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0114 - Verschollen in der Jenseitswelt

0114 - Verschollen in der Jenseitswelt

Titel: 0114 - Verschollen in der Jenseitswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte, wie Bill Fleming zu einem Stein zu werden.
    Nicole stöhnte unterdrückt auf. Da war das Fremde schon in ihr, breitete sich in ihrem Bewußtsein aus. Und abermals, wie in der vergangenen Nacht, so fühlte die Französin auch jetzt, daß es nicht böse war.
    Das Unbekannte hatte sie in ihrer Gewalt…!
    ***
    Zamorras Hand flog zum Amulett, griff zu und löste es von dem glatten Material des Silberanzuges. Noch ehe jemand begriff, was geschah, flog seine ausgestreckte Hand herum, schwenkte der Arm durch die Luft auf den überraschten Paal zu.
    Amulett und schillernde Kugel prallten gegeneinander.
    Ein greller Blitz zuckte auf, schmetterte Paal zurück, der erschrocken die Kugel losließ. Frei und ungehindert schwebten beide in der Luft.
    Zamorra brüllte!
    Laut wie rollender Donner klang seine Stimme, die Worte in einer unbekannten, längst vergessenen Sprache artikulierten. Worte, die nicht seinem eigenen Erinnerungsvermögen entsprangen, die ihm in diesen Sekunden von einer unfaßbaren, überirdischen Macht eingegeben wurden. Worte, an die sich später niemand mehr zu erinnern vermochte, die vergessen wurden wie Spuren, die der Wind verweht.
    Und dann - geschah das Unglaubliche.
    Selbst Zamorra war überrascht von der Art und Weise, wie sich die Erweckung des Flammenschwertes vollzog. Mit allem hatte er gerechnet, aber damit nicht!
    ***
    Fast zur gleichen Zeit begann sich in einem Stein nach Stunden erstmals wieder Leben zu regen. Der winzige Funke eines Bewußtseins glomm wieder auf, begann sich zu erinnern und sich seiner Identität wieder bewußt zu werden.
    Der Stein, der einmal Bill Fleming gewesen war, erwachte zu neuem Leben…
    Doch noch vermochte er sich nicht zu bewegen, war Stein wie zuvor. Nur der Geist erwachte aus den Schleiern der Finsternis und begann zu begreifen, was geschah. Unfaßbare magische Kräfte umspülten ihn. Er begann zu ahnen, daß er es einer ganz bestimmten Macht verdankte, nicht dem endgültigen Tod anheimgefallen zu sein. Einer Macht, die in diesen Augenblicken ebenfalls erwachte, endgültig aktiv wurde und dabei eine Aura des Positiven verbreitete…
    ***
    Zamorras graue Augen verengten sich zu schmalen Spalten, sein markantes Gesicht verhärtete sich. Überrascht verfolgte er, was geschah.
    Um Nicole Duval bildete sich ein rötliches Leuchten. Der Körper des Mädchens begann zu zucken, wurde transparent und verformte sich allmählich. Nahm die Konturen eines überdimensionalen, gewaltigen Schwertes an, dessen Klinge irisierende Lichtschauer verstrahlte.
    Geblendet schloß Zamorra im ersten Moment die Augen. Dann blinzelte er, nahm das mächtige Schwert näher in Augenschein. Es befand sich genau dort, wo gerade noch Nicole gestanden hatte. Ihre Körpermasse schien genau in der der Waffe aufgegangen zu sein, übermannsgroß ragte das Schwert empor, stand aufrecht auf der Spitze. Doch nein, es stand nicht, es schwebte. Ein feines, helles Singen lag in der Luft, drückte auf Zamorras Gehörgänge. Hochenergetische Flämmchen umleckten die Klinge, züngelten an ihr empor bis hinauf zum kunstvoll verzierten Griff, auf dem seltsame Hieroglyphen zu erkennen waren. Zamorra versuchte, Ähnlichkeiten mit den Schriftzeichen auf dem Amulett zu entziffern. Doch wie es unter jenen Symbolen selbst keine Vergleichswerte gab, so war auch hier jeglicher Versuch eines Vergleiches verlorene Mühe.
    Das Flammenschwert war entstanden!
    Zamorras Stirn umwölkte sich. Er fuhr herum, packte zu und hatte Paal am Brustteil der silbernen Kombination erwischt.
    »Was soll das, was ist mit Nicole geschehen? Rede, Paal, schnell, oder…«
    In den Augen des Silbernen flackerte es. »Das Flammenschwert benötigt ein Medium, Auserwählter«, stieß er hervor. »Allein auf sich gestellt kann es nicht erweckt werden, braucht jemanden, den es als Träger benutzen kann…«
    Zamorra stöhnte auf. Er entsann sich der Worte des Mädchens, die davon berichtet hatte, ein rötliches Schimmern habe eingegriffen, als sie gegen die beiden Dämonen kämpften.
    Gleichzeitig zuckte die Erkenntnis auch in Paal auf.
    »Das Flammenschwert war schon wach, hat bereits einmal eingegriffen, deine Gefährtin übernommen, Zamorra. Doch da war es noch in unreiner Form, nicht getragen von den Erweckungskräften des Medaillons. Es war mehr ein Dahindösen, ein Halbschlaf noch…«
    Zamorra ballte die Hände. Er starrte finster das riesige Schwert an, das einmal Nicole gewesen war. Wer sollte es handhaben? Es war für Riesen gemacht,

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