition. Geht, oder…«
    Das andere Wort ließ er unausgesprochen, aber ich konnte mir vorstellen, was er damit meinte.
    Und dann schlug er zu.
    Ich muß dazu sagen, Kendostöcke sind ziemlich lang, keine sehr kurzen Knüppel, mein Gegner hatte also einen längeren Weg zurückzulegen, zudem bin ich auch nicht gerade der Langsamste.
    Ich wich aus.
    Seitlich wischte der Stock an mir vorbei, und sofort sprang ich zurück.
    Ich rechnete damit, daß die anderen Japaner eingreifen würden, das war nicht der Fall.
    Sie hielten sich zurück. Die Auseinandersetzung war eine Sache zwischen ihrem Anführer und mir.
    Der wirbelte herum. Ein greller Schrei drang aus seinem Mund.
    Er führte den Stock quer und hätte mir fast den Schädel abgeschlagen, doch ich ging in die Hocke und schnellte mich halbhoch ab.
    Unter dem Hieb wischte ich hinweg und krallte meine Hände in die Hosenbeine des Kerls.
    Ein Ruck, und der Japaner lag am Boden.
    Ich fiel auf ihn und kassierte einen blitzschnellen Hieb mit dem Ellbogen.
    Meine Zahnreihen klackten aufeinander, in meinem Kopf blitzten Sterne auf, aber ich brachte einen Konterschlag an.
    Mit der rechten Faust und nach guter alter Boxmanier. Dieser Hieb schüttelte auch den Kendo-Mann durch. Überrascht riß er die Augen auf, und im Zurückschnellen erwischte ich ihn ein zweites Mal.
    Er rollte sich über den Boden, krümmte sich dabei zusammen wie eine Katze und federte auf die Füße.
    Noch im Sprung schlug er zu.
    Diesmal konnte ich nicht mehr ausweichen. Der Hieb mit dem Stock erwischte mich zwar nicht voll, aber er traf mich an meiner linken Schulter und prallte ab.
    Zum erstenmal spürte ich die ungeheure Wucht, die hinter diesen Schlägen lag. Ich schrie auf, wurde um meine eigene Achse gewirbelt und hörte das höhnische Lachen des Japaners.
    Er glaubte mich zu haben, und das machte mich wütend. Ich rannte noch weiter zurück, bis ich das Ende der Sitzbank erreicht hatte, bückte mich dann, packte die Bank und stemmte sie mit einem gewaltigen Ruck in die Höhe.
    Der Japaner flog auf mich zu. In beiden Fäusten hielt er den Stock. Er würde schräg von oben nach unten zuhämmern, doch dann war ihm plötzlich die hochkant gestellte Bank im Weg, und sein Hieb prallte gegen das Holz.
    Ich weiß nicht, aus welchem Material die Kendo-Stöcke bestehen, aber dem Aufprall gegen die Holzbank hatte er nichts entgegenzusetzen. Der Stock brach an.
    Ich schleuderte dem Kerl die Bank entgegen. Wenn er nicht von ihr umgeworfen werden wollte, mußte er zur Seite springen.
    Das tat er auch.
    Und darauf hatte ich gewartet.
    Er sprang genau in einen Karateschlag, den ich gegen seinen Arm zielte.
    Diese Sportart beherrschte ich.
    Der Kerl zuckte zusammen und riß den Mund auf. Schräg von unten nach oben wischte mein zweiter Hieb heran.
    Der Kopf wurde dem Japaner in den Nacken gerissen, seine Augen bekamen plötzlich einen leicht glasigen Schimmer.
    Ich konnte einen Blick auf Suko und Bill erhaschen und sah, daß sie mir die Daumen drückten.
    Mein Gegner war noch nicht fertig. Mit aller Kraft kämpfte er gegen die drohende Niederlage an. Er wollte einfach nicht wahrhaben, daß er besiegt war.
    Der Japaner taumelte zurück. Sein Mund stand halboffen. Zwischen den Zähnen sah ich den hellen Speichel. Er versuchte, noch einmal den Kendo-Stock zu heben.
    Bis zur Hälfte schaffte er es.
    Dann traf ihn meine Rechte.
    Wie ein gefällter Baum brach er zusammen und blieb bewußtlos liegen.
    Augenblicklich rutschte meine Hand in den Jackettausschnitt, doch ich konnte die Beretta steckenlassen. Die anderen neun griffen nicht an. Für sie war es ein fairer Kampf gewesen. Ich hatte gewonnen, und sie fanden

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