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0114 - Verschollen in der Jenseitswelt

0114 - Verschollen in der Jenseitswelt

Titel: 0114 - Verschollen in der Jenseitswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nur…«
    »Deshalb wurde sie auch vertrieben«, folgerte Nicole nicht ganz korrekt. »Hätte sie dieses Kleid getragen, das bei Legrande im Schaufenster hängt, du Wüstling, hätte sich der Erzengel nie überreden lassen, sie zu vertreiben!«
    »Wow!« stöhnte Bill auf. »Wenn man eure Bibelkenntnisse betrachtet…«
    Zamorra setzte sich wieder auf, stellte fest, daß sein Glas mittlerweile leer war, und füllte nach. Dann schenkte er Nicole auch etwas von dem Fruchtsaft ein. Die Sekretärin nahm ihr Glas, hielt es Zamorra und Fleming entgegen und trank dann in kleinen Schlucken.
    »Wenn du nach mir rufst, beabsichtigst du irgend etwas«, stellte sie dann mit einem Blick auf den Historiker fest. »Um was also geht es? Wolltest du mir etwa das Kleid kaufen?«
    »Unsinn, Kleid«, brummte Bill. Er betrachtete angelegentlich Nicoles rassige Beine. »Nein, dein Herr und Gebieter trägt sich mit der Absicht, dem hellen Wahnsinn zu verfallen, und weiß noch nicht, was du davon hältst.«
    »Aha«, machte Nicole. »Dem Wahn verfallen - nach mir?«
    Zamorra ergriff das Wort; es ließ sich jetzt doch nicht mehr umgehen, die Karten aufzudecken. »Du erinnerst dich an Callantsoog?«
    Nicole nickte heftig und strich sich eine Strähne des nassen Haares aus der Stirn. Ja, sie entsann sich noch recht gut. Knapp drei Wochen war es her, seit sie an der holländischen Küste gewesen waren. Ein Dämonenschiff, dessen genauer Ursprung nicht zu erklären war, das aber aus einer anderen Dimension stammen mußte, war aus unerklärlichen Gründen mitten in dem Küstendorf Callantsoog in der Nähe von Den Helder abgestürzt. Die Besatzung war getötet worden, und die in den Laderäumen gefangenen Dämonen hatten die Kontrolle übernommen und das ganze Dorf magisch beeinflußt. Auch Zamorra und Nicole wären dem Einfluß fast erlegen. Nur dem Amulett verdankten sie es, die dämonischen Wesen aus einer fremden Welt schließlich doch vernichten zu können. [1]
    »Du meinst das Raumschiff, Chef, ja?« fragte die schöne Sekretärin.
    »Seit wir Callantsoog wieder verlassen haben, spüre ich etwas in mir, das ich nur als Ruf deuten kann«, fuhr Zamorra fort. Seine grauen Augen sahen an Nicole vorbei in den Schloßpark. »Es ist, als wolle jemand etwas von mir. Als brauche jemand meine Hilfe. Und dahinein mischt sich immer das Bild dieses schattenhaften schwarzen Raumschiffes. Ich habe mich entschlossen, diese andere Dimension aufzusuchen. Eine Forschungsreise, könnte man sagen. Nur mit dem Unterschied, daß sie auf magischem Wege erfolgen wird.«
    Wenn Zamorra davon sprach, Magie anwenden zu wollen, lief Nicole immer ein leichter Schauer über ihren schönen Rücken. Denn Magie verband sich in ihrem Unterbewußtsein immer mit bösen Hexen und Zauberern. Erst bei bewußterem Denken differenzierte sie dann zwischen weißer Magie, wie Zamorra sie anwandte, und den schwarzen Künsten der Dämonen. Dieses unbewußte Vorurteil hatte Nicole allerdings mit vielen Menschen gemeinsam. Magie klingt bei den meisten Leuten immer böse. Ein Relikt aus jenen grauenhaften Zeiten der Hexen Verbrennungen, in denen Zauberei grundsätzlich mit dem Begriff »Böse« in Verbindung gebracht wurde. Diese fest eingebrannte Assoziation hatte sich bis in die heutige Zeit erhalten.
    »Und wie, Chef, stellst du dir das vor?« fragte Nicole mit leicht spöttischem Unterton. »Du gehst nach Cap Kennedy, mietest dir eine Saturn V und fliegst in diese andere Dimension, ja?«
    »Humbug!« knurrte Zamorra. »Ich glaube, ich muß dir mal deinen süßen Po versohlen, damit du wieder ernsthaft denken lernst. Wir werden nach Callantsoog zurückkehren. Dort dürften noch magische Rückstände und Rest energien schwingen, die uns beim Übergang behilflich sein können.«
    Nicoles Gesichtsausdruck verriet deutlich, was sie von Zamorras Plan hielt: Undurchführbarer Quatsch. Zeit-und Geldverschwendung, die keinen Erfolg brachten.
    »Du hast ›wir‹ und ›uns‹ gesagt«, stellte sie fest. »Glaubst du denn im Emst, Bill und ich würden bei einem solchen Blödsinn mitmachen?«
    Zamorra schmunzelte. »Ich glaube es«, verriet er, »und gehe jede Wette darauf ein. Denn dafür kenne ich euch beide doch viel zu gut!«
    Nicole sah ihn total verblüfft an. Ehe sie sich noch von ihrem Erstaunen erholt hatte, schnellte Zamorra sich vom Liegestuhl hoch, beugte sich etwas vor und hob sie mit einem Ruck vom Boden an. »Du wolltest doch eine Runde mit mir schwimmen«, erklärte er und rannte

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