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0114 - Mädchen, Gangster, blaue Küste

0114 - Mädchen, Gangster, blaue Küste

Titel: 0114 - Mädchen, Gangster, blaue Küste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Häfen von Juan les Pins, Cannes oder Saint Tropez liegen.«
    »Oder irgendwo dazwischen«, warf Bodin ein. »Es gibt Dutzende von Möglichkeiten an der Küste.«
    »Allzu weit von Antibes kann es nicht liegen. Der Kapitän hätte sonst nicht die Strecke in seiner Barkasse machen können. Ich glaube, über Saint Tropez hinaus brauchen wir nicht zu suchen.«
    »Sie hoffen, den Kahn zu finden?«
    »Ich will es wenigstens versuchen.«
    »Sie können nicht allein die Küste absuchen, Cotton.«
    Ich zeigte auf die Tür zum kleinen Festsaal.
    »Dort treiben sich zehn der besten FBI-Beamten der Vereinigten Staaten herum und vertrödeln ihre Zeit mit dem Vertilgen von Cocktails. Ich werde sie für eine vernünftige Arbeit einspannen.«
    »Das Schiff kann längst abgedampft sein. Sie suchen ins Blaue hinein.«
    »Bodin, ich bin der festen Überzeugung, dass diese Suche alles ist, was ich 34 für Mary Angers noch tun kann. Soll ich es unterlassen, weil es vielleicht keinen Erfolg hat und mir eine Blamage einträgt? Ich riskiere die Blamage. Wollen Sie mitspielen?«
    »Natürlich. Was soll ich tun?«
    »Übernehmen Sie das Telefon. Wir ernennen das Negresco zur Leitstelle. Alle Meldungen werden hier telefonisch durchgegeben. Sie sammeln sie und geben sie an mich weiter. Klar?«
    Er nickte und wandte sich dem Empfangschef zu. Ich flitzte zum Festsaal zurück. An der Tür stoppte ich noch einmal und rief Bodin zu: »Kaufen Sie dem Jungen irgendetwas, das er gerne mag, und halten Sie ihn hier, bis wir zurück sind.«
    Ich mischte mich wieder unter die Versammlung. Ich informierte Phil. Er verstand, nickte und ging zu Tony Olden aus Chicago, während ich mir Larry Bern aus San Francisco vornahm. Larry hörte sorgsam zu und sagte: »Endlich etwas Interessantes«, und ging, um Mac Beer aus Detroit zu informieren.
    Innerhalb von zehn Minuten wussten alle unsere Kollegen mit Ausnahme von Frederic Colleg Bescheid. Ich wollte schon das Zeichen zum Auszug geben, als einer der Engländer auf mich zukam.
    »Ich hörte ein Gespräch zwischen zwei Ihrer Kollegen, Agent Cotton«, sagte er. »Sie suchen ein bestimmtes Schiff. Können wir Sie unterstützen?«
    »Nett von Ihnen. Also es handelt sich um…«
    »Danke«, unterbrach er. »Ich habe sehr gut zugehört. Ich weiß Bescheid. Wollen wir gehen?«
    »Einen Augenblick«, meldete sich einer der Schweden. »Können wir uns auch beteiligen?«
    »Selbstverständlich.«
    »Lassen Sie uns keine Minute mehr verlieren. Wenn ich richtig verstanden habe, so kommt es auf jede Sekunde an.«
    Der Engländer winkte seinen Scotland-Yard-Männern. Im Gänsemarsch marschierten sie an Frederic Colleg vorbei, drückten ihm der Reihe nach die Hand und murmelten: »Vielen Dank! Es war sehr nett!«
    Ihnen folgten blitzschnell die Schweden, und während die Abschiedszeremonie noch an dem völlig verdutzten Colleg vorbei ablief, drückten sich meine Kollegen ohne Abschied aus dem Saal. Ich sah, wie Tony Olden rasch noch einen großen Drink hinter die Binde kippte.
    In der Halle liefen die rund dreißig Männer zusammen. Ich sprang auf einen Tisch.
    »Gentlemen!«, rief ich. »Ich danke Ihnen für Ihre Bereitschaft. Sie wissen alle, um was es geht. Wenn Sie glauben, den Kahn gefunden zu haben, rufen Sie das Negresco an. Inspektor Bodin nimmt ihre Meldungen entgegen. Unternehmen Sie selbst nichts, sondern informieren Sie uns. Nur wenn der Kahn im Auslaufen begriffen sein sollte, versuchen Sie an Bord zu gelangen. Ich fürchte, das würde nicht ganz gesetzlich sein, aber Sie müssen in diesem Fall selbst entscheiden, wie weit Sie gehen können.«
    Ich sprang vom Tisch herunter, gerade in dem Augenblick, als Colleg die Halle betrat. Im nächsten Augenblick waren Phil und ich aus der Tür.
    Der MG-Sportwagen stand vor der Hoteltür. Ein Polizist der Gendarmerie von Antibes hatte ihn hergebracht, als Colleg uns abtransportierte. Hinter uns entstand ein gewaltiger Auflauf, als dreißig G-men, Scotland-Yard-Beamte und schwedische Kriminalisten nach Taxis schrien. Phil und ich kümmerten uns nicht darum, sondern zischten ab.
    »Ich denke, wir fahren bis Saint-Tropez«, schlug ich vor. »Ist genug Sprit im Tank?«
    ***
    Um elf Uhr abends stoppten wir den MG auf dem Quai des Fischereihafens von Saint-Tropez. Nur ein paar klägliche Bogenlampen erhellten den Hafen.
    Wir stiegen aus. Ein Dutzend Fischereifahrzeuge lagen in dem kleinen Hafen, alles kleine Boote.
    »Das hier ist nichts«, sagte ich.
    »Es gibt einen Jachthafen

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