0114 - Verschollen in der Jenseitswelt
für die Titanen der griechischen Mythologie. Kein Mensch vermochte diese riesige Waffe zu führen, um die es rötlich glomm und strahlte.
Nicole! dachte er. Warum ausgerechnet Nicole?
Doch da riß ihn ein wilder, entsetzlicher Schrei herum.
Zamorra drehte sich auf dem Absatz. Sein Blick erfaßte sofort, was geschehen war.
Und trotz der letzten Geschehnisse legte sich ein verlorenes Lächeln über seine Lippen.
Sie hatten diese Auseinandersetzung gewonnen!
***
Mit einem nahezu hysterischen Wutschrei erkannte Croo, daß Zamorra ihn abermals hereingelegt hatte. Denn das Schiff war längst nicht verloren.
In jenem Moment, als die sieben Dämonen hinausteleportierten, flammten die ferngesteuerten Energiekristalle jäh auf, entfesselten gewaltige Kräfte. Innerhalb kürzester Zeit wurde der rasende, tödliche Fall des nunmehr leeren Schiffes gestoppt, knapp über dem Boden zum Stillstand gebracht. Sanft wie eine Feder schwebte es die letzten Meter, setzte weich und erschütterungsfrei auf. Dann erloschen die Kristalle wieder, die in diesen Momenten bis an die äußerste Grenze ihrer Leistungsfähigkeit belastet worden waren.
Das Dimensionenschiff stand wieder genau dort, wo es gestartet war, wo auch das Schiff der Dämonen gelandet war, bevor es den Silberstrahlen zum Opfer fiel.
Und noch etwas begriff Croo in diesen endlos währenden Sekunden.
Mit seinem Sprung stimmte etwas nicht! Ein fremder Einfluß hemmte seine Fähigkeiten und die der anderen Dämonen, zögerte ihre Wiederverstofflichung hinaus. Croo spürte, wie die Klauen fremder Dimensionen nach ihm griffen, ihn zu zerreißen versuchten. Er begriff, welche Gefahr ihm drohte. Wenn er zu lange im körperlichen Zustand verblieb, würde er zerfasern, sich in Zeiten und Räumen verlieren, seine Existenz aufgeben.
Auch die anderen schienen dies zu begreifen. In einer letzten, gewaltigen Anstrengung bäumten sie sich gegen den fremden Einfluß auf, versuchten, ihm zu entrinnen.
Und es gelang ihnen - doch nur zum Teil!
Grell schreiend in unerträglichen Schmerzen artfremder magischer Kraft wurden die sieben Dämonen wieder existent. Und schlagartig begriff Croo, daß sie verloren hatten, daß jener Fremde, den sie Zamorra nannten, sie ausgetrickst hatte.
Denn zu seinem großen Entsetzen erkannte Croo, was sich neben dem Auserwählten befand, frei in der Luft schwebte.
Er versuchte noch zu entkommen. Doch es war bereits zu spät. Denn in diesem Moment war das Flammenschwert endgültig erwacht und griff in das Geschehen ein…
***
Zamorra sah die sieben schattenhaften, schwarzen Gestalten aus dem Nichts erscheinen, begleitet von einem entsetzlichen Schrei, der ihm durch Mark und Bein ging. Wie ein wirres Knäuel wälzten sich die Kreaturen auf dem Boden, versuchten, sich voneinander zu lösen und zu entkommen. Doch es war bereits zu spät.
Denn in diesem Moment löste sich ein rötlicher Lichtfinger von dem Schwert, stach durch die Luft und zeichnete mit schrillem Pfeifen einen Drudenfuß um die sieben Dämonen. Jäh sank ihre Aktivität ab, wurden ihre hektischen Bewegungen langsamer, gehemmter.
Die Zeichnung auf dem Steinboden leuchtete aus sich heraus, warf eigentümliche Schatten durch die Dämonen hindurch, die jetzt alle Anzeichen von Angst spürten.
Eine geisterhaft hallende Stimme erklang. Zamorra erkannte sie; es war die Stimme Nicole Duvals, verzerrt bis zur Unkenntlichkeit, für ihn jedoch zu erfassen.
Ich bin das Gesetz!
Bewegung kam in die Dämonen. Sie kauerten sich im Zentrum des Drudenfußes zusammen, der sie nachhaltig an jeder Flucht oder sonstigen Handlungen hinderte. Auch ihre magischen Kräfte vermochten sie nicht mehr zu entfalten, waren dem Schwert hilflos ausgeliefert.
Und noch etwas sah Zamorra, nahm es aus den Augenwinkeln heraus wahr. Der hypnotische Bann war von den versklavten Menschen abgefallen. Sie waren frei. Zögernd näherten sie sich jetzt der Szenerie, hoffend und an Wunder glaubend. Auch sie vernahmen die hallenden Worte des Flammenschwertes.
Ihr habt euch gegen das Gesetz vergangen! Ihr habt das Leben vernichtet! Ihr habt die Freiheit zerstört. Ihr seid böse. So empfangt denn vom Gesetz, das ihr nicht achtet, das, was euch gebührt!
Ich bin das Gesetz!
Diese Worte, vollendeter vorgetragen, als der beste Bühnensprecher es jemals zu tun vermocht hätte, donnernd und überlaut hallend, ließen die Menschen erschauern. Auch Zamorra vermochte sich des Eindrucks nicht zu erwehren, daß ihm hier eine unfaßbare,
Weitere Kostenlose Bücher